Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Dienstag, 24. März 2015

Philharmonische Orchester Regensburg und Philip Glass

Philip Glass 003
Philip Glass, 1993. Photo by Pasquale
Salerno (Flickr) [CC BY-SA 2.0
(http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons


Diese Notiz passt ganz gut zur Artikelserie über Musik in Regensburg, aber eigentlich ist es nur ein herzlicher Gruß  zwischendurch von mir und einigen Freunden:

Ein dickes Lob an das Philharmonische Orchester Regensburg!  

Das was die da an Musik entfesselten, im Tanztheater "Gefangen im tRaum und Bernarda Alba", das war unglaublich mitreissend.  Vor allem im zweiten Stück, "Bernarda Alba" choreographiert  von Yuku Mori zu Musik von Philip Glass, waren ich und meine Begleiter die letzte viertel Stunde nur noch dabei, in den Orchestergraben zu starren. Die Musik von Philip Glass ist fast hypnotisch, und das Orchester hat es so perfekt gespielt, dass wir Gänsehaut hatten.


Seitdem höre ich mir auf youtube oder auf der Homepage von Philip Glass Kompositionen an, allerdings sind die Orchesterumsetzungen, die ich im Internet höre, mager im Vergleich zu dem, was wir im Regensburger Theater hörten.

Immerhin - ich habe etwas Neues entdeckt. Der über 70jährige Philip Glass hat Filmmusik für viele Filme komponiert, zum Beispiel Horror-Filme, und genau diese hatYuku Mori verwendet: um genau zu sein (laut Heft):

Streichquartette aus der Stummfilmmusik zu Dracula, The Crypt, Carriage, Without a Driver, Renfield, In His Cell, When the Dream Comes, Dracula Enters, Dr. Van Helsing, Dracula und sein  Violin Concerto N.1,

Seine "Minimal-Musik" wie man das nennt passt hervorragend für solche Filme, aber auch für dieses gewählte Tanztheaterstück.

Laut Wikipedia und anderen Medienberichten ist der 1937 geborene  Philip Glass schon als Kind extrem talentiert gewesen. Als Sechsjähriger erlernte er Violine, es folgte die Flöte. Mit acht Jahren wurde er Schüler am Peabody Conservatory, als Zehnjähriger spielte er bereits in lokalen Orchestern. Von 1952 bis 1956 studierte er Mathematik und Philosophie,  dann erst studierte er Klavier und widmete sich der Musik.

Angeblich gab es eine Wende in seinem Leben, als er 1965 den indischen Musiker Ravi Shankar kennenlernte, der uns Jazz-Interessierten damals in den siebzigern ein Begriff war. Denn Ravi Shankar revolutionierte mit seiner indischen Musik und seinem Einflussauf die europäische Musik sowohl Rock (z.B. The Birds), Pop (z.B. George Harrison von den Beatles), Jazz-Rock als auch Jazz-Musik (z.B. John Coltrane). Und Klassik natürlich (z.B. zusammen mit Yehudi Menuhin). Nora Jones war übrigens eine Tochter von Ravi Shankar.

Aber zurück zu Philip Glass: 1976 wurde er mit der Komposition der Oper Einstein on the Beach weltberühmt und machte danach noch mehr Opern für die Theaterbühnen.

Dann wurde er außerhalb der Klassik bekannt durch Filmmusik, allem voran durch den Film Koyaanisqatsi (1983)

Er galt nun als Komponist der New-Age-Bewegung. Weitere Filmmusikerfolge waren eine neue Partitur für den Horrorfilm-Klassiker Dracula, die Musik für den Martin-Scorsese-Film Kundun, die Mediensatire Die Truman Show und für The Hours.

Glass gilt als einer der produktivsten Komponisten der Gegenwart: In den letzten 25 Jahren hat er mehr als zwanzig Opern komponiert, neun Sinfonien, zwei Klavierkonzerte und Konzerte für Violine und Saxophonquartett. Dazu kommen Soundtracks, Streichquartette und Musik für Klavier solo.

2007 veröffentlichte er das Doppelalbum Book of Longing - A Song Cycle based on the Poetry and Images of Leonard Cohen.

Hier auf youtube hat jemand eine Serie von philip-glass-Interpretationen zusammengestellt. Der Link springt zu einem Stück auf der Liste, das auch das Regensburger Theater-Orchester spielte (aber vieeel besser, fülliger und konzertanter): Violin Concerte No. 1. Damit bekommt man auch ein Gefühl dafür, was man mit Minimal-Music  meint. Durchaus nicht sein einziger Stil, wohlbemerkt. Aber seht selbst:





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