Jetzt hat er sie also endgültig berühmt gemacht, der Pete Doherty: die Kramgasse in Regensburg, schon bisher ein beliebtes Fotoziel für Touristen. Und natürlich auch den Laden: "Shadillac", ein bei Insidern bekannter und beliebter Laden, in dem man alte und neue Vinyl-Platten kaufen kann. Durch den Einbruch wurde „Shadillac“ wurde mit einem Schlag weltberühmt. Und so tröstet sich Isolde von Reusner von „Shadillac“ gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung dann mit dem trockenen Kommentar: „Pete Doherty hat sich gedacht, eh, cooler Laden, den mach ich jetzt berühmt!“ (MZ-Artikel 9.3.11).
Denn der Laden war nach Meldung der Mittelbayerischen Zeitung voll mit Kamerateams, unter anderem von Sat 1 und ARD, filmten die zerbrochene Schaufensterscheibe des Ladens auf und sammelten O-Töne über den Einbruch.
Es war die Nacht zum Faschingsdienstag, eine junge Regensburgerin geht gegen drei Uhr über die Kramgasse nach Hause. Dort sieht sie sie drei junge und offensichtlich betrunkene Männer, die Englisch miteinander sprechen, berichtet sie am nächsten Tag der Tageszeitung. Als sie an dem Trio vorbei ging, habe sie sein Gesicht gesehen und ihne erkannt. „Das war Doherty, ich hab’ ihn ganz klar erkannt“, erzählte sie der Zeitung. Als sie weiterging, habe sie hinter sich ein Klirren gehört und sich umgedreht. Dabei sah sie, wie einer der drei eine Gitarre aus dem Schaufenster des Plattenladens nahm - und zwar ganz unaufgeregt, wie es schien (Quelle: Printausgabe MZ). Sie meldete den Vorfall der Polizei und der Zeitung. Als die Reporterwelle anrollte, landete ein privates Videoteam den Coup. Es erwischte den Star am Mittwochwormgen vor seinem Hotel (Achat) und befragte ihn, noch bevor er von der Polizei vernommen worden war. Vor laufender Kamera gab er zu, dabei gewesen zu sein "Ich war dabei, aber ich war’s nicht." Tage später bestätigte er gegenüber der Polizei, dass er bei dem Vorfall dabei gewesen ist, berief sich wegen der Einzelheiten aber auf alkoholbedingte Erinnerungslücken.
Pete Doherty, Album "The Lowdown"
So weit so gut. Nun zur Kramgasse. Sie gehört zu dem Gässchengewirr zwischen Dom und Goldenen Turm, kreuzt die Tändlergasse und gibt bei richtigem Blickwinkel einen pittoresken Blick auf einen der Domtürme frei.
Links im Bild: das damals noch unbeschädigte Schaufenster des Plattenladens (gleich die erste Tür).
n der Kramgasse und der Tändlergasse lebten und handelten, wie der Name schon sagt, Krämer und Tändler mit kleinen Gebrauchsgegenständen und Altwarenhändler. Die Tändlergasse ist 1279 erstmals mit Straßenname "inter utensilia" ("unter, bei den Gebrauchsgegenständen") nachgewiesen.
Später, im Jahre 1359, heißt das Gebiet der beiden Gassen schließlich "unter den Chramen", was bedeutet, dass hier u.a. mittelständische Kleinhändler und Handwerker lebten. Die hier angebotenen Altwaren, also „Second-Hand-Artikel“ stellten für die breite Masse der Bevölkerung in früheren Zeiten ein erschwingliches Warenangebot dar, und die Tradition wird gewissermaßen fortgesetzt, weil auch heute noch dort Antiquitätengeschäfte und Second-Hand-Geschäfte residieren.