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Montag, 30. Mai 2011

Wenn der Dauerlärm nervt, Teil 2: Viel Lärm um agilis?

(Fortsetzung vonWenn der Dauerlärm nervt Teil I)

Im Stadtosten rumort es. Die Anwohner werden immer wütender und verzweifelter. Sie sind machtlos gegen den Dauerlärm, den die Privatbahn "Agilis" veranstaltet. Betroffen sind  Blumenstraße, Bienenheimweg, Guerickestraße und Kleingartensiedlung Guerickestraße.

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Worum geht es? Seit Dezember 2010 residiert die agilis in Regensburg. Ihre Züge fahren auf der Strecke zwischen Hof und München. Die Bürozentrale ist in der Nähe des Hauptbahnhofs. Eine im letzten Jahr neu gebaute Servicehalle befindet sich neben der ehemaligen Zuckerfabrik bzw. dem REWAG-Gelände.

Die privaten Züge der agilis "parken" jede Nacht und jedes Wochenende  in Regensburg - aber nur zum Teil in oder bei der Halle. Die Firma agilis hat sich einen Gleisstreifen zwischen Kleingärten und Blumenstraße gemietet., wo die ersten zwei der vier Züge abgestellt werden. Das klingt zunächst gut, denn das könnte einen Schallschutz bedeuten.

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Das Problem aber: die agilis lässt ihre diversen Motoren für Heizung, Klimaanlage etc ohne Unterbrechung durchlaufen. Die ganze Nacht, das komplette Wochenende. Dabei nutzt sie die dort bestehende Oberleitung für die Stromversorgung, was sie angeblich bei der Halle nicht kann.

Somit führte die agilis nicht zur Lärmberuhigung, sondern umgekehrt zu einer Lärmbelästigung, und  zwar genau zu den Zeiten, zu denen die Anwohner in den Feierabend oder ins Wochenende gehen. Permanent hört man vier bis sechs Motoren rauschen, dröhnen, föhnen, surren und flirren.

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Dies ist als Dauergeräusch unerträglich und weit störender als die durchfahrenden Züge. In den Januar- und Februarwochen, wo Fenster geschlossen blieben, fiel dies nicht so auf. Nur die Bewohner der zwei Häuser, die unmittelbar neben dem Gleis sind (Bienenheimweg und Blumenstr. 6a) hörten die Motoren durch die Mauern hindurch.

Aber später als es wärmer wurde, die Anwohner die  Fenster öffneten  und sich bald auf Balkon oder im Garten aufhalten wollten, war das nicht mehr zu ignorieren. Ich selbst und meine Mieter sowie meine Nachbarn fliehen am Wochenende in die Umgebung, weil wir es im Garten oder am Balkon nicht aushalten.

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Seit es wärmer wird, schaltet sich bei jedem Zug ein zusätzlicher Motor ein und aus. Dieser Motor machtie sich mehr als nur durch Rauschen bemerkbar machte. Er dröhnt genauso, wie die Ventillator in einem PKW, der sich zusätzlich zur Kühlung einschaltet, wenn der Motor im Stand läuft.

Diese Motoren hört man denn auch durch Mauern und Lärmschutzfenster hindurch. Und sie schalten sich an und aus, manchmal mehrmals pro Minute. Wenn der Anwohner sich beim Einschlafen an das Hintergrundgeräusch endlich gewöhnt hat und es ausblendet, weckt das plötzliche Ab- und wieder Einschalten des Motors wieder auf. Herrlich. Am nächsten Tag muss man fit für die Arbeit sein.

Anfällige Technik?


Proteste verschiedener Anwohner wurden abgewiegelt. Die Bahn fühlte sich nicht zuständig, und agilis lenkte nicht ein.  In einem Schreiben im März 2011 rechtfertigte sie den Lärm wie folgt:

Gerade in den Winternächten ist der Betrieb der Klimaanlagen nicht zu vermeiden. Die Innenräume der fahrzeuge, besonders die WC-Anlagen, benötigen eine Mindesttemperatur, damit keine technischen Störungen in der computerbasierten Leittechnik der Fahrzeuge auftreten.

Dass dieses zu einer Lärmbelästigung führt, ist uns bewusst. Daher befinden wir uns derzeit mit dem Hersteller der Fahrzeuge im intensiven Kontakt, um hier eine ähnliche Lösung anwenden zu können, wie wir sie im Zeitraum April bis Oktober/November anwenden

(Schreiben vom 30.3.2011)

Oh je, was sind das für anfällige Züge, die Tag und Nacht durchlaufen müssen, damit die Leittechnik nicht ausfällt? Wir dachten bis dahin, dass es sich um modernste Züge handelt, die sicherer und weniger anfällig sind als die klassischen Züge der Bahn.

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Nun gut, wir Anwohner müssen nicht damit fahren. Uns hätte es gereicht, wenn der Lärm Ende März tatsächlich beendet gewesen wäre, wie es die Agilis in ihrem Schreiben andeutete. Aber bis heute parken jede Nacht und jedes Wochenende ein bis zwei Züge an der Blumenstraße und lassen ihre diversen Motoren surren und flirren. Und das an heißesten Tagen und Wochenenden mit Temperaturen bis 27 Grad, und in lauen Nächten, wo es weder zu heiß noch zu kalt ist.

Seltsam - ist die Technik auch hitzeanfällig? Oder nutzt die agilis einfach die Stromversorgung ohne Rücksicht auf Notwendigkeiten?

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Planungsfehler?


Auf die Vorschläge der Anwohner, wo man die Züge, wenn man schon nicht die Motoren abschalten will, besser parken kann (Höhe Zuckerfabrik, hinter den neuen Bürogebäuden auf Höhe der Feuerwehr etc), erklärt das Unternehmen:

Leider ist eine Abstellung in dem von Ihnen angesprochenen Bereich derzeit nicht möglich, da zum einen die Oberleitung das Gleis nicht komplett überspannt, zum anderen ist der Bereich unter der Brücke die Zufahrt für Züge zu unserer Instandhaltungswerkstatt. Diese Zufahrt können wir nicht so ohne weiteres komplett zustellen.

Das dürfte dann wohl ein Planungsfehler gewesen sein. Die Anwohner sind der Ansicht, dass Agilis hier einen grundsätzlichen Fehler bei der Konzeption machte, als es die laufende Wartung  außerhalb der Einsatzzeit (dazu zähle ich das Laufenlassen der Motoren und die anderen Geräusche) nicht in die Werkhallte legte, sondern auf die Schiene, und somit auf Kosten der Öffentlichkeit. Entsprechendes hatte ich der agilis geschrieben.

Auszug aus meinem Schreiben vom 7. 4.2011 an agilis:

Stellen Sie sich vor, eine Spedition würde sich in der Nähe Ihrer Wohnung niederlassen, dabei aber, um den Zugang zu ihrem Werksgelände nicht zu verstellen, zwei LKWs nachts an die öffentliche Straße unmittelbar neben Ihrem Wohnhaus abzustellen.

Diese lassen jede Nach zu Wartungszwecken Motoren durchlaufen, Zusatzmotoren schalten sich ein und aus, und am Wochenende, wenn Sie sich mit Ihrer Familie auf Balkon, Terasse oder Garten aufhalten wollen oder einfach nur die Fenster offen lassen wollen, laufen ebenfalls die Motoren von Freitag abend die ganze Nacht, den ganzen Samstag, dann Samstag nacht, den ganzen Sonntag und Sonntag nacht bis morgens um 4 Uhr durch.

Nach 4 Uhr machen die Fahrer die LKWs fahrbereit und verursachen dabei weitere Geräusche wie Hupen, Pressluftgeräusche, Warnsignale beim Öffnen und Schließen der Türen und so weiter.

Auch wenn Sie als Straßenanwohner Fahrgeräusche des Straßenverkehrs akzeptieren müssen - und letztlich auch unbewusst ausblenden - so können und müssen Sie diese Wartungsgeräusche nicht akzeptieren. Die Spedition könnte sich auch nicht auf technische Notwendigkeiten berufen, sondern den gesamten Betrieb anders planen.

Auf dieses Schreiben hin war eine Woche lang Ruhe - die Züge parkten anderswo. Dann kamen sie wieder, zuerst vereinzelt, mitllerweile jeden Tag und jedes Wochenende.

Das ist die Werkshalle von agilis, gleich neben REWAG-Geländer und  Zuckerfabrik, von dem Fußgängersteg aus fotografiert (Richtung Osten).

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Wenn agilis losfährt


Ach ja, neben den laufenden Geräuschen gibt es zusätzlichen Lärm, wenn sich die Züge zur Abfahrt bereit machen. Das ist dann jeweils um 4.00 Uhr morgens (außer Samstag, denn am Wochenende bleiben die Züge stehen).

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Es handelt sich um eine ritualmäßige Abfolge von sehr lauten Geräuschen, die alle paar Minuten explosionsartige durch die angrenzenden Stadtviertel hallen, so laut, dass si die geschlossenen Schallschutzfenster durchdringen. Das wären: das Standard- Lok-Warnsignal, Pressluftgeräusche, das Warnpiepgeräusch, das jedesmal beim Öffnen der Tür entsteht (offenbar wenn Zugpersonal ein/aussteigt), und andere Geräusche. dass alle paar Minuten explosionsartige und laute Geräusche (Pressluftventile, Hupen, Signale, Schläge). Das Unternehmen wollte uns zuerst einreden, dass es sich um Wartungsarbeiten handelte, die zufälligerweise in der Nähe durchgeführt wurden. Dabei war es aber wohl von den Arbeitern vor Ort falsch informiert worden.

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Als eingefleischter Bahnanwohner kann sich mein Unterbewusstsein an diese Geräusche eher gewöhnen, als an das Dauergeräusch. Allerdings auch nur bei geschlossenen Fenstern. Was wirklich schlimm ist, ist das Dauergeräusch der Motoren, das wir Anwohner genau dann ertragen müssen, wenn wir in die Freizeit gehen: abends und am Wochenende. Da hilft dann der schönste Garten nicht mehr - aus ist es mit der Idylle.

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Es könnte so schön romantisch sein, abends im Garten. Aber nicht, wenn es im Hintergrund dröhnt und föhnt, surrt und flirrt.

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Die Plätze in Garten, Balkon und Terasse bleiben immer öfter leer. Der Anwohner flieht in die Stadt.

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Aber man kann nicht ständig fliehen. Diese Nachbarn zum Beispiel müssen die Motoren in drei Meter Abstand ertragen. Das war schon im Dezember ein durch alle Mauern durchgehende Lärmbelästigung.  Ein Leben lang waren sie für andere da - bei den Barmherzigen Brüdern, um genau zu sein - und jetzt hätten sie  eigentlich ein bisschen Ruhe im Rentnerdasein verdient. Seit Dezember, seit Agilis in Regensburg ist,  ist damit Schluss. Alle Proteste gegen das Laufenlassen der Motoren halfen bisher nichts.



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Eine neue Art von Schienenlärm


Eine völlig neue Art von Bahnlärm ist aufgetaucht.  Ein Lärm, der nicht vom laufenden Betrieb ausgeht, also nicht als "Schienenlärm" bezeichnet werden kann, sondern von parkenden Zügen. Eine Folge der Privatisierung? Er taucht in den bisherigen Aufsätzen, Urteilen und Gutachten nicht auf. Die Fachleute müssen sich erst damit befassen.



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Die Bahn als Energie-Sparer?


Allgemein sagt man, dass wegen der Energiewende viel mehr Verkehr auf die Bahn verlagert wird. Wir müssen also mit vermehrten Schienenlärm rechnen. Wo aber ist der Energiespareffekt, wenn in der Ruhezeit die Motoren durchlaufen?

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Nachtrag Nov. 2012 (Link):

Agilis Dauerlärm - Anwohner rebellieren :
http://www.mysnip.de/forum-archiv/thema-16219-1254275/Agilis+Dauerlaerm+-+Anwohner+rebellieren________.html



Auszüge aus Briefen:




agilis Verkehrsgesellschaft mbH & Co. KG

Galgenbergstraße 2a

93053 Regensburg





Lärmproblem Blumenstraße

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Anwohner der parallel zur Bahnstrecke gelegenen Blumenstraße habe ich mit Freude registriert, dass seit Dezember die "agilis-Züge" am regionalen Bahnverkehr teilnehmen. Freude deshalb, weil die Züge nicht nur einen erfrischenden Anblick geben und in meinem Bekanntenkreis überwiegend für ihren Komfort gelobt werden, sondern weil nun neben Vogtlandbahn und Alex ein weiterer Anbieter mit modernen und damit leisen Zügen unterwegs ist. Das ist eine Wohltat für alle lärmgeplagten Anwohner und Passanten. Auch wenn Anwohner geduldig sind und sich mit dem Bahnlärm arrangieren, nimmt die Geräuschbelastung in den letzten drei Jahrzehnten doch erheblich zu, während auf allen anderen Gebieten des täglichen Lebens für Lärmberuhigung gesorgt wird.

Leider hat sich die Freude getrübt, da die Züge nachts und am Wochenende auf dem toten Gleisabschnitt neben der Blumenstraße "geparkt" werden. Es hat sich herausgestellt, dass dies nicht etwa zu einem Lärmwall führt, sondern umgekehrt zu einer Lärmbelästigung. Dies liegt daran, dass während des Aufenthaltes die Klimaanlage und/oder sonstige Ventilatoren oder Motoren dauerhaft in Betrieb bleiben. Dies ist als Dauergeräusch unerträglich und weit störender als die durchfahrenden Züge. In den Januar- und Februarwochen, wo Fenster geschlossen blieben, fiel dies nicht so auf. Aber jetzt, da es wärmer wird und man die Fenster kippen könnte und sich bald auf Balkon oder im Garten aufhalten könnte, ist das nicht mehr zu ignorieren. Außerdem weiß ich aus persönlichen Gesprächen mit den direkt neben dem Gleis wohnenden Nachbarn (z.B. Blumenstraße 6a), dass das Geräusch sogar bei geschlossenen (Lärmschutz-)fenstern unüberhörbar und störend ist. Von anderen Anwohnern habe ich gehört, dass sie sich bereits bei der Bahn beschwert haben.

Ich möchte Sie auf diese Umstände hinweisen und anregen, die Züge weiter ostwärts, also bei dem Fußgängerübergang oder in oder vor Ihren Werkhallen bei der Zuckerfabrik zu parken. Wenn es denn außerhalb der Hallen sein muss, wäre der Platz vor den Hallen ideal, also zwischen dem REWAG-Gelände und dem gegenüberliegenden Boschgebäude, das nur gewerblich genutzt wird. Auch der Stellplatz neben den neuen Bürogebäuden am Ende der Blumenstraße, unmittelbar westwärts neben dem Fußgängerübergang, wäre zunächst denkbar, da diese Gebäude reine Bürogebäude sind und gerade in den maßgeblichen Zeiten (nachts und am Wochenende) nicht bewohnt sind. Allerdings sind gegenüber Kleingärten, für die ab dem Frühjahr das Gegenteil gelten dürfte.

Ein weiteres Problem sind die Wartungsarbeiten, die offenbar gelegentlich durchgeführt werden. So waren am vergangenen Wochenende (10.-13. März) wieder zwei Züge neben meinem Grundstück geparkt. Diese begannen in der Nacht zum Montag ab 4.00 Uhr morgens offenbar mit Überprüfungsarbeiten, die dazu führen, dass alle paar Minuten explosionsartige und laute Geräusche (Pressluftventile, Hupen, Signale, Schläge) durch die angrenzenden Stadtviertel hallten und dabei so laut waren, dass sie unsere geschlossenen Schallschutzfenster durchdrangen und uns wach hielten. Das ist natürlich in keiner Hinsicht mehr akzeptabel und ich bitte Sie, entsprechende Anordnungen oder Maßnahmen zu treffen, damit derlei Lärmschutzverstöße nicht mehr vorkommen.

Um Ihnen die Lokalität deutlicher zu machen, habe ich temporär ein Bilderalbum auf meinem Picasa-google-account angelegt, auf das ich verweise: ...

Mit freundlichen Grüßen



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Hiierauf kam ein Antwortschreiben der agilis vom 30.3.2011, auf das ich wiederum wie folgt reagiert:



agilis Verkehrsgesellschaft mbH & Co. KG

Galgenbergstraße 2a

93053 Regensburg





Lärmproblem Blumenstraße



Sehr geehrter Heßner,

vielen Dank für Schreiben vom 30.3.2011.

Da ich damit nicht mehr gerechnet hatte, und die Lärmbelästigung schlimmer wurde, hatte ich eigentlich eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen Lärmbelästigung bei der Stadt vorbereitet, die allerdings wegen der zu ermittelnden Zeugenadressen noch nicht fertiggestellt ist.

Sie weisen in ihrem Schreiben auf Gleisbauarbeiten im Bahnhof Regensburg hin. Die von mir geschilderten Geräusche kamen aber nicht davon. Die Geräusche kamen eindeutig von den beiden Loks, und zwar nicht nur an diesem Wochenende, sondern auch an den Tagen davor und übrigens auch an fast allen Tagen danach bis heute. Die erfolgen fast ritualmäßig, ungefähr zwischen 4.00 Uhr und 5.00 Uhr; danach brechen die Züge auf. Gleisarbeiten waren keine in unserem Abschnitt, weder an dem Wochenende, noch an den anderen Tagen. Es sind immer dieselben Geräusche. Es handelt sich um das übliche Lok-Warnsignal, Pressluftgeräusche, das Warnpiepgeräusch, das beim Öffnen der Tür entsteht (offenbar wenn Zugpersonal ein/aussteigt), und andere Geräusche.

Ihrem Schreiben entnehme ich, dass Sie von den Verantwortlichen falsche Auskünfte erhalten haben. Offenbar haben diese weder Verständnis für die Interessen der Anwohner noch Respekt vor der Geschäftsleitung.

Was die laufenden Geräusche der Klimaanlage betrifft, so haben sich meine Befürchtungen bewahrheitet. An den sehr warmen Tagen an letztem Wochenende (1. bis 3. April) mussten wir in die Stadt fliehen, weil wir es nicht lange im eigenen Garten aushielten. Das Dauergeräusch ist unangenehmer, als die an sich lauteren Geräusche der vorbeifahrenden Züge. Das Ganze verschlimmerte sich, weil sich ein oder mehrere zusätzliche Motoren ein- und ausschalteten, die sich mehr als nur durch Rauschen bemerkbar machten. Nachts schaltete sich ein zusätzlicher Motor ein- und aus, der ähnlich wie die zusätzliche Lüftung in Fahrzeugmotoren dröhnte, und durch die geschlossenen Mauern und Schallschutzfenster hindurch hörbar war.

Warum bei den Temperaturen von über 20 Grad die beiden Züge, die vom Freitag abend bis Montag morgen dort parkten und nicht im Einsatz waren, die Motoren laufen lassen mussten, obwohl nach Ihrem Schreiben nur die Winterkälte abzufangen ist, bleibt unverständlich. Möglicherweise kümmern sich die Verantwortlichen nicht darum, die Motoren nur soweit unbedingt notwendig einzusetzen, sondern lassen die Motoren durchlaufen. Aber das kann dahin gestellt bleiben, denn ich bin der Ansicht, dass Agilis hier einen grundsätzlichen Fehler bei der Konzeption machte, als es die laufende Wartung ) außerhalb der Einsatzzeit (dazu zähle ich das Laufenlassen der Motoren und die anderen Geräusche) nicht in die Werkhallte legte, sondern auf die Schiene, und somit auf Kosten der Öffentlichkeit.

Stellen Sie sich vor, eine Spedition würde sich in der Nähe Ihrer Wohnung niederlassen, dabei aber, um den Zugang zu ihrem Werksgelände nicht zu verstellen, zwei LKWs nachts an die öffentliche Straße unmittelbar neben Ihrem Wohnhaus abzustellen. Diese lassen jede Nach zu Wartungszwecken Motoren durchlaufen, Zusatzmotoren schalten sich ein und aus, und am Wochenende, wenn Sie sich mit Ihrer Familie auf Balkon, Terasse oder Garten aufhalten wollen oder einfach nur die Fenster offen lassen wollen, laufen ebenfalls die Motoren von Freitag abend die ganze Nacht, den ganzen Samstag, dann Samstag nacht, den ganzen Sonntag und Sonntag nacht bis morgens um 4 Uhr durch. Nach 4 Uhr machen die Fahrer die LKWs fahrbereit und verursachen dabei weitere Geräusche wie Hupen, Pressluftgeräusche, Warnsignale beim Öffnen und Schließen der Türen und so weiter. Auch wenn Sie als Straßenanwohner Fahrgeräusche des Straßenverkehrs akzeptieren müssen - und letztlich auch unbewusst ausblenden - so können und müssen Sie diese Wartungsgeräusche nicht akzeptieren. Die Spedition könnte sich auch nicht auf technische Notwendigkeiten berufen, sondern den gesamten Betrieb anders planen.

Ich habe deshalb kein Verständnis für die gegenwärtige Situation, weder mit der grundsätzlichen Planung, noch mit dem Verhalten der Mannschaft, die sich offenbar auch nicht innerhalb der Firma an Anweisungen hält. Ich denke, Sie haben Verständnis dafür, dass ich nicht länger bereit bin, die Situation zu akzeptieren und mich vertrösten zu lassen. Bitte sorgen Sie dafür, dass die Lärmbelästigungen aufhören.

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