Frohe Nachricht für Kulturhistoriker: Der zweite Teil des Projekts "Inschriften im Regensburger Dom" ist in trockenen Tüchern.
Seit Ende Februar ist die Finanzierung gesichert. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, das Domkapitel Regensburg und die Domstiftung Regensburg sorgen für die Grundfinanzierung. Damit ist der Weg frei für die Fortsetzung dieses Projekts, über das ich bereits berichtet hatte.
Schwerpunkt sind die Grabplatten und Inschriften im Domkreuzgang. Beim Domkreuzgang handelt es sich um ein nördlich vom Dom befindliches Gebäude, einem Kreuzgang, das den Geistlichen zur Verfügung stand. Die Böden der Wandelgänge sind mit Grabsteinen und Inschriften gepflastert.
Der erste, veröffentlichte Teil des Projekts untersuchte wegen des enormen Materialumfangs nur die Inschriften bis zum Jahr 1500. Der zweite Teil wird sich auf die Zeit bis Ende des 17. Jahrhunderts erstrecken.
Diese Dokumentation aus der Weltkulturerbestadt ist dringend überfällig. Eile ist insbesondere deshalb geboten, weil die Gefahr besteht, dass durch weitere Besucherströme bestimmte Inschriften völlig vernichtet werden. Bestimmte Grabplatten sind bereits so abgetreten, dass man keinen Buchstaben merh lesen kann. Dazu muss man wissen, dass es sich größtenteils um Inschriften auf Grabplatten im Boden handelt, über die Tausende von Touristen "latschen", die bei Domführungen hier durchgeschleust werden, so dass es zunehmend blank radierte Steine gibt.
Im Hinblick auf die Bayerische Landesausstellung im Jahr 2014 (vgl. MZ 6.10.08), die zum Teil im Domkreuzgang stattfinden wird, plant das Bayerischen Landbauamt Schutzmaßnahmen für die Böden, deren Einzelheiten aber noch nicht bekannt sind. Inschriften werden dadurch zwar geschützt, aber nicht unbedingt besser lesbar für die Wissenschaft.