Anlässlich der Neugestaltung der Webseite des Musikers Milorad Romic bin ich auf den Molinari-Verlag aufmerksam geworden, der dort erwähnt wird.
Dieser ist zu meiner Überraschung in Regensburg, und scheint auch musikalisch hier den Schwerpunkt zu haben. Verlagsinhaber ist Benedikt Dreher, gemäß Webseite ist er auch Musiker, Musikpädagoge und als Mitglied der Band Zwielicht tätig.
Das fand ich sehr interessant, und ich habe ihn wegen eines Interviews kontaktiert. Das folgende Interview datiert auf den 26. März 2015.
Herr Dreher, Sie führen seit 2007 den Regensburger Verlag Molinari. Wie kam es dazu?
Ich bin im Allgäu geboren, habe in Augsburg Musikwissenschaft, Musikpädagogig und Volkskunde studiert. Abschluss Magister artium 2006. Im Jahre 2007 bin ich nach Regensburg gezogen. Grund: meine jetzige Frau.
2009 habe ich die Edition Molinari von Ralf und Uwe Müller übernommen, einen Notenverlag,
der auf Holzbläserkammermusik spezialisiert ist. Seitdem habe ich hauptsächlich Werke von Regensburger Komponisten mit Regensburger Herausgebern veröffentlicht.
Unter anderem mit Milorad Romic. Welche Musikernamen gibt es noch aus Regensburg?
Ja, Milorad Romic hatte ein Konzert von Vivaldi für Flöte und Gitarre bzw. 2 Gitarren herausgegeben. Dann habe ich einige Kompositionen des zeitgenössischen Regensburger Komponisten Widmar Hader herausgebracht. Der Regensburger Klarinettist Michael Wolf hat einige Stücke bei Molinari herausgebracht.
Franz Schuier, in Regensburg bekannt durch "Treml und Schuier", hat seine Weihnachtskantate veröffentlicht; der Regensburger Autor Rolf Stemmle hat neben eigenen Kompositionen ein Fagottkonzert des Regensburger Thurn-und-Taxis-Hofkapellmeisters Theodor von Schacht veröffentlicht. Eine Suite für Fagott und Klavier der 2004 verstorbenen Regensburger Komponistin Gertraud Kaltenecker haben wir ebenfalls im Programm.
Mit Alexander Gotthardt habe ich auch Filmmusik für ein paar Filme
des Regensburger Filmemacher Erik Grun komponiert und eingespielt.
Man sieht, Regensburg ist schon ein Schwerpunkt.
Wie geht es der Gruppe Zwielicht, in der Sie tätig sind? Ist die aktiv?
Zwielicht geht es ganz gut. Wir sind sieben Leute (Besetzung: Hauptgesang/Akustikgitarre, Flöte/Fagott, Harfe, Geige, E-Gitarre, Bass, Schlagzeug), spielen dieses Jahr sehr wenig, weil
unsere Harfenistin ihr zweites Kind bekommt. Generell sind in den letzten 1,5 Jahren drei Kinder geboren worden, neben der Harfenistin bekommt auch unser Gitarrist im Mai sein erstes
Kind. Das macht die Liveplanung etwas schwierig. Wir sind aber mitten in den Aufnahmen zu unserem dritten Album, das spätestens im Frühjahr 2016 erscheinen soll.
Spielen sie auch solo oder in anderen Formationen?
Ich spiele nunächst einmal im Klassik-Trio "Il legno scuro" (https://de-de.facebook.com/IlLegnoScuro). Wir machen hauptsächlich Renaissance-Musik mit unterschiedlichsten Blockflöten (von der ganz hohen Sopraninoblockflöte bis zur ganz tiefen Subbassflöte), entweder mit drei Blockflöten oder mit zwei Blockflöten und Cembalo.
Die anderen Mitglieder sind Susanne Hoffmann (Blockflöte, http://www.flötenmusik-hoffmann.de/) und Josef Miethaner (Blockflöten und Cembalo).
Hier wird das nächste Konzert am 26. April im Kreuzgang in Abensberg sein. Kürzlich haben wir die Stunde der Kirchenmusik in der Neupfarrkirche gespielt.
Ganz neu habe ich ein Trio namens "Adabei", wir spielen bayerische Volksmusik, gepaart mit Jazz, aber auch Folk, Pop und Klassik. Neben mir sind noch der Regensburger Gitarrist Roland Huber (http://gitarrenunterrichtregensburg.com/) und der Kontrabassist Alexander Gotthardt mit dabei, beide übrigens auch bei Zwielicht. Wir werden übermorgen die Lesung Wassergeflüster auf der MS Gloria umrahmen und im Juni die Nacht der Poesie im Naturkundemuseum. (Anmerkung: das Interview stammt vom 26.03.2015)
Und solo?
Als Solofagottist umrahme ich
hauptsächlich Lesungen des Regensburger Autors und Komponisten Rolf
Stemmle (www.rolfstemmle.de, bestimmt auch ein interessanter
Regensburger), oft mit der Flötistin Susanne Hoffmann zusammen.
Und 2012 stand ich für ein paar Auftritte bei und mit der bekannten
Folk-Rock-Band Schandmaul auf der Bühne. Ich war
Schwangerschaftsvertretung für deren Flötistin Birgit
Muggenthaler-Schmack.
Was machen Sie sonst?
Ansonsten unterrichte ich unter anderem an der Städtischen Sing- und Musikschule Blockflöte und schreibe, ferner arbeite ich freiberuflich für die neue musikzeitung, die im ConBrio-Verlag eingebettet ist und in Graß ihren Sitz hat.
Was gibt es Aktuelles zu berichten?
Aktuell wurden zwei Oboenkonzerte im Verlag veröffentlicht, die der Solooboist
der Berliner Philharmoniker, Albrecht Mayer, auf seiner aktuellen CD
"Lost and Found" eingespielt hat, die vor kurzem bei der Deutschen
Grammophon herausgebracht wurde
(http://www.amazon.de/Lost-Found-Mayer-Albrecht/dp/B00M0CXABM/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1427351076&sr=8-1&keywords=lost+and+found).
Aktuelles
Projekt ist auch ein Flötenkonzert von Theodor von Schacht, wiederum
Herausgeber Rolf Stemmle, das im Sommer für die Regensburger
Musikedition aufgenommen wird. Am 13. Juni wird das Konzert im Rahmen der Mittagsmusik in der Niedermünsterkirche aufgeführt.
Im Mai kommt das neue Donikkl-Album raus. Auf einem Song bin ich mit der Blockflöte zu hören.
Vielen Dank für das Interview
Webseite: http://www.molinari.de/