Nach der Begrüßung der zahlreichen Besucher durch Chefredakteur Manfred Sauerer eröffnete MZ-Journalist Harald Raab mit Thomas Kraft den Reigen der Gespräche auf der roten Couch. Hauptthema war Krafts Biografie von Jakob Wassermann (1873 – 1934), zu seiner Zeit einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller, heute leider fast vergessen. Nur seine Erzählung „Das Gold von Caxamarca“ wurde manchmal noch als Schullektüre gelesen, da es sie in einer preiswerten Reclam-Ausgabe gibt. (Näheres unter www.jakob-wassermann.de) Die Ex-Regensburgerin Andrea Sixt, Drehbuchautorin und Romanschriftstellerin, sprach über ihr Buch „7 Sicherungen für ein Leben ohne Krebs“, in dem sie ihre Erfahrungen bei der Therapie ihrer Brustkrebserkrankung schilderte und Betroffenen Wege zu alternativen Behandlungsmethoden aufzeigt. Gespannt sein darf man auch auf den Film über den Pferdeflüsterer Monty Roberts, zu dem sie das Drehbuch verfasste. (Näheres unter www.andreasixt.de) Jan Reiser, viel gefragter Illustrator und Comic-Zeichner, hat in mehrmonatiger Arbeit die Geschichte vom Brandner Kasper als Bilderbuch veröffentlicht.. Drei dieser prächtigen Bände verzierte der Künstler noch an diesem Abend mit einer zusätzlichen Zeichnung und stellte sie der MZ für eine Internet-Versteigerung zur Verfügung. Die Auktion läuft noch bis Samstag,14.3. um 12 Uhr, (Einzelheiten unter www.mittelbayerische.de). Der Erlös kommt dem Verein Comicaze zugute, der sich für die Nachwuchsförderung im Comic- und Zeichnerbereich einsetzt. Den Schluss bildete der junge Autor Thomas Klupp (jetzt Berlin) mit seinem Erstlingswerk „Paradiso“, in dem u.a. auch seine Heimatstadt Weiden manches einstecken muss. Äußerst eloquent und erfrischend locker beantwortete Kroll die Fragen, und wenn „Paradiso“ annähernd den gleichen Unterhaltungswerk wie sein Schöpfer aufweist, dürfte es ein veritabler Einstieg in den Büchermarkt werden.
Thomas Kraft
Andrea Sixt
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Jan Reiser signiert ein Buch für J. Huber |
Thomas Klupp beim Interview
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Zwischen den Interviews gab es Gelegenheit, am Büchertisch des Verbands deutscher Schriftsteller, Regionalgruppe Ostbayern, die Werke Regensburger Autorinnen und Autoren kennen zu lernen oder beim Buch- und Papierkünstler Konrad Schlichtmeier (Regensburg) phantasievolle Einbandgestaltungen zu bewundern, die Titel oder Inhalt der Bücher auf lustige oder auch tiefsinnige Weise visualisierten.
Für Gespräche unter Literaturfreunden fand sich an den Stehtischen immer ein Partner und als „flankierende Maßnahmen“ waren die Getränke, die von der gastgebenden MZ serviert wurden, bei allen Gästen sehr willkommen. Für die Gastfreundschaft der MZ und den Einsatz der MZ-Mitarbeiter, die diesen schönen Abend ermöglichten, allen Akteuren ein herzlicher Dank. Es bleibt nur zu hoffen, dass solche Veranstaltungen, für die ein Verlagsgebäude wegen seines „Genius Loci“ geradezu praedestiniert ist, sich wiederholen oder vielleicht sogar zu einer regelmäßigen Einrichtung werden?!
R. Baumgärtner