Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Freitag, 24. April 2015

The Day after - nach der Schlacht zu Regensburg

24. April im Jahre 1809. Den ganzen letzten Tag und die ganze Nacht tobte die Schlacht zwischen Napoleon und den Österreichern. Heute sind noch Brände zu löschen, Schwerverletzte zu versorgen, eingestürzte Gebäud ezu versorgen. Und die marodierenden Soldaten lassen die Regensburger ebenfalls noch nicht aufatmen. Somit kann man nicht wirklich von "Ruhe" sprechen, die eingekehrt ist.

Es gibt zwei erschütternde Bilder vom Tag danach.

Das eine zeigt das zerbombte Stadt am Hof (damals Statt am Hof) aus der Sicht von Steinweg aus. Man sieht den Protzenweiher Platz, dort, wo später der alte  Dultplatz war und heute der Kanal durchfließt. Das Bild stammt aus dem Buch von Wackenreiter (Die Erstürmung von Regensburg)





Ausschnitte aus diesem Bild:



Man sieht, wie sumpfig das Gelände war, das gleichzeitig als Überschwemmungs-Puffer für die Donau sorgte. Die meiste Zeit befand sich dort Wasser, man sprach deshalb vom Protzenweiher. Ältere Stadtamhofer kennen den Protzenweiher noch aus ihrer Jugend. Form und Lage veränderten sich natürlich immer mehr. Wegen des Weihers und des Sumpfes wurde der Weg durch Mauern und brückenähnlichen Konstruktionen gestützt. Siehe: http://www.regensburger-tagebuch.de/2011/08/die-protzenweiherbrucke-und-der-alte.html






https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiv_mz4J8-pXKRCmamPXHVNcpTj7CH0QjK52RiyxVVuV7lCFd8ZNQ5SyyRvr4nBiR5oyyYGAjDIgjUiBz3G3y-mEL-Sn21RT4aGNcL35dlj_c2508j2eQgZi7B8PfwxQAzbL4BkFzq6Ye0/s576/uraufnahme-ortsblatt-1812-ausschnitt-3.jpg
Protzenweihergelände - Uraufnahmeblatt 1812




Ein zweites Bild zeigt  den Platz vor dem Peterstor, ich hatte einen Auszug daraus bereits im letzten Artikel gezeigt. Hier das ganze Bild.


 Das Bild zeigt im Hintergrund die zerstörte Anlage des Peterstors, das aus mehreren Gebäuden und einem Turm bestand. Das alles ist heute nicht mehr existent. Auch der Turm, den man in älteren Bildern von dieser Stelle sieht, ist ein "neueres" Gebäude, das heute ebenfalls nicht mehr existiert.

Links sieht man das Sternberg-Palais, das Palais des Wissenschaftlers Sternberg. Der Ort war als Treffpunkt für Wissenschaftler oder Interessierte international beliebt und besucht. Durch die Schlacht wurde es so stark beschädigt, dass Sternberg Regensburg verließ. Es wurde vom Fürsten aufgekauft und umfunktioniert: "Theresienruhe" hieß es danach. Im zweiten Weltkrieg wurde es wegen Zerstörungen abgerissen. Das Gebäude esistiert nicht mehr.


Diese Karte aus 1829 zeigt die Lage des Sternberg-Palais und die Ruinen der Peterstor-Anlage.





Ausschnitte von dem Stich:

 


 Dieser Plan von Johann Mayr entstand ein Jahr vor der Schlacht, also 1808, und zeigt die gesamte Anlage in unzerstörtem Zustand (hier ist Süden oben!)