Seiten

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Neues Buch über die Regensburger Straßenbahn



Der Arnulfsplatz um 1950, Schaukasten im DEZ, fotografiert im Dez 2011
http://www.regensburger-tagebuch.de/2014/07/faszinierende-straenbahn-modell.html


Der Regensburger Gietl-Verlag hat ein neues Buch über die Regensburger Straßenbahn veröffentlicht.
Auf 150 Seiten und 250 Bildern werden viele neue Details der Regensburger Straßenbahn beschrieben.

Autoren sind Heiner Eichermüller und Martin Kempter. Letzterer ist bekannt im Rahmen der Forschungen über den Burgfrieden. Er ist aber auch sonst geschichtlich sehr versiert und ich tausche mich oft mit ihm bei Recherchen  aus.

Eichermüller ist als Kind selbst noch mit der Regensburger Straßenbahn gefahren und ist bereits mehrfach als Straßebahnautor in Erscheinung getreten, zuletzt  im Regensburger Almanach 2014.

Die beiden Autoren sind Gründungsmitglieder des Regensburger Straßenbahnvereins




Zum Inhalt des neuen Buchs (Verlags-Text):
Dieses neue Buch lässt die 61-jährige Geschichte der Straßenbahn in Regensburg wieder lebendig werden. Umfangreiche Recherchen und viele von Archiven, Privatpersonen und Zeitzeugen beigesteuerte auch farbige Aufnahmen sowie Liniennetzpläne, Gleispläne und Tabellen ergänzen sich zu einem umfangreichen Werk. Sämtliche Trieb- und Beiwagen sind abgebildet. Außerdem werden auch die Pferdebahn, der O-Bus, der bestehende Schienenverkehr in Regensburg und eine mögliche Stadtbahn behandelt.
Die beiden Autoren sind Mitglieder des Regensburger Straßenbahnvereins ( Interessengemeinschaft Historische Straßenbahn Regensburg e.V.)

Bisher gab es nur das - übrigens sehr interessante - Buch von Zeitler aus dem Jahre 1999, das ich auch besitze.
Buch von Zeitler, 1999, MZ-Verlag

Aber das neue Buch übertrifft das alte um Vieles, was Umfang, Informationen und Bilder betrifft.

Foto vom Umbau des Brücktors - die Steinerne Brücke musste am Stadteingang erweitert werden, damit die Straßenbahn durchpasst. Ein Teil des (ursprünglich viel größeren) alten Salzstadels wurde abgerissen. http://www.regensburger-tagebuch.de/2014/08/umbau-brucktor-1901.html

http://www.regensburger-tagebuch.de/2014/08/umbau-brucktor-1901.html

Im Buch erfährt man z. B., dass es sich bei den es sich bei den letzten erhaltenen Fahrzeugen der Regensburger Straßenbahn in Wirklichkeit um den Triebwagen 47 und den Beiwagen 79 handelt (nicht TW48 + BW77, wie in Wikipedia behauptet.) Das ist also exakt der Zug, der am 1.8.1964 nachts um 22 Uhr unter großer Anteilnahme der Bevölkerung als letzter vom Pürkelgut kommend über den Arnulfsplatz ins Depot fuhr.

Damit ist die Geschichte im Buch aber noch nicht zu Ende, es wird auch erzählt, wie die Regensburger diesen und drei baugleiche Züge weit unter Wert nach Hessen verkauften, wo sie noch jahrelang im Einsatz waren.

Als sie dann dort endgültig abgeschrieben waren, scheuten die Regensburger keine Kosten, um sie zurückzuholen.

Besonderes Highlight war die Aufstellung auf dem Bürgerfest 1995 als Café in der Neuhausstraße, also praktisch da, wo auch das alte Gleis gelegen hatte. Auch dieses Ereignis, an das sich vielleicht noch der eine oder andere erinnert, ist im Buch abgebildet.

Weitere Informationen zum Buch:

Infos auf der Seite des Straßenbahnvereins: www.strassenbahnregensburg.de
Infos via Gietl-Verlag: http://gietl-verlag.de/strassenbahn-in-regensburg/buchdetail/614/0/0/1.html

Kaufen:


Bestellen auf der Webseite des Regensburger Vereins: (führt aber zu 5 Euro Versandkosten. Angeblich soll der Grundpreis dort günstiger sein, so dass sich das ausgleiche, ich kann das aber derzeit nicht bestätigen - 29,99 + 4,99 Versand, im Gegensatz zu amazon: 29,99 + kostenloser Versand - täusche ich mich?): http://www.strassenbahnregensburg.de/12.html

Beim Kauf über die Seite des Straßenbahnvereins: www.strassenbahnregensburg.de kommen 4 EUR der Restaurierung der historischen Straßenbahn Regensburg zu Gute.

Hier zum Bestellen direkt bei Amazon (Versand kostenlos):

 

Wahrscheinlich auch bei Pustet etc. erhältlich.


Hier noch Basisinformationen aus Wikipedia, die aber das Buch in keiner Weise ersetzen können (übrigens auch nicht das kleine Buch von Zeitler, das weiß ich aus früheren eigenen Recherchen):


Wikipedia: Straßenbahn Regensburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die letzten beiden erhaltenen Fahrzeuge der Straßenbahn, Triebwagen 48 und Beiwagen 77 auf dem Betriebshof der Regensburger Verkehrsbetriebe
Die Straßenbahn Regensburg ist ein ehemaliges öffentliches Nahverkehrsmittel in Regensburg, das von 1903 bis 1964 in Betrieb war.

Geschichte

Die meterspurige Regensburger Straßenbahn wurde am 21. April 1903 mit zwei Linien eröffnet. Die vom Nürnberger Unternehmen Schuckert & Co. erbauten Strecken liefen von Stadtamhof über die Steinerne Brücke, den Domplatz und den Alten Kornmarkt zum Hauptbahnhof und vom Ostentor über den Domplatz und den Alten Kornmarkt in die Wilhelmstraße. Der Betriebshof befand sich in der Augustenstraße. Im Jahr 1909 gingen die Linien mit dem dazugehörigen Kraftwerk in den Besitz der Stadt über.
Bis in die 1930er-Jahre wurde das Netz schrittweise erweitert.
  • am 29. Januar 1911 von der Maximilianstraße zur neuen Kaserne
  • am 1. August 1915 vom Ostentor bis zum Schlachthof
  • am 1. Oktober 1933 von Stadtamhof bis zur Reinhausener Brücke zur Walhallabahn
  • am 1. Juli 1936 von der Prinz-Rupprecht-Straße bis Pürkelgut
Das Netz wies zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eine Streckenlänge von 12,3 Kilometern auf. Durch die Zerstörungen im Krieg konnten nach Behebung der Schäden nur noch 10,4 Kilometer in Betrieb genommen werden. Die Linie 2 ist nach Sprengung der Steinernen Brücke am 23. April 1945 nicht mehr in Betrieb genommen worden. Die Linie 1 wurde 1946 zunächst vom Arnulfsplatz nach Prüfening, schließlich in der gesamtem Linienführung wieder betrieben. Die Linie 3 ist von 1946 bis 1955 wieder in Betrieb genommen worden. Der Neubau der kriegszerstörten Nibelungenbrücke 1950 und die damit verbundene andere und zunehmende Verkehrsmenge des IV hatte an der Ausweiche am südlichen Brückenkopf mit der Gleislage auf der Straßennordseite erhebliche Probleme verursacht. 1953 wurde zwischen dem Hauptbahnhof und der Konradsiedlung eine Oberleitungsbusstrecke eingerichtet. Dieser wurde über die Nibelungenbrücke geführt und kreuzte die Straßenbahnlinie 3. Die Linie 4 konnte wegen Kriegsschäden erst 1947 den Betrieb nach Kumpfmühl wieder aufnehmen, sie ist kurze Zeit später als Linie 2 gefahren. Die Stilllegung erfolgte im Herbst 1959. Der letzte Abschnitt, die Linie 1 Prüfening–Pürkelgut, wurde am 1. August 1964 stillgelegt.
Zur Zeit der größten Netzausdehnung wurden folgende Linien betrieben:
1 Prüfening–Arnulfsplatz–Domplatz–Maximilianstraße/Hbf–Stobäusplatz–Pürkelgut
2 Hauptbahnhof–Domplatz–Stadtamhof–Reinhausen
3 Domplatz–Ostentor–Schlachthof
4 Arnulfsplatz–Justizgebäude–Kumpfmühl
Der 1914 errichtete, elektrisch betriebene Schiffsdurchzug unter der Steinernen Brücke entnahm seine Antriebsenergie aus dem Netz der Straßenbahn. Mit Stilllegung der Straßenbahn wurde auch der Betrieb des Schiffsdurchzuges eingestellt.

Fahrzeuge

Die modernsten Regensburger Wagen, die Verbandswagen, wurden nach Darmstadt abgegeben, wo sie von der HEAG noch längere Zeit eingesetzt wurden. Von dort kam ein Straßenbahnzug Anfang der 1990er-Jahre zurück in seine alte Heimat, wo er als Denkmal im Busbetriebshof steht.

Initiative zum Erhalt des letzten Regensburger Straßenbahnzuges

Die Interessengemeinschaft Historische Straßenbahn Regensburg gründete sich im Zuge der Vorbereitung zum 50. Jahrestag der Stilllegung am 1. August 2014. Ziel ist der Erhalt des letzten Regensburger Straßenbahnzuges, der auf dem RVB-Betriebshof steht. Oberbürgermeister Joachim Wolbergs hat zugesagt, das Thema in den Stadtrat zu bringen. Die Kosten der Restaurierung werden auf 200.000 bis 300.000 Euro geschätzt,[1][2] die jedoch die Stadt nicht vollständig übernehmen kann. Im August 2015 wurden die ersten 25.000 EUR erreicht. Das verkündete die Interessengemeinschaft im Rahmen ihres Infotages am 1. August 2015. [3]
Anfang September 2015 stellte die Interessengemeinschaft ihr neues Nutzungskonzept für einen regelspurigen Museumsbetrieb auf der Regensburger Donaulände zwischen dem Museum der bayerischen Geschichte und dem Marina Quartier vor. Das Konzept sieht eine investorengestützte Wiederbelebung des Triebwagens als lebendiges Exponat und modernem P+R-Auftrag für das künftige neue Parkhaus auf dem Wöhrd vor.[4]

Pläne zur Einführung einer Stadtbahn

Seit einigen Jahren wird in Regensburg vermehrt die Einführung einer Stadtbahn diskutiert, um die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs zu verbessern.[5] Eine Studie im Jahr 2006 bescheinigte dem Konzept aber einen deutlich zu niedrigen Nutzen.[6] Allerdings wurde die Studie seitens des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) stark kritisiert.[7].
Auch wenn bislang keine konkreten Pläne existieren, so werden bei Baumaßnahmen schon die möglichen Trassenführungen berücksichtigt, wie beispielsweise beim Neubau der Nibelungenbrücke oder auch beim absichtlichen Erhalt der ehemaligen Gütergleise in Schwabelweis.

Stand September 2008

Seit Ende November 2006 wurde ein recht konkreter Vorschlag einer ersten Ausbaustufe, die sogenannte Mini-Stadtbahn, von verschiedenen Seiten unterstützt.[8] Dabei handelt es sich um eine Nord-Süd-Linie, die von Wutzlhofen im Norden über Konradsiedlung, Nordgaustraße, Donau-Einkaufszentrum, Donaumarkt, Hauptbahnhof/Albertstraße, Friedenstraße, Universität zum Klinikum führen soll. Eine Verlängerung vom Klinikum nach Burgweinting im Zuge der weiteren Stadtentwicklung südlich der Bundesautobahn 3 ist möglich und vorgesehen. Baulich sind für diese Nord-Süd-Linie die meisten Vorbereitungen getroffen (neue Nibelungen- und Galgenbergbrücke, Mittel- oder Seitenstreifen auf Straßenzügen). Ferner halten sich in Nord-Süd-Richtung die Schwierigkeiten wegen der engen Altstadtstraßen in Grenzen, denn die Altstadt würde nur östlich tangiert.
Der verkehrliche Nutzen dieser Route wäre hoch, denn hier bündeln sich im Abschnitt zwischen Donau-Einkaufszentrum und Hauptbahnhof mehrere Stadt- und Regionalbuslinien, so dass sich teilweise auch Verkehre auf diese Linie zusammenfassen lassen. Die Stadtbahn würde hier Stadtteile und beziehungsweise Einrichtungen (Donau-Einkaufszentrum, Universität, Fachhochschule, Klinikum, Arcaden am Hauptbahnhof) anbinden, die ein sehr hohes Potential an Fahrgästen versprechen. Die Auslastung der entsprechenden Buslinien ist hoch, dichtere Takte lassen die Finanzmittel kaum zu.
Auch im Zwischenbericht zu einer erneuten Untersuchung, der im September 2008 dem Regensburger Stadtrat vorgelegt wurde, wird die Nord-Süd-Achse priorisiert. Regensburg ist allerdings laut dem Bericht bereits heute eine „sehr gute Busstadt“, der Systemwechsel zu einer Stadtbahn wäre nur langfristig anzustreben. Immerhin werden konkrete Maßnahmen genannt, die als Zwischenstufe den Wechsel vom Busverkehr zur Stadtbahn erleichtern soll: Ein so genanntes „Bus Rapid Transit“-System, das für Busse eine vom MIV unabhängige Fahrbahn ermöglicht. Dieses könnte im Vollausbau als eine Art Busbahn mit Doppelgelenkbussen auf diesen autarken Strecken verkehren. Diese Übergangslösung wurde in der laufenden Untersuchung jedoch noch nicht auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft; dies wird Gegenstand weiterer Prüfungen sein.[9]
Diese Linie könnte ein erster Schritt hin zu einem leistungsfähigeren und attraktiveren ÖPNV in Regensburg sein. Sollte diese Linie Erfolg haben, könnte dies zu weiteren Strecken z.B. in den Stadtwesten (Prüfening) oder Stadtosten (Landshuter Straße) animieren. Darüber hinaus wären Linien Richtung Kumpfmühl-Ziegetsdorf oder nach Westheim interessante Kandidaten. Hierzu müsste jedoch eine sinnvolle Durchfahrt durch die Altstadt gefunden werden.

Regionalstadtbahn als Ergänzung

Ein Ausbau zur Regionalstadtbahn nach Vorbild anderer Städte wie Karlsruhe, Kassel, Chemnitz, etc. bei gleichzeitiger Heranführung von Regionalbussen an Verknüpfungsbahnhöfe würde zusätzlich die Attraktivität erhöhen. Insbesondere die Donautalbahn lohnt hier einen Blick, denn aus dieser Richtung ist ein recht hoher und gerichteter Einpendlerstrom vorhanden. Auch die begrenzte Höchstgeschwindigkeit dieser Bahnstrecke bis Saal würde den Einsatz von Regio-Stadtbahnfahrzeugen begünstigen, die auf einer elektrifizierten Anschlussstrecke ab Saal wieder bis ins südliche Kelheim könnte. Gleichzeitig könnten die Regionalzüge aus Richtung Ingolstadt zwischen Saal und Prüfening ohne Halt durchfahren und damit fünf bis zehn Minuten beschleunigt werden. Dies würde jedoch voraussetzen, dass die Strecke zwischen Regensburg und Saal/Donau zweigleisig ausgebaut würde oder zumindest alle heutigen Haltepunkte zu Kreuzungsbahnhöfen erweitert würden.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kostenschätzung von FWM Hennigsdorf im März 2015 [1]
  2. Interessengemeinschaft Historische Straßenbahn Regensburg Interessengemeinschaft Historische Straßenbahn Regensburg
  3. Meldung dazu aus der Mittelbayerischen Zeitung [2]
  4. [3]
    (PDF)
  5. [4]
  6. [5]
  7. Artikel in der Mittelbayerischen Zeitung zur Kritik an Stadtbahn-Studie
  8. Artikel in der Mittelbayerischen Zeitung zur Mini-Stadtbahn
  9. Sitzungsvorlage im Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen, 17. September 2008.