Eine Anzeige des Pustet-Verlags in einer historischen Regensburger Zeitung
Regensburger Anzeiger 27.12.1871
Das Datum erstaunt mich, denn laut Wikipedia ist die Zivilehe "deutschlandweit" erst 1875 eingeführt worden. Galt für Bayern etwas anderes? Schnell gegoogelt: tatsächlich, Bayern war möglicherweise Vorreiter. Offenbar wurde 1863 im bayerischen Landtag
erstmals die Einführung der allgemeinen Zivilehe beantragt,
allerdings noch ohne Erfolg. Durch Gesetzgebungsprojekte im Jahr 1868
habe Bayern dann erneut einen Schritt hin zur Kodifikation der Zivilehe
unternommen. Das scheiterte insofern, als nur eine Art Notzivilehe zugelassen wurde. Erst 1871 kam es zu einerm erneuten Anlauf aber hier wird es kompliziert (siehe:
Dissertation von Löhnig auf google-books). Es könnte sein, dass letztlich bis zur deutschlandweiten Einführung in Bayern nur eine Notehe für Dissidenten (Nichtkatholiken, Andersgläubige) und Mischehen gab. Wer mehr weiß, kann mir eine email senden.
Update: Hurra, ich habe das Buch gefunden, für das hier Werbung gemacht wurde. Auf google-books, nachfolgend hier eingebunden und in vollem Umfang (geizgeilartig kostenlos) lesbar.
Eine polemische Schrift gegen die Einführung der Zivilehe, die offenbar doch noch nicht in Bayern galt, jedenfalls nicht in Form einer obligatorischen und allgemeingültigen Zivilehe. Der Reichstag wollte es überregional einführen, wie ich schon geschrieben habe, ist das 1875 geschehen. 1871 war also im Vorfeld, als man diskutierte, ob die Zivilehe eingeführt werden solle oder nicht. Daher ist das Buch ein Buch im Meinungskampf.