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Mittwoch, 12. Februar 2014

Regensburger machen Aborigines-Sandart-Projekt in Australien

 





Sie lernten sich kennen, als sie in Regensburg Kunst studierten. Dann gingen sie gemeinsam an die Kunstakademie in Wien. Im Rahmen eines Auslandssemesters sind sie derzeit in Australien: Fabian Burkes und Anna Graf. Nach Beendigung des Semsters erkundeten sie noch ein wenig Australien und landeten beim Little Desert Nature Lodge, ein gemeinnützig geführtes Wildreservat an der Grenze zum Nationalpark.

Dort organisieren sie jetzt eine Kunstausstellung auf dem Gelände - zusammen mit örtlichen Künstlern, und in Kooperation mit örtlichen Galerien und Kommunen. Die Idee kam von dem Leiter des Lodges - wo man übrigens auch Bungalows an Besucher vermietet, und Programme für Schulen bereithält -  und dem sehr rührigen und multitalentierten Hausverwalter.

Die örtlichen Stellen, Künstler und Galerien waren von der Idee begeistert und unternahmen sofort die ersten Schritte. Und zwar in einer Geschwindigkeit, die man in Europa nicht erwarten würde.

Die Ausstellung wird begleitet von Workshops für Kinder und Erwachsene. Entsprechend der Ausbildung der Kunststudenten müssen die beiden sich auch um das Marketing kümmern, und nicht nur Bilder malen. Diese müssen sie übrigens in einer für sie neuen Technik erstellen: Die Sandart-Methode der Aborigines.Dazu muss aus örtlichen erdigen Materialien die Farbpigmente gewonnen werden und in einer Art und Weise schichtartig auf die Leinwand aufgetragen werden.

Mittlerweile haben sie auch die Pressemitteilung fertig; man kann sie u.a. auf der facebook-Seite des Little-Desert-Nature-Lodge lesen (siehe oben, Übersetzung nachstehend).

Interessant in dem Zusammenhang ist auch das Reservat selbst, sowie die Sandart-Kunst der Aborigines, die nichts mit der klassischen Sandartvariante im Amerikanischen zu tun hat. Auch dazu berichte ich nachfolgend.










Die Homepage von Little Desert Nature Lodge


Pressemitteilung auf der facebook-Seite von Little-Desert-Nature-Lodge, Australien:



The artist group 'heaps' comprising of Vienna based artists Anna Graf and Fabian Burkes and Australian artist Peter Swain open up their exhibition at the Little Desert Nature Lodge on the 13th to 15th of February. Opening at 5pm Thursday night with the offical opening at 6pm.

The exhibition came from a common interest in experimenting with natural materials in particular local sands, ochre and pigments.

Anna and Fabian are travelling after study exchange at the Sydney College of the Arts, and met artist Peter while staying at the Lodge and were inspired by the place with its changing colors, which is reflected in the artworks.

Combining their different techniques and putting them together in a exhibition was the logical next step.

There will be workshops in their studio at the Lodge running all day on Friday the 14th and Saturday the 15th.

Workshops great for Kids, adults and everyone in between. Its a great opportunity to try out a new art form!

Accompanying the sand art is a collection of polished timbers/burls and handmade didgeridoos by Peter Swain.



Die ersten Bilder für die Ausstellung nach der Aborigines-Technik (hier: von Anna Graf)





Die Bilder aus der Facebook-Seite des Lodges zeigen, wie schrecklich mühsam die Arbeitsbesprechungen sind - inmitten von Känguruhs, Straußen und anderen ulkigen Tieren.



 Materialien: selbst hergestellte Farben

Die Malerei der traditionellen Kultur nutzt nur wenige Farben, weil nur eingesetzt werden konnte, was lokal vorhanden war. Einige Farben wurden von „Ocker-Minen“ abgebaut und sowohl für Malereien als auch für Zeremonien eingesetzt. Anorganische Pigmente wie Ocker oder Gesteinsmehl wurde zwischen den Clans gehandelt, und in manchen Zeiten konnte es nur von bestimmten Männern des Clans gesammelt werden. Andere Farben wurden aus Lehm, Holzasche und Tierblut hergestellt. Die Symbolik der Felskunst und Malerei variiert in Abhängigkeit vom Stamm und der Region, was sich auch noch heute in der modernen Kunst der Aborigine-Künstler niederschlägt.





Über die "Conservation Volunteers Australie", denen das Lodge gehört


Die facebook-Seite des Lodges








Das Little Desert Nature Lodge von oben (googleEarth)


Der nächste kleine Ort heißt Nhill


Die dortige Galerie wird von mehreren örtlichen Künstlern gemeinsam betrieben. Diese waren sofort begeistert von den Ideen.





Während ich über 1 Stunde lang mit Fabian Burkes telefoniere - via Skype hier und iPhone auf der australischen Seite -  kann ich den Sonnenuntergang und die herumhüpfenden Känguruhs beobachten. Das iPhone hat nämlich keine Rückwärtskamera, so dass sie beim Videotelefonat vom User weg fotografiert/filmt.





Die Screenshots, die ich während des Telefonats machte, sind leider ziemlich unscharf.





Der Ort Nhill

Andere Beiuspiele der Aboriginies-Sandart







Sand-Malereien (Abschnitt aus Wikipedia, Kunst der Aborigines)

Während im Arnhem-Land Bilder auf Rindenstücken, die flachgepresst sind, verbreitet waren, wurden in den Wüstengebieten Bodenbilder angefertigt. Die Bodenbilder im Sand, die vor allem zeremoniellen Zwecken dienten, waren vergänglich und wurden mit der Einführung neuer Maltechniken und Materialien wie synthetische Farben und Leinwand abgelöst. Dennoch wurden die graphischen Muster und symbolischen Ausdrucksformen der Sandmalerei nicht aufgegeben, sondern mittels der neuen Techniken und Materialien ergänzt. Die Muster ergänzen die ritualen, sozialen und politischen Situationen und spiegeln sie wider.

Die großen Bilder werden im Sand und mit Pigmenten farblich ausgeführt. Diese Bilder sind oft geheim, aber sie werden auch für die Öffentlichkeit hergestellt. Eines der bekanntesten öffentlichen Bodenbilder haben vom Mai bis zum August 1989 sechs Künstler Paddy Jupurrurla Nelson, Paddy Japaljarri Sims, Paddy Cooki Japaljarri Stewart, Neville Japangardi Poulsen, Francis Jupurrurla Kelly und Frank Bronson Jakamarra Nelson) aus der Künstler-Kolonie Yuendumu hergestellt. Es ist ein Yams-Dreaming in einer Größe von 40 Quadratmetern im Centre Georges Pompidou in Paris in der Le Hall del Villette, das anlässlich der Ausstellung Magiciens de la Terre gestaltet wurde.


Hier noch ein paar Infos zum Programm von Little Desert Nature Lodge

Little Desert Nature Lodge | Programs

The Little Desert Nature Lodge was established is 1969, beginning with Four Wheel Drive Tours into the Little Desert National Park to raise awareness of the unique local flora and fauna at a time when plans were afoot to subdivide the remaining natural vegetation for additional pastoral leases.
There began one of Victoria's Unique attractions. Over the years the Lodge has seen much growth and houses 24 Ensuite Rooms, 16 Bunkrooms, and a large Dining Room. The Little Desert Nature Lodge hosts a large number of schools, coach tours and international guests annually.
Environmental work at the lodge is ongoing, with money constantly being reinvested into projects to enhance the conservation value of the region. An electrified feral animal-proof fence has been completed around both the Lodge and Malleefowl Sanctuary properties. This will help protect the local flora and fauna from feral predators (eg cats and foxes) as well as destructive grazers (eg rabbits and sheep).
Conservation Volunteers
In November 2011, Conservation Volunteers Australia took over the reigns of the Little Desert Flora and Fauna Foundation Inc and now includes Little Desert Nature Lodge in the CVA Group.
Conservation Volunteers is Australasia's largest environmental volunteering organisation, with offices across Australia and New Zealand and attracting over 12,000 volunteers each year on important conservation projects. The addition of Little Desert Nature Lodge to their conservation and land management portfolio will assist in the ongoing conservation initiatives established on the property and enable volunteers to engage and enjoy meaningful experiences in Victoria's west.