Das ist fast schon ein Geheimtipp: am 28. Juni findet wieder eine Open Air-Veranstaltung des Domspatzen-Orchesters in der romantischen Kulisse der Obermünster-Ruine statt.
Das ist eine Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Denn diese kaum beachtete Ruine der Obermünsterkirche ist normalerweise nicht zugänglich. Die Kirche scheint sich nicht viel darauf zu machen, dabei ist das Obermünsterstift eines der wichtigsten und prägendsten Kloster in der Regensburger Geschichte. Die Kirche wurde 1945 durch einen Bombenangriff zerstört.
Das ist eine Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Denn diese kaum beachtete Ruine der Obermünsterkirche ist normalerweise nicht zugänglich. Die Kirche scheint sich nicht viel darauf zu machen, dabei ist das Obermünsterstift eines der wichtigsten und prägendsten Kloster in der Regensburger Geschichte. Die Kirche wurde 1945 durch einen Bombenangriff zerstört.
Wenn ich gewusst hätte, dass der Platz normalerweise gesperrt ist, hätte ich mir das Gelände näher betrachtet.
Zur aktuellen Veranstaltung des Domspatzen-Orchesters: Ich hatte irgendwo das Plakat gesehen und wollte die Einzelheiten im Internet recherchieren. Dort fand ich aber nur Einträge aus früheren Jahren, für 2013 fand ich nur einen kurzen Vermerk,versteckt auf den Seiten der Domspatzen.
Orchester des Domspatzen-Gymnasiums Regensburg
Open Air in der Obermünsterruine
Freitag, 28. Juni 2013, 19.30 Uhr
- http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10022&pk=803862&p=1
- http://www.kath.de/dkd/bistum/regensburg/newsdetail.php3?newsid=2532&ref=regensburg?bistum=24
- http://www.dieoberpfalz.de/open-air-classic-in-den-obermuensterruinen_182.html
- https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10150946038468506.412940.357524548505&type=3
Hinter diesem Glockenturm, den freistehenden "Campanile" der Kirche, befindet sich der Veranstaltungsort. |
Ich kann nur hoffen, dass diese äußerst wichtigen historischen Reste im Rahmen der Quartiers-Sanierung wieder zugänglich werden. Das Gutachten, das Ausgangspunkt für die derzeitige Sanierung des Viertels ist, empfiehlt dies ebenfalls.
Es würde zur Aufwertung des Viertels führen, das früher eine der wichtigsten Viertel beim südlichen Stadteingang (Peterstor) war. Das Viertel ist durch die Zerstörungen 1809 und 1945 und durch die unglückliche Mauerziehung um den Schlossgarten herum stark ins Abseits geraten; der Durchbruch der Maximilianstraße durch die Stadtmauer und die Positionierung des Bahnhofs bei der Verlängerung des Bahnhofs kommen natürlich hinzu.
Ausgerechnet in diesem (zu Unrecht) im Abseits stehenden Viertel fehlt die Präsentation der noch verbliebenen historischen Reste. Indirekt würde dies auch den Touristen-Weg zum Emmeransplatz und dem Schloss Emmeran aufwerten, sowie den Weg zur Oberen Bachgasse.
Der Campanile und der Zugang zur Ruine von der Obermünsterstraße aus gesehen. |
Siehe auch die Ausführungen im Gutachten der Stadt Regensburg:
http://www.regensburg.de/sixcms/media.php/121/stadtentwicklung-obermuensterviertel-vorber-untersuchungen.pdf
Dort Seite 11 ff (bzw. PDF-Seite 13 ff)
Da auf vielen alten Stichen die beiden Klosterkirchen Mittelmünster und Obermünster perspektivisch falsch eingezeichnet sind, dauerte es einige Zeit, bis ich eine Vorstellung von der Lage der früheren Kirche bekam. Was mir letztlich half, war ein eine so genanntes "Overlay", eine Projektion einer alten Stadtkarte (Vermessung 1811/1812) auf die Google-Earth-Ansicht, eine Möglichkeit, die das kostenlose Programm von google schon lange bietet.
Grundriss Obermünsterkirche (oben Nord) |
google-Earth-Satellitenbild der Obermünsterruine - rechts vom gelben Halbkreis. Der Zugang erfolgt normalerweise über die Obermünsterstraße; normalerweise ist aber das Gelände abgesperrt. |
Wenn man eine Karte aus 1811 darüberlegt und den Transparenzregler langsam bewegt, erkennt man die Lage der Kirche |
Viele alte Grafiken, so auch dieses Bild von Seutter, stellen die beiden Stiftskirchen Mittelmünster und Obermünster perspektiv falsch auf. |
Detail aus einem Bild von Bahre, die rechte Kirche ist die Obermünsterkirche. Oben Süden. |
Weitere Fotos vom Campanile und der Gegend:
Blick vom Petersweg aus zum Campanile - über die Bauarbeiten des Parkhauses hinweg. |
Obermünster Campanile, April 2013 |
Zugang am Turm vorbei zur Ruine - April 2013 |
Der Campanile, Nordseite, vom Parkplatz aus fotografiert - Mai 2013 |
Ostfassade, von der Parkhausbaustelle aus fotografiert |
Wikipedia-Eintrag zum Obermünsterstift (Auszug)
Stift Obermünster ist ein ehemaliges Kanonissenstift in Regensburg in Bayern in der Diözese Regensburg.
Geschichte
Das Maria Himmelfahrt geweihte Stift wurde vermutlich im späten 8. Jahrhungdert durch Herzog Tassilo III. oder im frühen 9. Jahrhundert durch das Herrscherhaus der Karolinger gegründet. Eindeutige urkundliche Belege fehlen. 1010 wurde es durch Heinrich II. durch Schenkungen und Gewährung von Privilegien aufgewertet, seine Position als Reichsstift blieb jedoch umstritten. 1216 wurde die Reichsunmittelbarkeit durch Friedrich II. bestätigt und gefestigt. Das Reichsstift wurde 1810 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Bis 1822 Ruhesitz der letzten Kanonissen, war es dann Klerikerseminar. 1882 wurde das bischöfliche Studienseminar St. Wolfgang in den Gebäuden eingerichtet. Im März 1945 zerstörten Bomben die Kirche mit Ausnahme des frei stehenden Turms und einen Teil der Stiftsgebäude. Nach dem Krieg wurden das bischöfliche Zentralarchiv, die Bibliothek, ein Teil der Bistumsmuseen und andere Dienststellen der Diözese in den Gebäuden untergebracht. In der Kriegsruine der Kirche empfangen die Regensburger Pfadfinder alljährlich das Friedenslicht von Bethlehem.