Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Donnerstag, 30. April 2009

Lebenskraft

Lebenskraft. Eines meiner absoluten Lieblingsbilder über viele Jahre hinweg.

Es entstand aus einer wochenlangen Metamorphose am Computer. Es war nach meinem Gefühl erst mit diesem Bearbeitungsschritt fertig. Und es ist ein absolut persönliches Bild, das ich wahrscheinlich nie ausstelle oder verwerte. ich gehe auch davon aus, dass einem Dritten das Bild nichts gibt oder sagt.Aber für mich bedeutet es: Endlich wieder fühlen, nach über 10 Jahren Leben im Schatten. Es gehört damit zu einer kleinen Serie von Bildern, die meinen seelischen Verlauf symbolisieren.


Nachts vor dem Diba-Cafe - Ein Bild zum Projekt Cafe Regensburg

Heiligs Blechle - Regensburg auf Schwäbisch - Originelles von der Touristeninformation in Regensburg

Regensburg, den 25. April 2009

Bei einem Spaziergang gestern Nacht sahen wir auf dem Rathausplatz einen Menschenauflauf und Informationsstände vor der  geöffneten Touristeninformationsstelle. Diese teilte interessantes Material aus, unter anderem Stadtpläne, die auf der Rückseite Informationen über Regensburg enthalten - in der üblichen Weise, die man in  größeren Städten kennt.

Originell ist dabei, dass es diese von der Stadt herausgegebenen Flyer in drei Varianten gibt - neben der normalen Ausgabe gibt es noch Ausgaben in Schwäbisch, eine in Plattdeutsch und eine Variante in Bayerisch!

Da  können auch wir Regensburger draus lernen - nämlich Dialekte. Indem man vergleicht:

A Moischdrwerg: Dä schdoinerne Brugg. Herrgodles, so schnell wia Katzamache hent de Regnschburger scho em 12. Jahrhondert ihra Brugg baut. En dr Mid hoggad seid em 16. Jahrhondert des Bruggamale. A richtigs Regenschburger Häftelesmacherle. Deana vo dr Doana enddeggat Sia des Schdadtamhof met verwurglade Gässle.

Wat en Wunner: De Brück ut Steen. Wat hebbt de Regensburger Lüüd al in't 12. Jahrhunnert do für 'n Brückenslag tostannen bröcht. Dat "Bruckenmandl" hett sik aver eerst in dat 16. Johrhunnert op de luftige Brück daalsett. Güntslet vun de Brück u Steen warrst Du en gan7 egen Welt gewohr mit all de lütten Winkel un Twieten von den Stadtamhof.

De Soanene Bruck - a Wöltwunda. Do hams sackrisch hieglangt, de Rengschbuaga, und im 12. Jahrhundert in bloß 11 Jahr de Bruck higstellt. 'S Bruckmandl hockt erst seit'n 16. Jahrhundert af de zugign Bruck drom. Drentahoib der Stoanan Bruck findt ma no in de Gassln vo Stadtamhof de echte Gmiatlichkeit.

Wir fanden das klasse.

Donnerstag, 23. April 2009

Foto-Shooting einmal anders

Auf meinen Streifzügen schieße ich meist mit einer Canon EOS 1000D.  Aber nicht immer, wie das Foto beweist, das mir eine frühere Kursteilnehmerin zugesandt hat.



Duell der Handy-Kameras

Foto-Shooting

Montag, 20. April 2009

Blumen bei Gerlinde

Einfach so, zwischendurch, weil es schön ist. Obwohl unscharf und schräg.



Wieder mal Leben im Atelier

Regensburger Kunststudenten füllen immer wieder mal das Atelier, das ich mit meinem Sohn teile, und bringen Leben in den Raum - leider auch Unordnung. Aber das gehört mit zur Kunst.


Dienstag, 14. April 2009

Veranstaltungshinweis: "Gogol elektrifiziert" am 18. April inRegensburg - Ein Leckerbissen für Cineasten: russischer Stummfilm "DerMantel"

Das Projekt "Gogol elektrifiziert" gastiert am 18. April im Regensburger Kunstverein GRAZ.

Worum geht es bei dem Projekt?

Das klassische russische Filmmeisterwerk „Der Mantel“ (UdSSR, 1926 nach dem Werk von N. Gogol) wird von moderner russischer Live-Elektromusik des Duos „Spillikin“ aus Sankt-Petersburg begleitet. Das Projekt Gogol bringt somit auf innovative Weise zwei Kunstsparten zusammen. Das Projekt ist von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert.

Der Film

Der Film „Der Mantel“  ist ein berühmtes und exzellentes Stück expressionistischen Kinos, das in Traumszene gesetzt und rundweg wie restlos stilisiert von Trauberg und Kozincev, den Erfinder-Direktoren der "Fabrik des exzentrischen Schauspielers" in St. Petersburg.

Grigori Kosinzew (1905–1973) und Leonid Trauberg (1902–1990) gehörten zu den führenden Avantgardisten des sowjetischen Kinos der 20er Jahre. 1921 publizierten sie in futuristischer Diktion ein "Manifest des exzentrischen Schauspielers", abgekürzt FEKS.

1922 gründeten die beiden im damaligen Petrograd (später Leningrad, heute Petersburg) die "Fabrik des exzentrischen Schauspielers".

Im Gegensatz zum Montage-Stil von Eisenstein und Pudowkin legten die Filme der FEKS besonderen Wert auf Dekor, Schauspielerführung, Beleuchtung und Stimmungswerte. Das Meisterwerk von Kosinzew und Trauberg ist die Gogol-Bearbeitung DER MANTEL (Schinjel) von 1926. Die im expressionistischen Stil gehaltene Verfilmung macht die Personen Gogols zu Exzentrikern: der kindlich-schüchterne Beamte Akaki Akakiewitsch Bashmatschkin, dem der schwer erworbene Mantel gestohlen wird, gleicht der Schlafwandlerfigur aus Caligari, während der Schneider und seine Frau über ein akrobatisches Bewegungsrepertoire verfügen. Die Fotografie des Films steigerte alle Vorgänge ins Groteske, Maßlose oder Dämonische. Zusammen mit dem Dekor schuf sie eine düster-bedrohliche, traumhafte Atmosphäre.



Die Musik

Das Duo „Spillikin“ aus Sankt-Petersburg ist ein Projekt von zwei jungen russischen Musikern.  Ihre Musik ist eine Mischung aus Industrial und IDM bis zum Punk, Indie und Grunge.

Zu  einer besonderen Richtung ihrer Kreativität haben „Spillikin“ das Konzept „Altes gutes Kino/ neue Musik“ entwickelt. Der erste und sogleich gelungene Schritt war ein Elecrto - Soundtrack zu dem klassischen sowjetischen Stummfilm „Panzerkreuzer Potemkin“, der erfolgreich in einigen Städten Russlands vorgestellt wurde.

Das Projekt

In dem Projekt „GOGOL Elektrifiziert“ entwickelt sich das Duo weiter und fügt zu außergewöhnlichem Elecrtosound Energie der Live-Instrumenten und Stimmen hinzu.  Mit dem Zusammenschluss zweier Kunstrichtungen verschiedener Epochen soll das Projekt dem deutschen Publikum in mehreren Städten - in Pforzheim, Regensburg, Oldenburg und in Berlin einen Einblick in die Kulturszene des heutigen Russlands geben.

Das Projekt  hat auch das Ziel, drei verschiedene Zielgruppen (Jugendliche, älteres Publikum, Russlanddeutsche) anzusprechen und  so Personen in einen Dialog zu bringen, denen sich sonst wenig Anlässe zu einem gemeinsamen Austausch bieten.


Siehe auch die Projektseite bei derfördernden  Robert Bosch Stiftung:
http://www.moe-kulturmanager.de/projekte/film-und-fotografie/gogol-elektrifiziert/

Die Geschichte (Quelle: Wikipedia):

Der Mantel (russ: Schinel) ist der Titel einer 1842 erschienenen Erzählung von Nikolai Gogol.

Erzählt wird die tragische und zugleich komische Geschichte von Akakij Akakijewitsch und dem Aufstieg einer unbedeutenden zu einer bedeutenden Person. Akakij Akakijewitsch, dessen Leben bereits mit einer bezeichnenden Namensgebung und Taufe beginnt, führt ein tristes, einsames Leben in Sankt Petersburg. Er ist mit Leib und Seele Beamter, genauer gesagt: Kopist. Der Beruf des Abschreibens füllt sein ganzes Leben aus. Er ist davon so begeistert, dass er sogar Lieblingsbuchstaben hat. Zeitweise arbeitet er zwar abends zu Hause weiter, aber am gesellschaftlichen Leben nimmt er nicht teil. Von seinem Arbeitskollegen wird er nur verspottet, was er jedoch ignoriert bzw. gar nicht wahr nimmt. Sein Leben ändert sich erst, als er beschließt, sich einen neuen Mantel zu leisten. Nach langem Sparen (und Hungern) hält Akakij Akakijewitsch endlich seinen neuen Mantel in den Händen. Der Mantel verwandelt Akakij Akakijewitsch sowohl äußerlich wie auch innerlich.

Er nimmt plötzlich das Leben um sich herum wahr und wird auch von anderen wahrgenommen. Seine Kollegen veranstalten dem neuen Mantel zu Ehren sogar eine kleine Feier. Akakij wird dazu zwar herzlich empfangen, ebenso schnell verlieren die Gäste jedoch auch wieder das Interesse an ihm.

Auf dem Heimweg wird er Opfer eines Verbrechens. Ihm wird der Mantel gestohlen, und er wird zusammengeschlagen. In der Hoffnung, seinen Mantel wieder zu bekommen, wendet sich Akakij Akakijewitsch an eine höhere Stelle, wird jedoch brutal zurückgewiesen und niedergemacht. An dieser Stelle beginnt sein geistiger Verfall, und er stirbt kurz darauf an den Qualen, seinen geliebten Mantel nicht zurückbekommen zu haben. Zugleich ist dies auch die Stelle, an der die realistische Handlung vom Leben des Akakij Akakijewitsch endet. Der Verstorbene geistert nun an der Kalinkinbrücke herum und versucht, die Mäntel vorbeikommender Passanten zu stehlen. Die Polizei verfügt daraufhin, dass der Tote zu fangen sei, und beinahe gelingt es auch. Die Geschichte endete damit, dass der tote Akakij Akakijewitsch den Beamten, der ihn abgewiesen hatte, erschreckt und sich dessen Mantel aneignet. Von da an geistert er zwar noch weiterhin umher, aber nicht mehr als verzweifelter, sondern als ein beeindruckender und respekteinflößender Mann.

Montag, 13. April 2009

Amaro Ameise wünscht uns Frohe Ostern

Artikel wiederhergestellt im August 2014
Fotos vom 12.04.2009






Es wird immer schöner im Regensburger Amaroland




Unglaublich, was er inzwischen aus der ehemaligen Bauschuttruine am Peterstor gemacht hat, Amaro Ameise, Regensburg beliebtester Gärtner und Gartenbesetzer. Ich muss gestehen - nach dem Herbst letzten Jahres glaubte ich, dass der Hype um das Amaroland vorbei ist und das Ganze nur eine schöne Phase war. Aber was ich da in den letzten Tagen erblickte, war schon umwerfend. Alle Steine und Brocken sind mittlerweile weg, fast die ganze Fläche bestellt, die Beete top gepflegt und überall sprießt das Gemüse.

Amaro Ameise, gut gelaunt,  ist voll in Aktion und pflanzt in traditioneller Weise seine Pflanzen in Herzform an oder gibt ihnen Schriftzüge oder Bilder. Vieles sieht man erst beim zweiten Hinsehen, oder, wie es mir ging, erst als mich Amaro darauf aufmerksam machte. Die "Spinatspinne" z.B., der Schlumpfkopf, den er aber bei der Mundpartie noch reparieren will, Herzen und Smileys und einzelne Schriftzüge wie zum Beispiel  "Amaroland" an der Südflanke.

Montag, 6. April 2009

Musiktipp: Vom Strahlen meiner Augen



Regensburg, 6.4.09

Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es der Dienstag oder Mittwoch war, jedenfalls war ich in einem Dia-Vortrag über Iran, der im Diba Kult und Büro in der Krebsgasse stattfand. Es war ein sehr interessanter Vortrag in einer wunderschönen, familien Atmosphäre, bei der sich auch der Regensburger Sänger Charlie Meimer unter den Gästen befand. Beim Weggehen schenkte er mir eine CD, an der er mitgewirkt hatte.

Wie sich später herausstellte, war die CD nicht nur wunderschön, sondern hat auch einen interessanten Hintergrund, wie ich  dem Begleitheft entnehmen konnte. Die CD gefiel mir so gut, dass ich darüber berichten möchte. Aber erst mal der Titel:

Vom Strahlen meiner Augen
Die schönsten Songs aus der Werkstatt von Kurt Lowinger und Helmut Nieberle
Texte von Kurt Lowinger,

Musik von Helmut Nieberle.

Interpretiert von Helmut Nieberle & Friends
mit den Sängerinnen Steffi Denk, Dana Darau,
Isabel Krampitz und den Sängern Jörg Seidel und Charlie Meimer.