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Montag, 27. Oktober 2014

Die Fallschirmspringer

Aus der Fotoreportage über das Flugplatzfest des Schwandorfer Flugsportclubs im Jahre 2008 gibt es eine Reihe von Bildern, die einen Fallschirmsprung in Formation zeigen. Diese Bilder habe ich extrahiert, vergrößert und hier zusammengestellt. Angefügt habe ich Informationen über das Fallschirmspringen.











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Allgemeines zum Fallschirmspringen



Ein Fallschirmsprung erfolgt im Allgemeinen aus 1000 bis 4500 m über Grund. Der Steigflug im Flugzeug bis in diese Höhe dauert etwa 5 bis 20 Minuten. Im freien Fall werden bei der klassischen Freifallhaltung in Bauchlage innerhalb der ersten 10 Sekunden 300 Höhenmeter überwunden, bis Körpergewicht und Luftwiderstand so gegeneinander wirken, dass die weitere Fallgeschwindigkeit etwa 180 km/h beträgt. Je nach Körperhaltung sind auch höhere Geschwindigkeiten möglich. Bei Tandemsprüngen wird kurz nach dem Absprung ein kleiner Brems- und Stabilisierungsschirm (Drogue) geöffnet, der die Geschwindigkeit nicht über 200 km/h ansteigen lässt. Bei einem Absprung aus 4000 m ist die Öffnungshöhe in etwa 40 bis 60 Sekunden erreicht.

Der Fallschirm wird in der Regel zwischen 1500 und 700 m über Grund geöffnet. Der Entfaltungsvorgang des Fallschirms dauert zwei bis fünf Sekunden und etwa 200 Höhenmeter, der Schirm hat während des Öffnens eine Bremsbeschleunigung von bis zu etwa 20 m/s². Die anschließende Schirmfahrt dauert etwa drei bis fünf Minuten mit einer Sinkgeschwindigkeit von etwa 5 m/s. Gesteuert wird der Flächenfallschirm durch eine rechte und eine linke Steuerleine, durch die die Kappe jeweils einseitig abgebremst wird. Durch gleichzeitiges Ziehen an beiden Steuerleinen wird das Profil der Gleitfallschirmkappe verändert, der resultierende dynamische Auftrieb verringert kurzzeitig die Sinkgeschwindigkeit (bis auf null – sogar das Steigen um einige Meter ist möglich) als auch die Vorwärtsfahrt. So kann eine stehende und sanfte Landung erreicht werden.


Bei einer Öffnungsstörung oder einem Totalversagen des Fallschirms kann die Hauptkappe durch ein Trennkissen (bei Rundkappen durch Kappentrennschlösser) abgetrennt werden und durch Betätigen einer zweiten Öffnungsvorrichtung der Reserveschirm geöffnet werden. Folgende zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen sind möglich und üblich: Die Reserve Static Line (RSL) ist eine Verbindung zwischen der Hauptkappe und der Öffnungsvorrichtung für den Reservefallschirm, die automatisch beim Trennen der Hauptkappe den Reservefallschirm öffnet. Ein Öffnungsautomat misst ständig Höhe und Fallgeschwindigkeit des Springers und öffnet automatisch die Reserve, wenn unterhalb einer definierten Höhe eine definierte Sinkgeschwindigkeit überschritten wird.


Absprünge sind von festem Untergrund als BASE-Sprünge und aus jeglichem Luftfahrzeug heraus möglich.

In den 1960er bis Mitte der 1970er Jahre demonstrierte Herbert Gillmann aus München regelmäßig Tiefsprünge. Er sprang mehrere Hundert Mal aus Sportflugzeugen mit einem automatischen Dreieckfallschirm (Kohnke) aus 50 m Höhe, sowohl auf Flugtagen als auch um Segelfliegern zu demonstrieren, dass sie ihre Rettungsfallschirme auch in niedrigen Höhen benutzen können. Die Tiefsprünge absolvierte er ohne Reservefallschirm, weil dieser bei einer solch niedrigen Höhe nutzlos gewesen wäre. Nach so einer Demonstration konnten Segelflieger einen Probesprung im Fallschirm-Sportspringer-Verein Bayern e. V., dessen Vorsitzender er war, (seit 1972 in Fallschirm-Sportclub München e. V. umbenannt) absolvieren, jedoch aus 400 m Höhe.



Ausbildung und Lizenz
 
Ausbildungswege

Fallschirmspringen ist in Deutschland nur mit einer gültigen Lizenz oder in der Ausbildung erlaubt. Voraussetzung für die Ausbildung sind eine Tauglichkeitsbescheinigung vom Hausarzt, der Nachweis eines Erste-Hilfe-Kurses und ein Mindestalter von 14 Jahren (eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten vorausgesetzt).

Während der Ausbildung darf der Schüler nur unter Aufsicht eines geprüften Ausbilders springen. Das schließt unter anderem einen Ausrüstungscheck vor dem Besteigen des Flugzeuges ein. In Deutschland sind als Ausbildungsmethode die konventionelle Fallschirmausbildung und die AFF-Methode zugelassen. Während der Ausbildung führt der Schüler bei beiden Methoden Sprünge durch, bei denen er Aufgaben zu lösen hat (Springen mit Sprungauftrag). Das können ein besonderer Exit (Verlassen des Flugzeuges), Drehungen im Freifall und eine Ziellandung sein. Während der Ausbildung ist das Tragen eines Hartschalenhelms und ein automatisches Öffnungsgerät für den Fallschirm Pflicht.

Zum Erhalt der Lizenz muss ein Schüler in Deutschland eine theoretische Prüfung ablegen (Multiple Choice) und zwei Prüfungssprünge aus 1200 m und mindestens 3000 m absolvieren. Der Schüler muss bis dahin mindestens 23 Sprünge vorweisen können und mindestens 16 Jahre alt sein.[4] In Österreich müssen mindestens 28 Sprünge nachgewiesen werden, damit er einen Prüfungssprung und die schriftliche Prüfung ablegen kann.[5] In anderen Ländern kann es daher je nach den dortigen Luftfahrtgesetzen weitere Abweichungen geben.

Die einmal erworbene Lizenz ist unbeschränkt gültig. Regelmäßige medizinische Kontrolluntersuchungen sind nicht vorgeschrieben. Es sind mindestens zwölf Sprünge in den letzten zwölf Monaten nachzuweisen. Sollte diese Sprungzahl nicht erreicht werden, kann die Lizenz durch Überprüfungssprünge jederzeit wieder reaktiviert werden. Somit kann eine Fallschirmsprunglizenz in Deutschland nicht verfallen.

Als Trockenübung wird das Bodyflying in einem vertikalen Windkanal (Rundturm mit starkem Motor und horizontalem Propeller oder starkem Luftgebläse) durchgeführt.

Sicherheitsausrüstung

Anzeige auf dem Altimeter während des Sprungs (mit Erklärung)

Öffnungsautomat



Der Öffnungsautomat misst die Höhe und Fallgeschwindigkeit des Springers und öffnet automatisch den Reservefallschirm, wenn unter einer definierten Höhe (meistens 225 m über Grund) eine definierte Sinkgeschwindigkeit überschritten wird. Frühe Öffnungsautomaten waren rein mechanische Bauteile, während heutzutage vorwiegend elektronische Varianten verwendet werden. Diese Geräte sind sehr zuverlässig und gehören mittlerweile zur Grundausstattung eines Fallschirmsystems. Teilweise sind sie auch für verschiedene Springergruppen und auf vielen Sprungplätzen vorgeschrieben.

Reservefallschirm

RSL

Die RSL (Reserve Static Line), auch Stevens Lanyard genannt, verbindet einen Haupttragegurt des Hauptschirms mit der Öffnungsleine des Reservefallschirmcontainers. Beim Abtrennen des Hauptschirms zieht der wegfliegende Hauptschirm den Verschluss-Pin des Reservecontainers, wodurch der unter dem Druck einer eingebauten Feder stehende Reservehilfsschirm herausspringt und den Reservefallschirm öffnet. Die RSL verkürzt die Zeitspanne bis zur vollen Funktionsfähigkeit des Reserveschirms wesentlich.

Höhenmesser


Ein Höhenmesser für Fallschirmspringer mit 4000-m-Skala am Handgelenk für den Freifall



Beim Fallschirmspringen wird mit einem Höhenmesser die Sprung- und Öffnungshöhe gemessen, am Handrücken für den Freifall und Relativ, an der Brust für Zielsprünge. Höhenmesser haben in der Regel eine Skala bis 4000 m (eine volle Umdrehung) oder 12000 Fuß, seltener finden sich auch Skalen bis 6000 m. Das Kreissegment von 0 bis 800 m ist meistens rot, von 800 bis 1000 gelb markiert. Vor dem Start wird der Höhenmesser manuell auf Platzhöhe eingestellt. Bei einer Außenlandung oder einem Absprung über einem Fremdplatz wird der Höhenmesser auf diesen eingestellt. Die Höhe über NN kann den Flugkarten entnommen werden. Barometrische Abweichungen werden zumeist vernachlässigt.

Zur Sicherheitsausrüstung kann ein akustischer Höhenwarner (Dytter) gehören, der beim Durchfallen einer bestimmten Höhe ein akustisches Dauersignal auslöst. Dies ist aber kein Höhenmesser.

Für die spezielle Disziplin Freefly-Version wird der Höhenmesser auch seitlich am Brustgurt mit der Skala nach oben angebracht. Dies ermöglicht insbesondere im Freifall die Arme uneingeschränkt zum Steuern zu benutzen, ohne die Armhaltung durch den Blick auf einen am Handrücken angebrachten Höhenmesser verändern zu müssen. Für Wettbewerbe, die eine exakte Höhenmessung erfordern, wie beispielsweise beim Swoopen, kommen vermehrt elektronische Höhenmesser zum Einsatz, die das Einstellen von ein oder mehreren akustischen und optischen Alarmeinstellungen zulassen. Bei Wasserlandungen entfällt der Höhenmesser und akustische Höhenwarner, da eindringendes Wasser diese beschädigen würde. Die Höhe wird dann durch Zählen geschätzt, da bei einer bestimmten Freifallhaltung eine gegebene Geschwindigkeit angenommen werden kann.

Schutzhelm

Fallschirmspringer, die sich beim Freifall nahe kommen, haben eine hohe Relativgeschwindigkeit zueinander. Das kann besonders bei Gruppensprüngen zu schweren Kopfverletzungen führen. Für Sprungschüler sind daher Hartschalenhelme vorgeschrieben. Lizenzierten Springern ist es freigestellt, ob sie einen Helm tragen. Der Kopfschutz dient auch dazu, den Kopf bei harten Landungen zu schützen. Lederkappen haben hier eine geringere Schutzwirkung als ein Hartschalenhelm. Zudem schützt der Helm bei Gefahrensituationen im Absetzflugzeug wie bei Turbulenzen oder einer Notlandung, da die Springer in der Absetzmaschine nicht angegurtet sind.
Bei Freifallformationen bzw. relative Work werden oft Integralhelme mit Vollvisier getragen. Sie reduzieren das Windgeräusch im Freifall, haben ein weites Sichtfeld, sind meistens beschlagfrei und bieten Platz für optische und akustische Höhenwarner.

Sonstiges



Als sonstige Sicherheits- und Schutzausrüstung werden auch ein Nierengurt zum Schutz der unteren Lendenwirbel und insbesondere wegen des hohen Temperaturunterschiedes in der Luft zum Boden sowie Knieschützer und Sprunggelenkbandagen benutzt. Als Sicherheitsmittel insbesondere als Absetzer ein Gurtschneider und ein Karabinerhaken. Bei Wassersprüngen ist je nach Wassertemperatur auch im Sommer ein ausreichend großer Neoprenanzug notwendig, der uneingeschränkte Atmung erlaubt. Auf einigen für den Fallschirmsprung ständigen Landezonen mit Gewässern in deren Nähe ist eine Schwimmweste vorgeschrieben. Zur Bodenausrüstung kann zum Feststellen der Bodenwindgeschwindigkeit ein Hand-Anemometer und für die Bodenwindrichtung ein Windfahne gehören, sofern kein Windsack vorhanden ist.

Risiken

Abgesehen von möglichen Problemen mit dem Absetzflugzeug und im freien Fall ergeben sich die meisten Risiken bei der Schirmöffnung und bei der Landung. Fallschirmspringen gilt nach der Statistik als sehr sichere Sportart. Absetzflugzeuge sind grundsätzlich so umgebaut, das ein Verhängen mit dem Gurtzeug beim Absprung vermieden wird. Dazu ist der Laderaum meist mit Aluminiumblech glatt ausgeschlagen, Gurte und Halterungen ausgebaut und häufig das zweite Steuerhorn ausgebaut sowie eine spezielle Schwungtür oder eine Rollabdeckung eingebaut. Trotzdem kann es insbesondere bei einem Luftfahrzeug, das nicht nur zum Absetzen genutzt wird, zum Verhängen mit dem Gurtzeug an vorstehenden (Tür-)Halterungen kommen.

Fehlöffnungen

Fehlöffnungen können unter bestimmten Umständen beseitigt werden. Andernfalls sind Notfallmaßnahmen einzuleiten (Abtrennen des Hauptschirms und Öffnen des Reserveschirms). Die häufigsten Ursachen für Fehlöffnungen sind Packfehler und Fehlverhalten während des Öffnungsvorgangs, selten Materialfehler.[6]
  • Vollständiges Blockieren der Schirmöffnung
Nach dem Betätigen der Öffnungsvorrichtung öffnet die äußere Verpackung nicht. Dies kann vorkommen, wenn der Hilfsschirm/Handdeploy Öffnungsgriff ins Lee gerät (Windschatten am Rücken), die Hilfsleine nicht sauber verlegt wurde oder der Haltestift der Öffnungsklappen verkehrt gesteckt ist. Ein oder mehrere Schläge mit dem Ellbogen gegen den Fallschirm-Container können die Blockierung möglicherweise lösen.
    • Verhängtes Handdeploy
Durch unstabile Absprunghaltung oder Absprung rückwärts in Flugrichtung aus einem Hubschrauber, und bei sofortiger Öffnung kann sich durch den Downwash die Handdeployleine um den Unterarm legen und zu einem Öffnungsversagen führen. Die Störung wird manuell beseitigt. Vermeidung durch Absprunghaltung rückwärts gegen die Flugrichtung oder Drehen beim Absprung in die Flugrichtung bei niedriger Absetzhöhe und sofortiger Öffnung.
  • Baglock
Der Hauptschirm wurde zwar durch das Handdeploy herausgezogen und die Leinen sind gestreckt, aber der Schirm öffnet sich durch zu große Fangleinenaugen in den letzten Packgummis nicht, da er noch in der Innerenverpackung (Pod) feststeckt. Dies ist u. U. durch ruckartiges Ziehen an den Tragegurten behebbar. Die Ursachen sind zu starke Packgummis, zu kleiner Pod für zu große Kappe, meist durch nachträgliche Nach- oder Umrüstung.
  • Fahne/Fackel (insbesondere früher bei Rundkappen)
Der Hauptschirm öffnet sich nicht, nur teilweise, ist gerissen oder Fangleinen verhindern eine Entfaltung der Fallschirmkappe nach falschem Packen. Abtrennen der Hauptkappe mit Öffnen des Reserveschirms ist notwendig.
  • Hufeisen (insbesondere früher bei Rundkappen)
Der Hauptschirm verhängt sich noch vor Betätigen des Öffnungssystems oder während dessen mit dem oberen Ende mit dem Hilfsschirm am Springer. Der Schirm kann sich nicht aus der inneren Verpackung entfalten. Vor dem Öffnen der Reserve sollte versucht werden, den Schirm nachträglich zu öffnen. Ursache ist meist eine unstabile Absprunghaltung, früher auch beschädigte oder ungenügend gepackte äußere Verpackung.
  • Leinenüberwurf (insbesondere früher bei Rundkappen)
Eine oder mehrere Leinen haben sich im Öffnungsvorgang über den Schirm gelegt und blockieren dessen symmetrische Entfaltung und damit die Steuer- und Bremsfähigkeit. Während in manchen Fällen ein Durchschneiden der betroffenen Leine(n) Abhilfe schaffen kann, ist meistens ein Abtrennen des Schirms und das Öffnen der Reserve empfehlenswert. Ursache: unstabile Absprunghaltung.
  • Leinenriss (insbesondere früher)
Durch Reißen einer oder mehrerer Leinen sind die Symmetrie und die Flugfähigkeit des Schirms beeinträchtigt. Bei maximal zwei gerissenen Leinen kann der Hauptschirm aber meist noch sicher gelandet werden. Ursache ist eine Materialermüdung oder harte Öffnung.
  • Biplane
Zusätzlich zum Hauptschirm hat sich auch der Reserveschirm geöffnet (z. B. durch eine automatische Reserveaktivierung bei zu tiefer Schirmöffnung). Stehen beide Schirme voreinander, kann diese Variation durch vorsichtiges Steuern mit dem vorderen Schirm sicher geflogen und gelandet werden. Stehen die beiden Schirme nebeneinander („side by side“) oder klappt ein Schirm unter den Springer („down turn“, was zu einem senkrechten Sinken mit schneller Drehung und ohne Bremsmöglichkeit führt), muss der Hauptschirm abgetrennt werden.
  • Leinenverdrehung
Die Fangleinen verdrehen sich bei voll geöffnetem Schirm während der Öffnung ineinander. Bei ausreichender Höhe kann dies durch Rotation des Springers gegen die Eindrehrichtung behoben werden.
  • Festhängender Slider
Der Slider bleibt im oberen Leinenbereich hängen, wodurch sich der Schirm nicht voll entfalten kann. Durch Ziehen an den hinteren Trageleinen kann der Slider in der Regel gelöst werden.
  • Hauptkappenriss
Riss einer oder mehrere Kammern des Gleitfallschirms mit dadurch verursachter unvollständiger Trageigenschaft und schneller einseitiger Drehung. Sofortige Kappentrennung und Ziehen des Reserveschirms. Ursache ist meist mürber Stoff an Knickstellen durch lange Lagerung bei älteren Kappen.

Störungen bei der Landung

  • ineinander Fahren zweier Springer mit Strömungsabriss beider Kappen
Ursache ist mangelnde Umschau im Luftraum (Sprungschüler) und mangelnde Funkführung durch Fallschirmsprunglehrer.
  • Hindernislandung
Durch widrige Wetterbedingungen (z. B. Windböen) oder Steuerfehler kann es im Landevorgang zur Kollision mit Hindernissen (z. B. Bäume, Hausdächer, Masten usw.) kommen.
  • Bremsfehler
Wird der Schirm im Landeanflug zunächst zu hoch abgebremst, kippt er beim Lösen der Bremse leicht nach vorne und nimmt erneut Geschwindigkeit auf. Dabei kann es zu einer Erhöhung der Sinkgeschwindigkeit kommen, die bei zu geringem Abstand zum Boden nicht mehr korrigiert werden kann.
  • Drehungen in Bodennähe
Bei Drehungen in Bodennähe (z. B. beim Swooping) kann es zu Fehleinschätzungen der Höhe kommen, wodurch die Abwärtsspirale der Drehung vor Bodenkontakt nicht mehr rechtzeitig beendet werden kann.
  • Downwash / Lee
Abwinde oder Böen in Bodennähe können den Landeanflug in nicht mehr korrigierbarem Ausmaß beeinflussen.
Die im Windschatten (Lee) auftretenden Wirbel können zu unerwünscht hohen Sinkraten bei der Landung führen: „Im Lee tut’s weh“. Abhilfe: Vermeiden, oder Landefall
  • Mit-Wind-Landung
„Schaust Du dem Windsack in das Maul, dann ist was faul“, Ursache: Wind beim Briefing falsch herum angesetzt, damit falsche Landerichtung, nicht beachteter Windsack im Landeanflug. Abhilfe: Landefall

Sprungablauf

  1. Gurtzeug (inkl. Ausrüstung) prüfen und anlegen
  2. Flugzeug in umgekehrter Sprungreihenfolge besteigen (wingsuits, Tandem, AFF, Solo höher öffnend, Freeflyer, RW – bei Anflug gegen den Wind)
  3. Aufstieg auf Sprunghöhe und letzter Check
  4. Türöffnung und Ausstieg (mind. fünf Sekunden Abstand)
  5. Bei Erreichen der Öffnungshöhe (1000 bis 1200 m) stabile Position, Ausgleichsbewegung und Handdeploy ziehen
  6. Nach drei Sekunden Kappencheck
    1. Symmetrie (sieht der Schirm gleichmäßig aus?)
    2. Alle Kammern mit Luft gefüllt?
    3. Leinen frei und Slider unten
    4. Keine Beschädigungen
  7. Ab 300 m wird die Landung eingeleitet
  8. Die Landung sollte gegen den Wind, ab acht bis zehn Meter über Grund mit halber, dann mit voller Bremse ausgeführt werden.

Disziplinen



Das Fallschirmspringen untergliedert sich in verschiedene Disziplinen.
  • Klassische Disziplinen:
    • Zielspringen – Der Springer versucht, bei der Landung einen vorgegebenen Zielpunkt präzise zu treffen – eine elektronische Zielscheibe, die in Zentimeter die Abweichung vom Nullpunkt misst.
      • Para-Ski – Eine Wintersportkombination aus Zielspringen in alpinem Gelände und Riesentorlauf, die ihren Ursprung in der Bergrettung hat.
      • Zielspringen im Gebirge - beim Anflug muss der Springer die komplizierteren Windverhältnisse im Gebirge und am Berg insbesondere u.a. Leewind und Windeinflüssen wie sie aus dem Selgelflug bekannt sind kennen und beachten.
      • Wassersprünge zu Demonstrationszwecken meist bei öffentlichen Veranstaltungen wie Hamburger Hafengeburtstag, Stauseefest Ederstausee u. a. mit Ziellandung an einer Boje.
    • Stilspringen – auch Figurenspringen. Der Springer absolviert im freien Fall vorher festgelegte linke und rechte Drehungen (horizontal) und Salti vorwärts und rückwärts (vertikal) in möglichst sauberer Ausführung und Ausrichtung.[7] Diese Disziplin ist inzwischen durch das breiter gefächerte Freestyle-Springen weitgehend verdrängt worden. Bei dieser werden auch Schrauben und andere Flugmanöver im freien Fall gesprungen.
  • Freifallformation/RW (Relative Work) – Der Springer fällt bäuchlings und bildet mit anderen Springern im freien Fall Figuren, die zwei bis mehrere Hundert Springer groß sein können. Die gängigsten Varianten bei Wettbewerben sind heute (2014) Vierer- und Achter-Formationen, die in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele vorher festgelegte Figuren absolvieren müssen.
Begonnen hat das Relativ-Springen in den USA mit JERRY L. BIRD (Jahrgang 1943) der mit Teams wie: Wings of Orange, Jerry Bird Allstars den Ten-Men-Speedstar entwickelte. Der 10-Men-Speedstar wurde 1973 beim World-Cup in Fort-Bragg NC/USA und 1974 bei World-Cup in Südafrika gesprungen und war Hauptwettbewerb bei der ersten Relativ-Weltmeisterschaft 1975 in Warendorf/Deutschland. Bei dieser WM in Warendorf stellte die deutsche Nationalmannschaft WALTERS VÖGEL einen deutschen Geschwindigkeitsrekord auf, der bis heute (2014) besteht.
  • Kappenformation/CF (Canopy-Formation)/CRW (Canopy-relative-Work) – Nach dem Absprung wird der Fallschirm sofort geöffnet und die Springer bilden Formationen mit den geöffneten Schirmen.

Disziplinen ohne Sportordnung und offizielle Wettkämpfe

  • Speedskydiving – Ziel ist es im freien Fall eine möglichst hohe Geschwindigkeit durch eine aerodynamisch günstige Körperhaltung wie im flash mit seitlich nach hinten angelegten Armen zu erreichen.
  • Hit ’n’ Rock – Eine Disziplin, die das traditionelle Zielspringen mit einem akrobatisch-komischen Element verbindet. Es geht darum, möglichst nah an einer Zielscheibe zu landen, sich der Fallschirmausrüstung zu entledigen und dann in einem 12 m (40 Fuß) von der Zielscheibe entfernten Schaukelstuhl Platz zu nehmen. Die Zeit wird von der ersten Bodenberührung bis zum Hinsetzen gemessen. Hit ’n’ Rock ist eine beliebte Disziplin bei POPS-Treffen (Parachutists Over Phorty Society).
  • Freeflying – Der Springer fällt im Sitzen (Sitfly) oder auf dem Kopf (Headdown).
  • Skysurfing – Entwickelt etwa ab Anfang der 1990er-Jahre, erfolgten Fallschirmsprünge mit einem an den Füßen befestigten „Surfbrett“. Nach etwa 10 Jahren begann der Niedergang dieser Disziplin, sie ist mittlerweile nur noch eine Randerscheinung.
  • Wingsuit – Fliegen mit einem Flügelanzug aus Stoff, der die Arme und Beine mit Flügeln verbindet – ähnlich einem Gleithörnchen. Es gibt die Disziplinen: Formationen, Acrobatics, Glide, Time und Proximity Flying. Wingsuitfliegen wird auch in Verbindung mit BASE-Sprüngen betrieben. [8]
  • Canopy-Piloting/Swooping – Disziplin, bei der am Schirm kurz vor der Landung hohe Geschwindigkeiten knapp über dem Boden (meistens über einem Wassergraben) geflogen werden. Ziel ist es, das Steigen des Schirmes, das sich durch den erhöhten Auftrieb beim Bremsen entwickelt, so lange wie möglich in waagrechte Vorwärtsfahrt umzusetzen. Disziplin mit hohem Risiko, da auf Bodenhöhe mit voller Vorwärtsfahrt geflogen wird und zuvor, um den Effekt noch zu erhöhen, eine sehr hohe Anfangsgeschwindigkeit aufgebaut wird, beispielsweise durch eine 180°-Drehung knapp über dem Boden (Hook Turn).
Abgesehen von den Disziplinen „Zielspringen“, „Swooping“ und „Kappenformation“ liegt der Schwerpunkt beim Skydiving auf dem freien Fall, nicht auf der Fahrt am geöffneten Schirm.
  • Base-Jumping bzw. BASE-Jumping – BASE steht für ‚Buildings, Antennas, Spans and Earth‘ und ist eine Bezeichnung für Sprünge von festem Untergrund wie von Brücken, Hochhäusern, Antennenmasten oder Felsen. Aufgrund des extremen Risikos sind BASE-Sprünge nur an wenigen Orten auf der Welt dauerhaft erlaubt, zusätzlich gibt es Einzelgenehmigungen für besondere Veranstaltungen.
  • Stratosphärensprung – Der Absprung findet dabei außerhalb der je nach Breitengrad bis in etwa 8 bis 18 Kilometer Höhe reichenden Troposphäre statt. Da diese Höhe nur bedingt mit einem Flugzeug erreichbar ist, kommt stattdessen ein Heliumballon zum Einsatz. Ursprünglich dienten diese Sprünge der Forschung und Entwicklung in Luft- und Raumfahrt, heute eher massenmedialen Zwecken.

Militärische Sprungverfahren

  • HALO high altitude low opening – Ein aus dem Militär stammendes Verbringungsverfahren besonders mit Hochleistungs-Rundkappenfallschirmen, das vor dem HAHO benutzt wurde, bei dem aus großer Höhe (über 4000 m) mit Sauerstoffmaske gesprungen wurde. Der Fallschirm wird nach dem Freifall in geringer Höhe (weit unter 1000 m) über dem Landegebiet geöffnet. Zweck des HALO war es, die Absetzmaschine nicht zu gefährden und sie aus dem Feuerbereich der Flugabwehr zu halten sowie aus der Entfernung die Aufklärung der Fallschirmspringer im Sprung zu erschweren. Dieses Verfahren wurde durch das HAHO abgelöst. Im zivilen Bereich entspricht dies dem "Einzelstern" als fun jump.
  • HAHO high altitude high opening – Ein aus dem Militär stammendes Verbringungsverfahren, bei dem aus großer Höhe (bis 10.000 m) mit Sauerstoffmaske gesprungen wird. Dieses Sprungverfahren ist auch als besondere Form des fun jumps im zivilen Fallschirmspringen bekannt, setzt aber besondere Genehmigungen für den kontrollierten Luftraum voraus und wird meist nur aus 4000 m Höhe ohne Sauerstoff durchgeführt. Der Fallschirm wird nach kurzem Freifall geöffnet, heute auch im HAAO für High Altitude – Automatic Opening für automatische Öffnung mit Aufziehleine in großer Höhe, um dann im Gleiteinsatz eine möglichst große Strecke mit Wind bis zu einem festgelegten Landegebiet im Gleiteinsatz zurückzulegen. Dieses ergänzt das HAHO, da es einen geringeren Ausbildungsstand benötigt und für die Auftragsausführung ausreichend ist.
Quelle und weitere Informationen: Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Fallschirmspringen