Aber warum sollte die Stadt das ernstnehmen, was ein Blogger aus der Blumenstraße schreibt. Selbst wenn er sich die Mühe macht, die Psychofalle genau zu analysieren, zu erklären, warum die damaligen Markierungen nicht reichen. Pfffh.
Beim Spaziergang im Juli 2015 sehe ich: man musste nachbessern |
Haidplatz-Stolperstein legt Regensburger Tagebuchschreiber lahm- schrieb ich 2010 in meinem Blog. Denn ich fiel über diese Minirampe, nachts, und hatte viel Schaden dadurch. Wochenlang Krücken, Verdienstausfall, den keiner ersetzte, Schmerzen, Verlust der Badmintongruppe, und Yorki war auch verletzt.
Der Witz: kurz vorher war der Stolperstein in der örtlichen Zeitung, weil schon jemand anderes da gestolpert war und sich Knochen gebrochen hatte.
Das bisschen Markierung daraufhin reichte aber keinesfalls, um Wiederholungen zu vermeiden. Warum, hatte ich in meinem Artikel genau analysiert.
Jetzt hat jemand die Stadt erfolgreich verklagt.
- http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg/artikel/stadt-muss-fuer-stolperfalle-zahlen/955137/stadt-muss-fuer-stolperfalle-zahlen.html
- Stadt muss für Stolperfalle zahlen
- Ein 72-jähriger Rentner brach sich an der Bushaltestelle am Regensburger Haidplatz die Schulter. Der Rechtsstreit endete nun mit einem Vergleich.
Hätte ich das mal auch getan. Aber als Anwalt lernt man: in eigenen Dingen einen Kollegen befragen, sonst ist man zu befangen. Der Kollege meinte, das lohne sich nicht, die Aussichten seien zu gering. Was im Prinzip stimmte, die Rechtsprechung damals war sehr zögerlich. Und da wir Anwälte im Privatbereich ungern streiten, habe ich es gelassen. Naja.
Eigentlich hätte man sogar eine Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung stellen müssen, damit die Verantwortlichen wach werden. Ja, man ist viel zu weich. Inzwischen mussten einige Leute auf die Fresse fallen, bis die Stadt reagierte. Fühlt Ihr Euch bei dem Gedanken noch wohl?
Das waren meine damaligen Fotos von der Unfallstelle:
(picasa-Webalbum "haidplatz-stolperfalle")
DAS war mein damaliger Artikel:
"Gestern stolperte ich und verlor das Übergewicht". Haha, schön wär's, wenn der Kalauer zuträfe. Aber leider war es das Gleichgewicht, und das auch nicht gestern, sondern am vergangenen Sonntag. Jetzt humple ich rum mit Schiene Krücken und Bänderriss, und kann die letzten schönen Sommersonnentage nicht ausnutzen.
Der "Stolperstein" am Haidplatz war es, der jetzt auch mich lahmgelegt hat. Ich sage "DER" Stolperstein, weil er offenbar schon amtsbekannt und stadtbekannt ist. Ich war mit Yorki am Haidplatz unterweg, Sonntag nacht so um zehn. Ein paar Sekunden zuvor war ich auf den Gehsteig vor dem Gyros-Imbissladen getreten um Yorki auf den Arm zu nehmen, zwei Meter weiter musste ich wieder auf runter auf die Straße, um drei Touristen auszuweichen, die als Gruppe daherkam. Aber was war das? Der Bordstein war plötzlich geschrumpft, nur noch halb so hoch wie vorher! Damit hatte mein Unterbewusstsein nicht gerechnet - ich geriet gnadenlos in's Stolpern. Da war nicht's mehr zu retten. Yorki flog durch die Luft und klatschte jaulend auf's Pflaster und ich begrüßte ihn auch recht heftig, den Boden.
Diverse Passanten kümmerten sich um uns, unter anderem der Imbissbesitzer, der schon Erfahrung mit Erste Hilfe hatte. "Jeden Tag fliegt hier jemand hin" wiederholte er. Und später erfuhr ich: ja, die Stelle ist amtsbekannt, sie war sogar einen Artikel in der Tageszeitung wert (Mittelbayerische Zeitung). Und wie heißt es in dem Artikel so schon wahr:
"Nur am Ende des Haidplatzes und kurz vor dem Arnulfsplatz senkt sich
die Fahrbahn ein wenig ab, damit sich die Benutzer des Altstadtbusses
mit dem Ein- und Aussteigen leichter tun. Weil sich die Schwelle als
Stolperschwelle erwies, bekam sie eine weiße Markierung. Trotzdem
fliegen immer wieder Fußgänger drüber."
(Quelle: Miittelbayerische Zeitung).
Tja, liebe Leute von der Stadtverwaltung, hier ein Tipp: der weiße Streifen hilft hier nichts. Gucken Sie sich das selbst mal an.
Es geht nicht darum, dass man den Bordstein nicht sieht - den habe ich unbewusst wahrgenommen, so wie andere auch. Sonst müssten ja Tausende von Leuten täglich in der Stadt stolpern. Nein, man rechnet einfach nicht damit, dass ein Bordsteinstreifen zwei Meter weiter plötzlich absinkt und in die Ebene übergeht. Da wenn man wieder runter geht, passiert etwa das, was bei der berühmten letzten Treppenstufe passiert, die überraschenderweise niedriger ist als die anderen. Und ein Blick auf den Streifen ändert da übrigens gar nichts - weder bewusst noch unbewusst lässt sich die Höhenänderung von oben aus erkennen.
Das ist nämlich das Komische an diesem Bordstein: überall ist alles eingeebnet, Gehwege und Fahrbahn sind nicht mehr durch Bordsteine getrennt. Nur für ein Streifen von ca 10 Metern am Haidplatz (dasselbe kurz vor dem Arnufsplatz) gibt es einen Bordstein, und das wurde so gelöst, dass der Bordstein an beiden Enden fließend in die Ebene übergeht.
Gut gemeint, als Hilfe für die Buseinsteiger. Aber das funktioniert nicht Leute, Ihr müsst es endlich einsehen. Lasst Euch etwas anderes einfallen. Blumenkübel und andere Dinge und eine klare Abgrenzung dieser Stelle. Aber die Erfahrungen beweisen: das ist und bleibt ein Stolperstein.
Na Herrchen, wann gehen wir endlich spazieren?
Sorry. Auch heute gibt's nur den Balkon