Ich schließe mich der Führung von Oliver Geerkens an, dem Bauleiter der Stadt Regensburg, und bereue es keine Sekunde. Er erzählt spannend über die Sanierung des Gebäudes. Hier hatte Regensburg offenbar wirklich Glück - genug Geld für das Projekt, im Gegensatz zu anderen Städten, und andere glückliche Umstände, auf die ich noch zu sprechen komme.
Der Präsidialbau war 1804/1085 ursprünglich für die französische Gesandtschaft gedacht, obwohl sich damals schon abzeichnete, dass der Immerwährende Reichstag in Regensburg dem Ende zugeht.
Das war dann auch 1806 schon der Fall. Bis dahin diente es dem französischen Gesandten Theobald Jacques Justin Baron de Bacher. Danach, bis 1810, diente es dem neuen Gesandten Theodore Charles Comte d'Hedouville.
Als sich 1810 erneut alles änderte und Regensburg Teil von Bayern wurde, diente das Gebäude als Verwaltungsbau, später als Wohnistz der Generalkommissäre und Präsidenten des Regenkreises, später des Regierungspräsidenten der Oberpfalz.
Der geniale Parkettboden wurde saniert, auch der darunterliegende bemalte ältere Boden. Viele Frässchnitte aus den 1970er Jahren für Kabelverlegungen und andere Anpassungen mussten repariert werden. |
Kunst am Bau: die Lichtinstallation Crescendo
Lichtinstallation "Crescendo" von Christian Schnurer und Stanislav Vajce |
Im zentralen Treppenaufgang und im Gang zum Konzertsaal im 1. Obergeschoß befindet sich ene besondere Beleuchtung: eine Lichtinstallation der Künstler Crhistian Schnurer und Stanislav Vajce. Sonsoren reagieren auf Bewerbungen der Besucher und steuern die Farben. Beim Betreten ist das Licht erst mal nur warmweiß. Eine Person erzeugt eine violette Lichtwelle, die ihr wie eine Heckwelle eines Bootes folgt. Nach einigen Metern nimmt der Besucher eine Veränderung des Raumerlebnisses wahr, besonders, wenn er sich umdreht und von der Farbwelle überrollt wird.
Mit zunehmender Entfernung verebbt die Schwingung und das Licht wird warmweiß. Verschiedene Besucher erzeugen Interferenzen, also Überlagerungen, Es kommt zu einem länger andauernden kräftigen Violett. Erhöht sich die Frequenz der Besucher, entsteht ein Cresenco der Farben - daher wohl der Name - und die Installation steigert ihre Intensität bis zum Maximalwert Tieflbau. Bleibt einer stehen, entsteht eine statische farbige lichtglocke - blau im Zentrum, violett und weiß nach außen hin, die Grundlage für alle Variationen der Lichtkompositionen.
(Quelle: Broschüre der Stadt Regensburg, S. 86 ff. )
Die Installation ist eine technische Neuheit, die RGB-LED-Strips der neuesten Generation verwendet und die reinen Grundfarben Rot Grün und Blau mischt (falls Sie malen und jetzt aufschreien: richtig, beim Malen sind die Grundfarben Rot Cyan Gelb, aber beim Licht sind die Grundfarben Rot Grün Blau. ein altbekanntes Phänomen. Guckst Du mal in Wikipedia).
auch in diesem Durchgangsraum zum alten Ballsaal (heute Konzertsaal) findet man interessante Fresken über den Türen |
Die grünen und die roten Mauern zeigen etwas Interessantes |
ein paar von uns verlaufen sich - bis wir wieder zurück zur Führung finden |
Eingang/Ausgang Beraiterweg, links hinten die Kasse, rechts der Theatersaal |
Tür zum Umkleideraum. Der Vorhang ermöglicht während des Spielens einen Durchgang vom umkleideraum durch das Foyer hindurch zur Bühne |
Der Schlagzeugraum. Scotty Gottwald unterrichtet hier unter anderem. Der Raum hat eine eigene, vom Rest abgekoppelte Lüftungsanlage, die nicht so leise sein musste. |
Mittelalterlicher Torbogen - die Originaltür wurde im Innenhof dahinter montiert, da eine schall- und wärmeschützende neue Tür notwendig war. |
rechts und links die Originaltür aus dem Schlagzeugraum. |
11:54, ständiger Besucherstrom. Ich gehe nochmals rein, mache Brotzeit im I. OG, warte auf eine Bekannte, die vorbei kommen wollte und beginne mit einem zweiten Rundgang, diesmal ohne Führung. |
Über diesen interessanten Boden habe ich leider in der Broschüre nichts gefunden. Allerdings ist das Druckwerk so dick, dass ich noch nicht alles gelesen habe. Detail-Bilder am Ende des 3. Teils.
Fortsetzung folgt: Haus der Musik - Teil 3 Tag der offenen Tür
Alle drei Teile: