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Donnerstag, 23. April 2015

Als die Hölle über Regensburg hereinbrach Teil 2




Die Schlacht bei Regensburg war der Abschluss einer Reihe von Schlachten zwischen dem 19.4. und dem 23.4.1809, die man insgesamt als "Schlacht bei Regensburg" bezeichnet (siehe Wikipedia)

 Da es sich bei den Kämpfen zwischen Landshut und Regensburg nicht um eine einzelne, bewusst herbeigeführte Schlacht handelt, sondern zunächst nur um eine unvermutete Begegnung zweier großer,  in unterschiedlichen Richtungen marschierender Heere, kam es in der Folge zu zahlreichen einzelnen Gefechte, die sich an unterschiedlichen Orten teilweise gleichzeitig abspielten und deshalb von den jeweiligen Oberfeldherrn nur sehr bedingt gesteuert werden konnten




Position der beiden Armeen am 21. April


19. April - Schlacht bei Hausen
20. April - Abensberg
21. April - Landhut
22. April - Eggmühl
23. April - Regensburg


Zurück zum Geschehen. Während ich diesen zweiten Teil schreibe, ist es knapp 19.00 Uhr, dem Zeitpunkt, als bei der Von-der-Thann-Straße die Mauer zusammenstürzte, und die Franzosen in die Stadt dringen konnten. Einige schlichen sich die Mauer entlang zum Peterstor, um dort die Tore zu öffnen. Dieser Turm stand bereits in Flammen.

Die noch verbliebene österreichische Besatzung von rund 2000 Mann, die sich auf den Wällen verteilte, war durch die Überwindung der Mauern vom Rückzug über die Brücke abgeschnitten und musste sich ergeben. Anschließend versuchten die nachdrängenden Franzosen über die Steinerne Brücke die Donau zu überqueren, um zu verhindern, dass sich die österreichische Armee am Nordufer des Stroms wieder festsetzen konnte.

Sie stürmten fast gleichzeitig mit den noch durch die Stadt fliehenden österreichischen Soldaten über die Steinerne Brücke und in die Straßen von Stadt am Hof, wo es vor allem entlang der Hauptstraße zu einem heftigen Kampf mit der österreichischen Nachhut kam.

In Stadtamhof angekommen, positionierten sich die Franzosen und schossen auf den Dreifaltigkeitsberg, wo sich umgekehrt die Österreicher gesammelt hatten und mit Kanonen auf Stadt am Hof schossen. Die entscheidende Stelle ist nicht die Dreifaltigkeitskirche, sondern weiter westlich, beim "Österreicher Weg", unmittelbar neben dem Schelmengraben.

Dabei gerieten in der Nähe der Donaubrücke einige Häuser in Brand, die nach einiger Zeit wiederum mehrere  stehengebliebene Pulverwagen entzündeten. Durch einen starken Wind angefacht, standen in kurzer Zeit zahlreiche Häuser zu beiden Seiten der Hauptstraße in Flammen und vernichteten bis Mitternacht 95 Wohnhäuser und eine Brauerei

Details aus dem Bild von Pigeot




















Südlich des Flusses, in Regensburg, aber hatte am Abend die französische Führung die Stadt den Soldaten „zur Plünderung freigegeben“, da sie „im Sturm“ erobert worden war, obwohl sie doch einem Verbündeten Napoleons gehörte. Dabei behinderten die plündernden Soldaten nicht nur die Löscharbeiten, sondern legten anscheinend noch weitere Brände und entrissen den Menschen ihre letzte Habe, die sich gerade eben vor den Flammen gerettet hatten. Die Hölle war für die Regensburger mit diesem Tag noch nicht vorbei, sondern ging die ganze Nacht hindurch bis in den nächsten Tag, solange man noch Brände bekämpfen, Verwundete versorgen und sich gegen marodierende Soldaten wehren musste.



Hier das Buch
Die Erstürmung von Regensburg am 23. April 1809: Mit zwei Plänen (Google eBook)





Julius Wackenreiter


1865 - 218 Seiten




http://books.google.de/books/about/Die_Erst%C3%BCrmung_von_Regensburg_am_23_Apr.html?id=haFBAAAAcAAJ&redir_esc=y










Fortsetzung folgt