Also schnell mal rein zum Händeschütteln - aber raus kamen wir erst eine dreiviertel Stunde später. Denn da gab es soviel Interessantes zu hören und sehen - über die verschiedenen Drucktechniken, oder die Hintergründe zu seinen Drucken, und mehr. Ich dachte eigentlich immer, ich hätte schon ein ordentliches Grundwissen über Drucktechniken - pah, von wegen. Also löcherte ich ihn so lange mit Fragen, bis ich verstand.
So nebenher erfuhren wir, dass er demnächst wieder einen Kurs anbietet, über das Evangelische Bildungswerk (Am Ölberg). Der findet in seinem Atleir statt, Waffnergasse 1, und man dabei nicht nur über Hochdruck und Tiefdruck, sondern auch über das lustige Verfahren der Kitchen-Radierung (ich glaube, so nannte er es). Das funktioniert tatsächlich: man benötigt keine Druckerpresse und keine gekaufte Lithotinte, vielmehr findet man alles Nötige in der Küche - Alupapier, bestimmte Getränkerest, die ätzend wirken, und so weiter. Aber das ist natürlich nicht der Schwerpunkt.
Der Anmeldeschluss für den Novemberkurs ist eigentlich schon morgen, und es ist offen, ob für diesen Termin ein Kurs zustandekommt. Man kann aber wohl auch telefonieren und am ersten Kurstag vorbeikommen - dann erledigt der Künstler die Anmeldung. Ich jedenfalls werde versuchen, mitzumachen, denn ich liebäugle schon lange mit einer richtigen Drucke und Experimenten mit Radierungen und anderen Drucktechniken.
Kurs verteilt sich auf folgende drei Tage: Do 6.11.14, 19.00-21.00, Sa 8.11.14, 14-19.00 Uhr und Sonntag 9.11.14, 11.30-16.30.
65 Euro oder 45 Euro, zzgl. mind. 5 Euro Material, bis 6 Teilnehmer. Beginn Do 6.11., 19.00 Uhr; Anmeldung über EBW, 0941-592150
Ort: Galerie druckMal, Werkstatt & Galerie, Waffnergasse 1, 93047 Regensburg.
Martin Burgheim, Martin Burgheim studiert seit 1966 diverse Wissenschaften und Künste, arbeitete von 1974 bis 2008 als Lehrer in Bremen und betreibt seitdem die Werkstatt druckMal in Regensburg.
Und seine Ehefrau betreibt den Laden die "Wundertüte" bei der Steinernen Brücke:
Ilse Neumüller, in München geboren und aufgewachsen lernte sie zunächst das Schneiderhandwerk. Nach dem Studium und einem Praktikum in Regensburg arbeitete sie sieben Jahre in Bremen in der Drogenhilfe. 1981 machte sie sich selbstständig und eröffnete in Bremen die 'Wundertüte'. Das Angebot richtete sich vorrangig an kreative Eltern und Kinder. 1995 ist sie in die bayrische Heimat zurück gekehrt. An der Steinernen Brücke in Regensburg führt sie seitdem mit einem Geschäftspartner die 'Regensburger Wundertüte'.
Dieses Regensburger Spiel stammt von ihm. Wir diskutierten über die Technik und die Herstellung, die damals von dem (mittlerweile leider verstorbenen) Grafiker Gerhard Breitbart erledigt wurde (Obermünsterstraße, Gepko-Verlag)
Sehr interessant sind die Drucke mit dem bekannten Motiv zum Spruch von Martin Luther King - er hoffe, dass irgendwann seine Kinder nicht nach der Farbe beurteilt werden.
Am 28. August 1963 hielt Martin Luther King seine berühmte Rede "I have a dream
Ich habe einen Traum. Dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einem Land leben, wo sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt werden.
Eine sehr frühe Arbeit, ein Bild für ein Magazin. Ich lasse mir genau die komplierte Technik erklären, mit der der Mehrfarbendruck realisiert wurde. Drei Bilder sind in dem ganzen Druck enthalten, und jede von ihnen enthält wiederum eine interessante Hintergrundgeschichte. Thema war damals das, was die Bremer Studenten an der technischen Universität an Sorgen hatten, so dass sie in psychologische Beratung gingen.
Die drei Druckvorlagen - jede wird mit einer anderen Farbe benutzt und das Ergebnis entsteht erst, wenn das Papier dreimal bedruckt wurde.
Eine der drei Druckvorlagen: ein Räderwerk einer Uhr, ursprünglich ein Experiment mit Direktbelichtung auf Film in den sechziger Jahren
Webseiten:
Nachtrag: Herr Martin Burgheim ist am 6. Januar 2017 verstorben.