Das ist ein herrliche Nachricht - die wunderschön restaurierte Seidenplantage wird öffentlich zugänglich. Als Wohlfühltempel, ab kommenden Sommer.
Das meldet Helmut Wanninger in einem Artikel in der Mittelbayerischen:
- Statt Seide: Das erste Hamam der Stadt (MZ, 18.10.2014)
http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg/artikel/statt-seide-das-erste-hamam-der-stadt/1136795/statt-seide-das-erste-hamam-der-stadt.html#1136795
Ich hatte erst in diesem August einen zweiteiligen Artikel über die Seidenplantage veröffentlicht. Solltet ihr damals in Urlaub gewesen sein, hier sind die Links:
Die älteren Regensburger unter uns können sich noch daran erinnern, als man dort tanzen konnte: die "Tanzalm Handerer" hieß das Lokal, und auch ich versuchte dort ein paar Schritte. Das war in den siebziger Jahren.
Das Gebäude war ab 1839 das Verwaltungsgebäude zur könglich-bayerischen Seidenplantage 20 000 weißen Maulbeerbäumen. Damit Seidenfäden gesponnen werden konnten, wurden die Decken sieben Meter hoch konstruiert.
Wie ich dem MZ-Artikel entnehme, hatte Herr Franz Handerer die Seidenplantage in den 1952 erworben, zuerst ein Terassencafe dort betrieben und 1970 ein Tanzlokal mit Live-Musik errichtet.
Davor gehörte es dem Verleger Heinrich Schober, davor dessen Vater Johann Baptist Schober, ebenfalls Verleger ( Zeitschrift Regensburger Allgemeine, von 1840 bis 1934). Der Verkauf an Herrn Handerer war wegen des Erbfalls notwendig.
Der Witz ist, dass das Grundstück wieder in die Familie zurück kam. Peter Schober, Regensburger auch bekannt durch das ehemalige "Rosenpalais", konnte das Grundstück vor 14 Jahren zurückkaufen. Er ist der Sohn von Heinrich Schober.
Dass er aus dem Gebäude ein herrliches Schmuckstück gemacht hat, konnten Spaziergänger und auch ich in den letzten drei Jahren beobachten. Darum habe ich auch die Artikelserie veröffentlicht, denn ich habe das Gebäude in dieser Zeit von außen dokumentiert, und dabei etwas über die Geschichte der Seidenproduktion geschrieben.
Wie ich nun dem MZ-Artikel entnehme, hat Herr Peter Schober auch innen sehr viel mehr gemacht, als nur das Notwendigste. Das Gebäude wurde nachträglich für den Wellnessbereich und die Behandlungsräume unterkellert, und das Gebäude somit 8,50 Meter tiefergelegt.
In dem MZ-Artikel finden Sie weitere Informationen und auch beeindruckende Bilder von den Innenräumen.
Ich freue mich riesig über die künftige Verwendung. Denn ich fand es schade, dass dieses so herrlich restaurierte Schmuckstück nur für eine private Firma zur Verfügung stehen sollte, deren Schild ich dort las - eine Firma ITEC. Jetzt weiß ich, dass es die Firma von Herrn Schober ist, der auch selbst dort eingezogen ist (Ing.-Gesellschaft für Projektentwicklung und Vermarktung ITEC). Offenbar kommt dann auch noch eine Erika Schober, die ihre ihre Physiotherapie-Praxis hierher verlegen will. Das Anwesen wäre damit wieder in Familienbesitz - und trotzdem auch teilweise für die Allgemeinheit zugänglich.
Viele weiteren Fotos und historische Informationen zur Seidenplantage: