http://de.wikipedia.org/wiki/Fraktur_%28Schrift%29
Das kleingeschriebene s kommt in zwei Varianten vor, als rundes s und als langes s. Das lange s wird gerne verwechselt mit dem f, weshalb man üblicherweise die Häkchen weglässt, gelegentlich wird auch von Druckern bewusst falsch das runde s genommen, wo das lange s stehen müsste.
Verwechslungsgefahren
- In Fraktur ungeübte Leser haben meistens nur mit wenigen Buchstaben Schwierigkeiten.
- Das lange s (ſ) unterscheidet sich vom f immer durch den ausgesparten kurzen Querbalken auf der rechten Seite, manchmal fehlt auch zur deutlicheren Unterscheidung der linke Querbalken.
- Das k unterscheidet sich vom t vor allem durch eine kleine Schlaufe rechts oben.
- Das x unterscheidet sich vom r nur durch eine offene Schleife am Zeichenfuß.
- Das y ähnelt dem h, weist aber keine Oberlänge auf und ist im Gegensatz zum v oben offen.
- Bei den Großbuchstaben ähneln sich B und V, wobei V der schließende innere Querstrich fehlt, genauso wie N im Vergleich mit R.
- Der untere Bogen des G ist bei E nicht geschlossen.
- I und J haben als Großbuchstaben meist das gleiche Schriftbild.
- Das A ähnelt in vielen Frakturschriften dem U, ist jedoch weniger weit geöffnet.
Geschichte:
Die erste Frakturschrift für den Buchdruck wurde bereits 1513 von Hans Schönsperger in Augsburg entworfen und (unter anderen) im von Albrecht Dürer illustrierten Gebetbuch verwendet. Als zweite wichtige Anwendung der Fraktur im Druck gilt der 1517 in Nürnberg gedruckte „Theuerdank“.
Ihre ästhetische Vollendung erfuhr sie durch Schriftschneider im 18. Jahrhundert wie G. I. Breitkopf und J. F. Unger.
Schwabacher Schrift - ein Vorläufer der Fraktur
Die Schwabacher, auch Schwabacher Schrift oder Alte Schwabacher Schrift, ist eine Schrift aus der Gruppe der gebrochenen Schriften. Sie entstand im 15. Jahrhundert und ist derber, offener und breitlaufender als die gotische Textur. Die Schwabacher war vom späten 15. Jahrhundert bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die vorherrschende deutsche Schrift. Sie wurde dann von der Fraktur weitgehend verdrängt, blieb aber bis ins 20. Jahrhundert populär.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwabacher
Antiqua
Neben der Fraktur gibt es auch die Antiqua-Schriftarten. Diese Schrift ist relativ schnörkellos und hat im Buchdruck erst im 19. Jahrhundert die klassischen Schriftarten (Fraktur) abgelöst. Aber schon vorher gab es Vermischungen oder gelegentlich ganze Bücher in einer Antiqua-Variante.
Anfang des 16. Jahrhunderts bildete sich die deutsche Eigenheit heraus, zwei Schriften zu pflegen. Deutschsprachiger Text wurde weiterhin in gebrochenen Schriften gedruckt und geschrieben, lateinischer Text in Antiqua. Bei gemischtsprachigen Texten werden auch die Schriften gemischt: Fraktur für den Druck deutschsprachiger Wörter, Antiqua für fremdsprachige Wörter. Diese Regel hat sich im Fraktursatz bis heute gehalten. Diese Unterscheidung hat sich umgangssprachlich auch in den Begriffen „Deutsche Schrift“ und „Lateinische Schrift“ verfestigt. (Quelle: Wikipedia)
Schedelsche Weltchronik verwendet die Schwabacher Schrift
Die Schedel sche Weltchronik, ein Meisterwerk der Geschichte, der wir auch einen wichtigen historische Ansicht über Regensburg verdanken, ist übrigens in der Schwabacher Schrift gedruckt worden.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/00/Schedel_konstantinopel.jpg
Was herauskommt, wenn z.B. die google-books-Texterkennungssoftware versucht, alte bücher mit Frakturschrift in NUR-TEXT zu übersetzen, zeige ich an diesem Beispiel:
Kurze Beschreibung der hitzigen Schlacht und des fürchterlichen Brandes am 23. April 1809 in Regensburg und Stadtamhof ... - Google Books
Die automatische Texterkennung von google (sieht man, wenn man auf NUR-TEXT umschaltet) ergibt folgenden Text:
Kurze Beschreibung der hitzigen Schlacht
und des fürchterlichen Brandes
am 23. April 1809 in Regensburg und Stadtamhof
in Kommission .
bei I. M. Nsisenberzer, »uchhändle,.
bei I. M. Nsisenberzer, »uchhändle,.
^)alb nach dem Friedensschluß in «Pressbürg— vom 26
Dec. 1805 — brach der Krieg zwischen Hreussen, Rußland und Frankreich
aus. Die von Napoleon gewonnene Schlacht
bei Jena am 14 Oktoher 1806. entschied allein Preussens Schicksal.
Schnell drangen die Franzosen bis über die Weichsel vor. Die gegen die
Russen gewonnene Schlacht bei Friedland> am 14 Juni 1807. zwang den
König vo» Preussen und den Kaiser von Rußland zum > Frieden. Dieser
wurde den 7 Juli darauf in Tilsit unterzeichnet. Im Frühjahre 1803 brach
die Revolution in Spanien aus: der König wurde von seinem eignen Sohne
Vom Throne gestürzt. Mehrere französisch«
'Ste
stegimenter ln Spanien, wurden bon den Insurgenten gefangen. Napoleon zog
hierauf seine Hauptmacht daselbst zusammen, und schon war dasselbe und
Portugal größten theils erobert, als Oesierreich mit ungefähr 500,000
Kriegern neuerdings zu den Waffe» griff. Es wähnte die Franzosen in
Spanien und durch die Kriege mit Preussen und Ruß, lanb geschwächt
genug, um sie leicht über, wältigen zu konnen. Allein das ««erschöpf,
liche Genie Napoleons wußte auch dies« Plane seiner Gegner bald zu
vereiteln.
Es war anfangs April 1829,
als in Re, gensburg und Stadtamhof einig« Taufen» Franzosen hom
Davoust'schen KorpS «in, zogen, und schon am 13 April zeigten sich
österreichische Vorposten auf dem sogenannten Galgenberge am Regenfluß.
Diese ver, «ehrten sich bald zu einer großen Armee > «nter
unter dem Kommando der Generäle Bellegarbe und Kolowrath, und suchten am
1Zten unter einem starten Musketen,' feuer über den Regen zu setzen.
Allein Ha von der Regenbrücke »uf der Reinhauser Seite 2 Joche
abgetragen waren, und die Franzosen sich ernstlich zur Wehr« setzten: so
konnten sie ihren Zweck nicht erreichen; sie zogen sich nach ein paar
Stunden An, sirengung ausser die Kanonen der Franzo, sen zurück, und
kampirten im Angesicht von Regensburg und Stadtamhöf zwischen der Donau und dem Regen.
Inzwischen verstärkten
sich auch dl« Franzosen biS.auf ungefähr 50,000 Mann. Marschall Davon
st, Herzog von Auerstäbt und nachher Fürst von Eckmühl, kam am »6 April
an und schlug sein Hauptquartier in Regensburg auf. Schwer drückte die
last der Einquartierung auf die in der Mehrzahl nicht, wohlhabenden Einwohner von Regensburg und
Stadtamhof. Es wurden Requisitionen aller Art ausgeschrieben, der
Dreyfaltigkeitsberg möglichst der« schanzt, und alle Ansialten zur
ernstlichsten Nertheidigung getroffen. Die Franzosen machten Hoffnung,
sich zu halten.
Am,17 April machten We
Oesterrei, cher einen neuen Versuch den Regen zu sorciren. Die schönen
Dörfer Reinhausen und Steinweg mit zwei grossen Brauhäusern und
Nebengebäuden giengen dabei zum theil im Rauch auf.
Am 1Zten wurde von den
Franzosen die Regenbrücke wieder hergestellt und stark geplänkelt, aber
ohne Erfolg. Die Nächte waren äusserst unruhig, man tonnte sehr wenig
schl«.
einmal durch eine viel nähere heftige Ka< »onabe überstimmt.
schlafen. Um Mitternacht vom 18ten auf den 1pten
zündeten die Franzosen die Re< genbrücke an, und zogen in der Stille
bis «uf das 65ste Linien»Infanterie»Regiment auf den Strassen nach
Abensberg und Eck mühl ab. Sie vertheilten sich meistens i» die etliche
Stunden entfernten Gehölze an der sogenannten Ochsenstrasse.
Am lyten morgens hörte man
in Re, gensburg und Stadtamhof äusserst heftig tanonnen und ein
unaufhörliches Musketenfeuer. Die Einwohner muthmaßten eine große
Schlacht, und die Gegenwart Napoleons. Dieses anhaltende Feuern, Welches
von der Schlacht bei Beis> sing und Than kam, wie erst am 24. April
bekannt wurde, entfernte sich im, mer mehr gegen Landshut, und wurde auf
«in/
Die zwischen der Donau und
dem RegM befindlichen Oesterreicher wollten nämlich nun nicht mehr
länger ruhig bleiben und den Fran, lösen in den Rücken fallen. Sie
setzten in einiger Entfernung über den Regen, stürmten den
Dreyfaltigkeitöberg, nahmen benFranzo« sen ihr« 2 Kanonen ab und trieben
sie in di« «n sich ganz unhaltbare Stadt Stadtamhof zurück. Nun
besetzten die Franzosen einige »n den Strassen gelegene Häuser, und
mach, ten ein heftiges Musletenfeuer auf die heranstürmenden
Oesterreicher. Wer unter, stützt durch diel grobes Geschütz drängte»
dies« nach einer zwei Stunden langen Ge, genwehre von allen Seiten in
die, offene Stadt Stadtamhof bis gegen die unter dem Rezenshurger Thor
angebrachte und
auß»
aufgezogen gewesene Fallbrücke, Schneller genannt; sie bemächtigten sich
einiger Häuser und wurden wieber daraus vertrieben. Die über alle
Beschreibung geängstigten Einwohnst mußten, um ihr Leben vor den Kugeln,
herabstürzenden Mauern und Steinen zu schützen, in die Keller fliehen.
Einige die ihre Neugierde befriedigen, und durch die Fenster zusehen
wollten, wurden erschossen. Schon schien es um das Regiment Franzosen
geschehen zu, seyn, als ein Theil davon aus einem Hinterhalte
hervorbrach und die in der Stadt gewesenen Oesterreiche« größten Theils
sammt ihrer Fahne gefangen nahm, und nach Regensburg abführte.
Das Stür, »en dauerte fort, bis endlich die Nacht ein Ziel setzte. Die
Oesierreicher pgen sich »uf bi« benachbarten Berge zurück, und die
Franzose, b<hielten Stadtamhof und RegensZensburg.
Die Einwohner liessen zum Theil ihre Habseligkeiten im Stiche und
«etirirten über Leichen und Verwüstungen nach Regensbm'g. In eben
dieser, Nacht setzten die Oesierreicher in einiger Entfernung über die
Donau und umringten auch Regens» bürg. Der ftanzös. Kommandant, Oberst
Goutarb, fand sich durch die Drohung, daß die Städte Regensburg und
Stadtamhof durch die Oesierreicher mit Sturm genommen werden sollten,
bewogen eine Kapitulation einzugehen, die ihn und seine untergeordneten
Soldaten als Kriegsgefangene erklärte; sie mußten sämMtlich noch
denselben Abend vor dem Ostenthor das Gewehr strecken und wurden, die
Offiziere ausgenommen, nach Ungarn abgeführt. Die Oesierreicher zogen,
hierauf den 2osien auch durch Stadtamhof in Regensburg ein; sie behaupteten standhaft,, d«ß die Schlacht an der Ochsenstrasse
M
zu
ihren Gunsten ausgefallen sei, und baß nur noch 3 bis 4 Tausend
versprengte Franzosen in den nicht weit entfernten Wäldern Von ihnen
eingeschlossen wären.
Die vorler versteckt
gewesenen bessern Kleidungsstücke, Betten u, s. w. wurden >nei>
siens hervorgeholt, weil sehr wenige Men» schcn den grenzenlosen Jammer,
der schon,, 3 Tage später, die unglücklichen Einwohner treffen sollte,
vermutheten. Die Durchzüge der Oesierreicker gegen Landshut und Abens,
bcrg dauerten am 2:. und 22. April fort. Die Einquartirung wurde um so
drückender, da man nicht einmal genug Vrod herbei» schaffen konnte: es
wurde von den heißhun, gerigen Soldaten meistens warm verzehrt. . Man
hörte den 22sten hindurch in einiger. Entfernung kanoniren. Es war der
Tag der Schlacht bei Eckmüh l. Hatten die Korps unter Kolowrath und
Bell«
g»rd
zarbe schon am 1gten durch Stadtamhof vorbringen und an der Schlacht bei
Beis» fing, Antheil nehmen können: so hätte diese vermuthlich für die
Oesterrelcher eine günstigere Wendung genommen. So aber kamen sie zu
spät.
.Schon am Abend des 22sten kam, «en fliehende Oesierreicher an. 'Der Erz« Herzog Karl schlief diese Nacht etliche Stunden in Regensburg. Die
überstarke Einquartierung der sehr müden und hun, zerigen Krieger, das
Gerassel des schnellfliehenden schweren Geschützes, der Muni« tions, und
Bagagewägen über die steinerne Brücke gegen Böhmen machte diese Nacht
zur schauerlichsten, welche die Bewohner bon Regensburg und Stadtamhof je er, lebten, und doch war dies nur ein Schal, «en gegen die noch zu erwartende vom 23.
««f de» 24. April.
Mo»
> — iz " <
Morgens 6 Uhr am 2Zsten bertuubete der
Kanonendonner von den benachbarten Bergen und von der Landöhuler Straffe
her, baß die grosse französische Armee sich mit Riesenschritten nähere.
Die Oesterrei, cher flohen so gedrängt, daß man die steinerne Brück«
nicht mehr Yassiren konnte; lberspätete Personen mußten den Kadalle,
«iepferden unter dem Bauche durchschlüpfen, «m sich aus dem Gewühle zu
ziehen.
Die Franzosen umringten gegen Mittag bie Stadt Regensburg, welche
die Oesterret, cher aufs hartnäckigste vertheidigten, ungeach, tet es
keine Festung ist; bie Oesterreicher besetzten alle Mauern und Thürme um
die Stadt, wurden aber gegen 3 Uhr Nachmit, tag am Winlel zwischen dem
Peters, und Ostenthor durch bie Menge franzöf Hau» biygranaten verjagt.
Nun schössen die
3r«n,
Franzosen eine Bresche und stürmten unbe, merkt mit Leitern über den
ziemlich tiefen Graben in die Stadt auf den sogenannten Klaren, Anger.
Eme Schifbrücke, welche die Oesterreicher zur Beihilfe ihrer Reti» lade
schlugen, wurde von den französ. Ka, nonen 'sogleich zertrümmert. Nach
dem Sturm um 3 Uhr gieng in der Scheune bei St. Klara, im HinenhauS beim
Petersthor, in dem Bauhof von St Niklas und in der Kränner'schen
Wachsbleiche fast zu gleicher Zeit Feuer auf, das vermuthlich durch die
Haubitzen entstanden ist. Auch die Scheune b« Niebermünsier und der mit
Kupfer gedeckte Kirchthurm von St. Paul fiengen kurz darauf zu brennen
an.
Die Franzosen forcirten nun auch das
Petersthor und, suchten den Oesierreickern
sogleich ihre Retirade abzuschneiden. Sie
drangen im Sturmmarsch durch Regensburg
, und
— 15 —
«nd den Schuldthurm über die steinerne Brücke bis
nach Stadtamhof und geg den Dreifaltigkeitsberg vor, wo die Oest «eicher
ihre Kanonen postlrt hatten, die be» stimmt waren, Stadtamhof in Brand
zu schiessen, um dadurch dem Vordringen der Franzgsen Schranken zu
setzen. Sie er, reichten wohl ihren Zweck; denn die Fran» zosen konnten
ihnen nun mit ihrem grobe» Geschütze und Pulverwägen nicht mehr nach,
setzen; allein sie verbreiteten dadurch über sehr viele sonst
wohlhabende Familien daS gränzenloseste Unglück. Das Löschen war
unmöglich, weil die meisten Einwohner in die benachbarten Wälder
entflohen waren und die zurückgebliebenen sich in die Kell« derstekten,
um ihr Leben vor den Kugeln zu schützen. Späterhin, als in beiden
Städte» schon gegen 300 Häuser und Nebengebäude im Feuer stunden und das
Schiessen ein Ende
halt«/
hatte, wollte man zwar löschen; allein die,
VAneisten Menschen hatten schon zu lange Wline Nahrung mehr und wurden
wie der« sieinert: sie lonnten dies unbeschreiblich herzzerreissende
Trauerspiel nur mit Betäubung anstaunen. Erst gegen Morgen des 24.
Aprils sieng man an, durch das Beispiel der franzss. Soldaten
angetrieben, dem so schrecklichen Feuer Einhall zu thun.
Die Vorzüglichsten Gebäude, welche unter andern in Regensburg abbrann« ten, sind:
das grosse und schöne Kloster St. Laut mit der Kirche, dem Seminarium, Bräu, und Schulhause;
das Frauenkloster St. Klara mit allen dazu gehörigen Gebäuden;
hie
— 17 —
die berühmte Wachsbleiche des Herr» Kränners mit einer schönen Gemsl, desammlung und Nebengebäuden;
der Turkenwlrth mit Nebengebäuden;
der goldene Engelwirth z
der ^pstugwirth;
de» Becksteinkeller;
der Klostermayrbräuer;
die 2 Fuchsbäcker;
der Süibiswirth;
der Färber Rodel;
b«' weisse Rose;
das Choro 'arhaus der alten Kapelle;
has Hofgebciude und zwei andere Stadt> bauernhöfe, und viele andere.
In Stabtamhof brannten
alle drei Hauptstrassen links und rechts ab; nur <l Häuser in der
Mang» und 4 in der Iran, ziskanergasse blieben stehen, die Gewölber
stürzten ein, und so giengen auch folgende zum Theil grosse Waarenlag«
im Feuer «ufi
» tl«
die beiden Daisenberger'schen;
das Dausinger'sche;
das Fabrizische;
das Lenhard'sche;
das Mulzer'sche;
das Neumann' oder Zech'sche;
das Sausgruber'sche;
das Schwab'sche, und
das des Kaufmanns Niklas ^
, Noch brannten unter and
«lf Btiusiätte sammt Hä ab Re
misen; sechs Bäcker;
bas vom Buchhändler Duisenberg« erst kürzlich etablirte schöne Kaffee» Haus; ^
die Schaupp'sche Buchdruckerey» der schwarze
Adlerwirth Dau sing er; der Lebzelter Orth Helfer, und die Uhrmacher
Engel, Golling, Löfflet und Steinhard, bor dem Brand heinahe lauter
wohlhabend de Bürger.
— ly ««
Um die noch <n der
Stadt befindlich gewesene Oesterre'cher war es nun geschehe». Mehrere
Kompagnien— britthalb Bataillons waren zur Vertheidigung der Stadt
zurück gelassen — hielten noch nach der Bestürmung der steinernen
Brücke, das Jakobs, Brebrunn, und Osienthor, die thürme und die
Stadtmauern besetzt; sie konnten den Franzosen nicht mehr entkommen. Man
schlug sich in dielen Strassen der Stadt bis Nachts 1c> Uhr mit der
größten Erbitterung; allein umsonst, die Oesterreicher mußten sich
ergeben.
Einige Strassen waren am
andern Morgen wegen der Tobten, der Menge «Patrontaschen, Kasketen,
abgeschlagenen Ge, wehren, zerbrochenen trommeln, tobten Pferden,
umgestürzten Kanonen, Munitions, und Bagagewägen u. s.«. beinahe nicht
zu past siren. Erst am 2g. April konnten die Leiche»
. «llt
alle weggeschaft werden: sie wurden meistens auf Leiterwagen auf die hölzerne Donaubrücke gefahren und in den Strom geworfen.
Die Nacht und der Brand in Stadt,
»
am Hof hatten zwar dem Donner des gro, ben
Geschützes ein Ende gemacht und den Rückzug der Oesterreicher begünsti,
get, aber die Leiden der Einwohner hat, ten noch lange kein Ende. Bon
dem im, mer mehr, wegen des starken Nordwindes, um sich greiffenden
Feuer umringt, waren die äusserst geängsiigten Einwohner auch der durch
quälenden Hunger gerettzten Zügello, sigkeit der Soldaten, der
Plünderung und persönlicher Mißhandlung ausgesetzt. *) Selbst die
wenige, der Flamme oft mit
Todes,
Todesgefahr
entrissene Habe wurde noch meistens eine Beute der Plünderer. Die
Keller wurden erbrochen, die Thore ein, gehauen, von dem mit Eisenblech
belegten die Schlösser weggeschossen, Wein und Bier ausgelassen ober ins
Lager geschleppt; höl, zerne Dächer, Blanken und Zäune, Thü, ren und
Fensterläden, Bretter, Balken und andere Brennmaterialien verbrannt oder
zu Feldhütten benüzt. Erst nach zwei Ta gen war fs den französischen
Offizieren ge< lungen, diesen oft wiederholten Erzessen Einhalt zu
thun. Mehrere Einwohner kamen um.
Und so wurde der Wohlstand
von mehr als 3002 zum Theil wohlhabender Bürger und Einwohner in
wenigen Stunden ganz zu Grunde gerichtet. Ohne Obdacht, ohne Nahrung,
ohne Gewerb und zum Theil auch ohne passende Kleidung i,rrt<n sie auf
den Ruinen ihres ehemaliWohlstanhes umher, bis ihnen endlich gute
Menschen K«s »hier größten Roth halfen,
das
das sie mit eben so grossem Dank «r, kennen. Gerührt über das
unbeschreibliche Unglück so dieler Familien geruhten Sr. Majestät der
Kaiser Napoleon selbst bei, den Städten Hilfe zu zusagen.
So beträchtlich die milden
Bei, träge auch waren, so waren sie doch bis Ende April 181c>. noch
immer nicht hin, länglich, nur den 4<i>sten Theil des so un,
schuldig erlittenen Schadens zu decken und nur die Hoffnung ferner
gütiger Unterstü, tzung kann die Unglücklichen vor Verzweif, lung
retten. Von ihren Mitbürgern ton, nen sie leider weiter nichts hoffen,
da auch diese durch Plünderung und noch immer fort, währende starke
Quartierslasten zum Theil schon gänzlich ruinirt sind, oder in kurzer
Zeit ruinirt werden müssen, wenn nicht geschwinde Befreiung erfolgt.
Dieser traurige Anblick entlokte auch dem rauhen Kriege« eine Thräne des Mit, Kids, und. das Geständnis, daß das Loos
von
— 23 —
hon Regensburg und Stadtamhof viel un, glücklicher gefallen sei, als jenes der Städte Jena und Lübeck.
Möchte doch diese nur
undolllommen« Beschreibung der so äusserst unglücklichen Ereignisse
jener Schreckenstage ihren Zweck nicht ganz verfehlen; möchte sie
theilneh, wende glücklichere Menschenfreunde finden, die das beseligende
Vergnügen, jene unschul, big Unglücklichen zu unterstützen, zu schätzen
wissen!!!
Der Verfasser bittet die
Till. Hrn. Lt> ser dieser Beschreibung, im Namen der eben so
unschuldig als sehr Verunglückten, ganz ergebenst diese Beschreibung
auch andern Menschenfreunden gütigst mitzulheilen, oder mittheilen zu
lassen, und, wenn er so glück, lich war, dadurch zur großmüthigen Unter»
siützung aufgemuntert zu haben — wie er Von gefühlvollen und
glücklicher« Mitmen, schen gewiß nicht vergebens hofft —, solche
«n Natura, oder durch Wechsel gütigst ju
«dresstren
für die Verunglückten in Regensburg
an die Hrn. Dittmers Söhne oder an die Hrn. Iasche und Fallot daselbst;
für dieselben in Stabtamhof an das K. B. Landgericht daselbst, welche so gefällig sind darüber öffentliche Rechnung zu halten.
So eben ist zum Besten einer in Stadt«, «mhof an jenen allgemeinen Schreckenstagen verunglückten Familie erschienen:
Getreue Abbildung der hitzigen Schlacht und des fürchterlichen Brandes am 2Zsten April 1809 von Regensburg und
Stabtamhof, auf einen Regalfoliobogen. Schwarz 1 ft. illuminirt 2 fl.
IQ lr. schön illuminirt 5 st. IQ lr. möglichst prächtig illum. « st. 15
lr.
In den Daisenletger'schen Buchhandlungen in
Augsburg, Regeniburz, und S:odtomhof sind unter andern auch erschienen,
und durch alle solide Buch» Handlungen zu haben:
Abbildungen und Beschreibung der verschiede» nen
Völker der Welt. Em Aufzug «us der allge» meinen Naturgeschichte, gr.».
Mit 68 schwarze» Ab» »ildunqen. > fi. ,l er. Mit denselben schön
illunii» nirt auf Velinpapier i fi. 24 kr.
Abbildungen, Beschreibung u. Naturgeschichte der
Nelken, nebst einem Anhange, «!e man diese schöne und mit Recht sehr
beliebt« B.ume erziehen, warten, lystematüch ordnen, vor Krankheit
bewah» ren und heilen kann. Mit 36 illuminircen Abbil»
^ düngen. 8. , fi. 3« kr. (broch.)
Anleitung zur gemeinen Rechnungskunst nach
baierschem Maas und Gewicht, worin besonders die
«esische Regel deutlich erklärt wird, zum Gebrauche der Londichullehrer
und Schüler, , Theile. 8. ,6 kr. (Kann von den nachfolgenden
Exempelcafeki, nicht mehr getrennt werden.)
Arnswald, I. F., neuester Briefsteller, zu«
«ll,ememcn Gebrauche; oder Anweisung zum Brief, schreiben für alle Falle
des menschlichen Lebens, sammt einem deutsch« lateinisch, und
französischen Titularbuche. «e verb. Auflage. 8. 1 fl. ,,tr.
Auswahl neuer Ecfinoungen, Entdeckungen und
Verbesserungen in der Dekonomle, Stadt», Haus» und Laiwnmthschaft,
Feldbau, Vichzuchc, Gärtnerei, Brauerei, Brani'.tweinbrennerei «. 6
Theile. Mit, schwarzen und illumimrlen Kupfern. 8. 9 ft. (Erster und
zweiter Theil werden nicht vereinzelt.)
Beschreibung der gefährlichsten Giftpflanzen und
Giftschwämme Deutschlands, netst Warnungen vor einigen andern zu wenig
bekanitten Giften, durch welche schon viele Menschen um Gesundheit und
Le» ben gekommen sind, und Mittel dagegen. Mit 37 in. Kupfer gestochenen
Abbildungen. 4» kr. Mit prachtigen nach der Natui ausgemahlteil Kupfern
«ls Velinpapier » fi. 36 f»,
trempeltafeln, 142, mit mehr als 2500
zweckm«zi«en Exemveln und ihren Ausrechnungen.
Anhang zur Anleitung zur gemeinen Rechenkunst nach baier'schem Maas und
Gewicht. Ein unent» lebrlichcs Hüfemittel leim Rechnunasunterricht in
Noüsfchulen. 1 fl. Schrelbpap. > fi. ,5 kr.
Feder, I. M., zehn Festpredigten. 8. 36 kr.
Florian, des Hrn. von, Gonzalvo von Cor» dou«, oder
D«l wieder eroberte Granada. In fran» zössscher Sprache, mit deutschen
Wort» und S«ch» erklarungen, neu herausgegeben von I. F. A. » Binde. Mt
Kupf. 8. 3 N.
Franz, P. G., Predigten auf die Festtage des Herrn,
der Mutter Gottes und «ndeier Heiligen, deren Feste in der katholischen
Kirche noch gefeiert werden. 2 Ighrge. gr. ». 3 fl. 18 kr.
Geschichte des 62täg. Krieges zwischen Oestr.
Fr«!,kt. und deren Alliirten ,805. 3. I fl. »5 t». Schreibp. , ss. 3°
kr. Nelinp. 1 fl. 4« kr.
Hafner's, M., neues und nützliches Taschen»
buch für Beamte, Aeizte und Wundärzte; «der: kurze,
jedoch vollständige Abhandlung alles dessen, »«l bei gerichtlichen
Untersuchungen gcwaltsam «er» letzter, geco>teter, plötzlich
verstorbener, oder todl gefundener, Menschen zu beobachten ist. 8. 36
kr.
Hochzeitlader, der, oder Einladungen zur >
Hochzeit und Danksagungen nach derselben. Nebst 2 Hochzettliedern und
einem Anbang von Einladun» gen zu öffentlichen Scheibenschießen, und
eine«
? deutsch» französisch, und lateinischen
3itu!«rbuche. Für Schullehrer und sogenannte Hochzeiiproku?««, «n «uf
de« Lande. Eine Preisschrist. 8. 32 kr.
Iais, I. E., Chrisienlehr. und Prüfungs»
gefchenk für die fleissige und «ucgesittete Jugend
zu» Bildung des Herzens, des Verstandes, und zur «n» genehmen
llnterhaltung. 2 Theile. Mit Niznettchen, 2t< Auflage. 8. 24 fr.
Journal, ökonomisches, ober Nachrichten und Anzeigen «u» ollen Thellen der ^)elono«ie, Forst»
4skr. nett«. Mit prächtig illum- Kupfern «uf Selinp«P. 12 fl. netto.
D«»on ist einzeln zu holen t
Naturgeschichte des Thierreichs. 2 Bände, gr. 8.
mit 3»2 Abbildungen für 5 fl. Mit prächtig illum. Abbildungen auf
Nelinpap. 8fl.
Naturgeschichte des Pflanzenreichs. 3 Bde. «i. 3.
mit vielen Abbildungen. 5 fl. Mit prächtig illum. Abbildungen auf
Velinp. 7 fl. 2° kr.
Naturgeschichte des Mineralreichs. Mit 14
Abbildungen, von Blei« Eisen» Gold. Kupfer. Quecksilber» Silber»
Spieß«!««» und Zinnerzen gr. 8. 1 fl. 45 kr. Mit prächtig illum.
Abbild«»» zen «uf Velinp. , fl. 3° kr.
Naturgeschichte, allgemeine, ?ter, 8ter unb letzter
Theil. gr. 8. Mit ,,3 Abbildungen auf Ve» liupapier 3 fl. 32 kr. Mir
ebendenselben schon illum. 6 fl. nett«. Auch «I« eigene« Wert unter dem
Titel:
Naturgeschichte des Menschen. 2 Bde. gr. 8. Mit
schwarzen Kupf. 3 fl. 3° kr. Mit schön illum. Kupf. 6 fl. netto.
Enthaltend die Anacomie, die Phisiologie, die Abbilounaen und
Beschreibung der verschiedenen Mlkcr der Welt :c. Sie können beson» der«
jenen «ll ein Unterrichlsbuch empfohlen wer» den, welche Kenntnisse von
ihrem Körper und in der Zergliederunglkunst erlangen wollen.
Nonncr, F. G./ der redliche Dorfbaber zun» schnellen und sichern Gebrauche in Krankheiten und NoihMen «uf dem Lande. 8. 45 kr.
Parizet, A. der Theol. V., Ehrendomh. Dir. der «.
k. Normalfch. in Prag, katholisches Gebetbuch. Auf holt. Art Papier. 8.
45 kr. dasselbe mit lchwar» zen Kupfern 1 fi mit illum. Titelkupfer 1
fl. «uf Schreilpap. ohne Kupfer. 3<> tr. auf wahrhaft holt. Pap. ,
fl. ,, tr. dasselbe in »2. 3° kr.
Pernwinkler, ^l., Kunst durch die Routine in drei oder vier Monaten ftanzMch sprechen z« lernen, «e Aufl. «- 15 kr.
Ml«