Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Sonntag, 2. Februar 2014

Regensburg 1568 - auf der Bayernkarte von Philip Apian

Update, Dez 2017: Die Online-Angabe auf diesem Screenshot (bavarikon) war falsch - es müsste heißen Landtafel 6. Ausschnitt aus Philip Apians Bayernkarte, bestehend aus 24 Landtafeln. Mittlerweile hat man den Fehler offenbar korrigiert,


Regensburg auf einer Karte aus dem Jahre 1568 - der berühmten Landtafel von Philip Appian.


Landtafel 6 - aus der berühmten Serie der Bayerischen Landtafeln von Philip Appian

Die beste Online-Version findet man auf bavarikon.de - hochauflösend und zoombar, fand ich auf bavarikon.de. Dort hat man aber die Karten neu geordnet und abgespeichert; die richtige Landtafel (Nr. 6) mit Regensburg ist hier:

https://bavarikon.de/object/bav:BSB-MAP-000000HBKSF15B06

Wenn Regensburg nicht erscheint, täuscht das  - es wird nur ein Ausschnitt aus der Karte gezeigt, und wenn man die Karte verschiebt, taucht auch Regensburg auf..







 Bairische Landtaflen, XXIIII. [Gewidmet] Alberto Com. Palatino Rheni [= Herzog Albrecht V. von Bayern]. Darinnen das Hochloeblich Furstenthumb Obern unnd Nidern Bayrn sambt der Obern Pfaltz, Ertz unnd Stifft Saltzburg, Eichstet unnd andern mehrern anstossenden Herschafften mit vleiß beschriben und in druck gegeben Durch Philippum Apianum. [Formschneider: Jost Amman, Hieronymus Wolff und Wolf Strauß]. [Ca. 1:140 000]. Ingolstadt, Selbstverlag 1568. Holzschnitt in 24 Teilen auf 22 Bl. , Gesamtgröße des Originals 156 x 159 cm, je Blatt 43 x 33 cm

Signatur: Hbks F 15
Autor/Hrsg.: Philipp Apian
Jahr: 1568
Technik: Holzschnitt
Maßstab: ca 1:140 000
Originalgröße: 156 x 159 cm, je Blatt 43 x 33 cm




Es gilt als Hauptwerk der frühen  bayerischen Kartographie. Dieser durch Philipp Apian (1531-1589) vollzogenen Landesaufnahme muß nachgerühmt werden, daß zu einer Zeit, in welcher sämtliche übrigen Staaten kaum primitive Karten besaßen, dieselbe das vollendetste Kartenwerk nicht nur ihrer Epoche sondern auf Jahrhunderte hinaus, hervorgebracht hat

Davor gab es allerdings einen Vorläufer, nämlich die Bayernkarte von Johannes Aventinus (weltlicher Name Johann Turmaier, Historiker Abensberg) aus dem Jahre 1523. Die Karte des Geschichtsschreibers Aventinus gilt als erste Darstellung, die ausschließlich bayerisches Gebiet zeigt.  Die Karte ist durch Holzschnitt angefertigt und bildet das damalige Bayern im Maßstab 1:800 000 ab. Die mehrfarbige Faksimileausgabe wurde nach einer kolorierten Ausgabe von 1899 reproduziert.

Die Landschaftstopographie der Apian-Karte umfasst die Bayerische Grenze gegen Böhmen mit Großem und Kleinem Regen, aber auch individuellen Bergdarstellungen, unter anderem von Osser und Arber sowie des Silberbergbaus bei Bodenmais (im Bild ein Steiger mit Lore vor dem ausgehölten Silberberg). Die gezeigten Wappen sind dasjenige des böhmischen Königs (oben) und der Herren von Degenberg (unten).

1554 erhielt Philipp Apian, Professor der Mathematik an der bayerischen Landesuniversität in Ingolstadt, von Herzog Albrecht V. (1528-1579; Herzog ab 1550) den Auftrag zur Anfertigung einer genauen Karte Bayerns.

Bis 1561 bereiste er daraufhin mit seinen Begleitern die Sommer über systematisch das Land und nahm zahllose Vermessungen vor. Das Ergebnis dieser Landaufnahme bildete eine 1563 fertiggestellte gemalte Karte von 25 Quadratmetern Umfang, die in der Bibliothek des Herzogs ihren Platz fand, bis man sie 1782 wegen ihres schlechten Erhaltungszustandes verbrannte.

Ausgehend von dieser großen Karte im Maßstab 1 : 40.000 erstellte Apian danach eine verkleinerte Fassung im Maßstab 1 : 144.000. Diese Karte teilte Apian in 24 Segmente plus eine Übersichtskarte ein, die er 1567 von Jost Amman (1539-1591) in Holz schneiden ließ (die Druckstöcke sind heute im Bayerischen Nationalmuseum München).

1568 erschienen die Landtafeln erstmals über die Druckerei Apians, kurz bevor er als Protestant Ingolstadt und Bayern verlassen musste.

Die Vermessung Bayerns durch Apian ist die genaueste ihrer Zeit; die Landtafeln bildeten bis in die napoleonische Zeit die Grundlage für alle kartographischen Darstellungen Bayerns.

Erst der Topographische Atlas des Königreichs Bayern wurde zum wirklichen Nachfolger der Karte Apians


Meine Wahlheimat Nabburg (damals Nabpurck), darüber Pfreimd

Stadt am Hof - Stat am Hoff


Abensberg (Abensperg)

Kelheim (Kelhaim) und Weltenburg


Wenzenbach (Wentzenbach). Ob die Zeichnung sich auf die historische Schlacht bezieht?

Bad Abbach (Abach)

'Regenstauf (Regenstauff)

Bernhardswald und Adlmannstein

Regenstauf und Hauzenstein

Prüll, Weinting (Burgweintig) Harting, Irl



Weichs, Reinhausen, Sallern (Salern), Schwabelweis (Schwebel.)




Kallmünz (Kalmüntz)






Philipp Apian

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Bildnis des Philipp Apian, auf einem Ölgemälde von Hans Ulrich Alt, aus dem Bestand der Tübinger Professorengalerie

Porträt des Philipp Apian, Holzschnitt von Joachim Lederlin nach der obigen Vorlage von H. U. Alt aus Erhard Cellius: Imagines Professorum Tubingesium, 1596


Ausschnitt aus der Landkarte von Philipp Apian, 1568


Philipp Apian (auch: Bennewitz oder Bienewitz) (* 14. September 1531 in Ingolstadt; † 15. November 1589 in Tübingen) war ein deutscher Mathematiker, Arzt, Kartograph und Heraldiker.


Leben

Philipp Apian wurde als Philipp Bienewitz (oder Bennewitz) in Ingolstadt geboren und war der Sohn des Mathematikers, Astronomen und Kartographen Peter Apian aus Leisnig in Sachsen. Mit elf Jahren begann er ein Mathematikstudium an der Universität Ingolstadt; im Alter von 18 Jahren setzte er seine Studien im Burgund, in Paris und Bourges fort.

Nach seiner Rückkehr 1552 übernahm Philipp Apian die Druckerei seines Vaters und erhielt bereits
mit 21 Jahren eine Professur an der Universität Ingolstadt. Er lehrte hier ab 1552 und begann neben seiner eigenen Lehrtätigkeit die Vorlesungen der medizinischen Fakultät zu besuchen. Das Medizinstudium schloss er schließlich einige Jahre später während einer Italienreise mit Besuchen der Universitäten von Padua, Ferrara und Bologna ab.[1] An der Universität von Ingolstadt blieb er, bis er als überzeugter Protestant während der Gegenreformation auf Betreiben der Jesuiten 1569 Ingolstadt verlassen musste.

In Tübingen fand Apian eine neue Heimat, verlor jedoch nach vierzehnjähriger Lehrtätigkeit 1583 seinen Posten, weil er sich weigerte, den Calvinismus zu verdammen.

Bis zum Ende seines Lebens widmete sich Apian der Vervollständigung seines topografischen Werkes.
Das Grabmal Apians befindet sich in der Stiftskirche in Tübingen.[2]

Lebenswerk

Große Karte von Bayern
1554 erteilte Herzog Albrecht V. von Bayern Apian den Auftrag, Bayern kartographisch zu erfassen. Die Karten sollten die 1526 bis 1533 entstandene Bairische Chronik des Johannes Aventinus ergänzen.

In sieben Sommern bereiste Apian Ober- und Niederbayern, die Oberpfalz, das Erzbistum und Hochstift Salzburg und das Bistum Eichstätt und führte Landvermessungen durch. Nach zweijähriger Ausarbeitung erstellte er eine gut 6 x 6 Meter große Karte im Maßstab 1:45.000, die von dem Maler Bartel Refinger koloriert wurde. Während einer gemeinsamen Vermessungsreise starb Apians Bruder Timotheus nach einem Sturz vom Pferd, am Unfallort ließ Philipp das sogenannte Timotheuskreuz errichten.

Die 1563 fertiggestellte Karte war in der Bibliothek der Residenz untergebracht. Sie zeigte wesentlich feinere Details als die Landtafeln. Mitte des 18. Jahrhunderts fertigte der Ingenieurleutnant Franz Xaver Pusch eine Replik der Großen Karte an. Als er 1782 starb, wurde das Original der Großen Karte, die inzwischen stark beschädigt war, verbrannt. Die Replik Puschs verbrannte bei Bombenangriffen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs.

Bairische Landtafeln

Auf der Basis der „großen Karte“ ließ Philipp Apian 1566 von Jost Amman Holzschnitte im kleineren Maßstab von 1:144.000 anfertigen. Diese so genannten Bairischen Landtafeln, aufgeteilt in 24 Holzschnitte, verlegte Apian in seiner eigenen Druckerei. Die Genauigkeit der Landkarten wurde erst im 19. Jahrhundert übertroffen; noch Napoleon benutzte sie für den Einmarsch in Bayern.
Ein Originaldruck der Karte ist im Stadtmuseum Ingolstadt ausgestellt, die Druckstöcke befinden sich heute im Bayerischen Nationalmuseum in München[3].
Abraham Ortelius verbreitete kolorierte Kupferstiche dieser Landtafeln in Buchform „ex tabula Philippi Apiani“.

Erdglobus

Im Auftrag von Herzog Albrecht V. von Bayern fertigte Philipp Apian einen Erdglobus, der 1576 vollendet wurde und im Bibliotheksraum im Obergeschoss des Antiquariums der Residenz in München aufgestellt wurde.

Bayerische Wappensammlung und Descriptio Bavariae

Die Apiansche Wappensammlung, schon 1562 in Holz geschnitten, umfasste insgesamt 646 Wappen der bayerischen Geistlichkeit, des Adels und der Städte und Märkte Bayerns. Zusammen mit einer Beschreibung des Landes Bayern sollte die Sammlung die Darstellung des Landes auf den Landtafeln ergänzen und vervollständigen. Apian ist über der Arbeit an Sammlung und Beschreibung verstorben. Soweit überkommen wurde die Wappensammlung zusammen mit dem nahezu vollständigen lateinischen Text der Landesbeschreibung erstmals 1880 vom Historischen Verein von Oberbayern anlässlich der Feier des siebenhundertjährigen Herrscherjubiläums des Hauses Wittelsbach herausgegeben.[4]
Einzelnachweise
  1. Ralf Kern: Wissenschaftliche Instrumente in ihrer Zeit. Band 1: Vom Astrolab zum mathematischen Besteck. Köln, 2010. S. 332-333.
  2. Dr. Klaus Mohr: Eine Führung durch die Stiftskirche Tübingen am 19. Juli 2007. Tübingen-Kilchberg. (Volltext)
  3. Digitalisat der Bayerischen Landesbibliothek online (BLO)
  4. Historischer Verein von Oberbayern [Hrsg.]: Philipp Apian's Topographie von Bayern und bayerische Wappensammlung. Zur Feier des siebenhundertjährigen Herrscherjubiläums des erlauchten Hauses Wittelsbach. München, 1880. (Digitalisat)
Literatur
  • Siegmund Günther: Apian, Philipp. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 23–25.
  • Willy Hartner: Apian, Philipp. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 326 (Digitalisat).
  • Otto Hupp: Philipp Apian’s bayerische Landtafeln und Peter Weiner’s Chorographia Bavariae: eine bibliographische Untersuchung, Frankfurt am Main: H. Keller, 1910
  • Hans Wolff (Hrsg.): Philipp Apian und die Kartographie der Renaissance, Weißenhorn: Anton H. Konrad Verlag, 1989 (= Ausstellungskataloge der Bayerischen Staatsbibliothek, Band 50). ISBN 3-87437-282-0
  • Ivan Kupčík: Handgezeichnete Kopie der Apian-Karte von Bayern des Dominicus Franciscus Calin (um 1661). In: Cartographica Helvetica, Heft 17 (1998), S. 32–34 (Volltext)
  • Martin Ott: Die Entdeckung des Altertums. Der Umgang mit der römischen Vergangenheit Süddeutschlands im 16. Jahrhundert, Kallmünz/Opf. 2002
Literatur
Weblinks
 Commons: Philipp Apian – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien