Ausstellungseröffnung
„Der Regensburger Burgfrieden"
Manfred Jauck und Martin Kempter
2. März 2016 um 18.30 Uhr
2. März 2016 um 18.30 Uhr
im Besucherzentrum Welterbe im Historischen Salzstadel
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt von:
D e u t s c h e S t i f t u n g D e n k m a l s c h u tz
Jugendbauhütte R e g e n s b u rg
W e l t e r b e k o o r d i n a t i o n d e r S t a d t R e g e n s b u rg
O T H R e g e n s b u rg
M a s t e r s t u d i e n g a n g H i s t o r i s c h e B a u f o r s c h u ng
Besonderer Dank:
H i s t o r i s c h e s M u s e u m R e g e n s b u rg
B u r g f r i e d e n s f o r s c h e r
Die Ausstellung ist Ergebnis der jahrelangen Forschungen der Regensburger Martin Kempter und Manfred Jauck. Martin Kempter ist manchen auch beim Engagement über Straßenbahnen oder Eisenbahnen bekannt.
Was zum Kuckuck ist der Burgfriede?
Haben Sie schon mal überlegt, was der Begriff "Freie Reichsstadt" bedeutet? Ab 1245 war Regensburg ein souveränes Territorium - ein Stadtstaat wie Berlin, Bremen, Hanburg. Regensburg lag wie eine Insel mitten im "ausländischen" Gebiet des Herzogtums Bayern.
Das "Ausland" begann jedoch nicht direkt an der Stadtmauer, denn zur Reichsstadt gehörte noch ein sogenannter Burgfrieden.
Dieses Umland diente als Pufferzone und sollte auch die Grundversorgung mit Agrargütern gewährleisten.Das ganze Mittelalter hindurch wurde über den Grenzverlauf gestritten. damals wie heute ging es weniger um das Land selbst, sondern um Steuern. Steuereinnahmen, die dem bayerischen Herzogtum entgingen.
ein toller Fund: Karte des Regensburger Burgfriedens aus 1800 |
Das Umland um die freie Reichsstadt Regensburg - Versorgungsgebiet und deshalb steuerfreie Pufferzone. So genannter Burgfrieden |
Der Burgfriede wurde mit 21 Grenzsäulen markiert, die manchmal auf seltsame Weise wanderten - wie das halt bei Grenzsteinen so ist.
Einige davon sind noch erhalten und befinden sich im heutigen Stadtgebiet - z.B. mitten im Grünstreifen der Kirchmeierstraße.
Kirchmeierstraße |
Eine weitere Burgfriedensäule steht an der Simmernstraße:
Simmernstraße |
Eine Karte aus 1800 von einem Mayr, im Original im Regensburger Museum, zeigt genau den damaligen Burgfriedensverlauf und die Burgfriedensäulen auf
Groth de Grothe, ... / Mayr, Johann: Plan Der Freyen Reichs-Stadt Regenspurg Burgfried, samt seinen Marck Säulen, welche mit + vorgestellt, und mit Lit:s bemercket, auch anliegend und Graenzende Örter, Gegenseit der Donau hingegen, befindet sich, Stadt am Hof und Pfleg Gericht Weix, und was in dasselbig gehörig, die Graenzscheidung ist mit Roth schattirt, so vom Regen bis an die Naab, gegen Ettershausen über mit 19 Steinen ausgemarcket, Ratisbonne//Regensburg//, [ca. 1800]
Die Burgfrieden-Säulen sind mit einem Kreuz markiert |
Der Verlauf des Burgfriedens zu dieser Zeit, hier von mir gelb markiert |
Kumpfmühl (damals "Stendal" genannt) gehörte offenbar zu Bayern und war vom Burgfrieden ausgeschlossen. |
Auch diese Grenzmarkierung gehört nicht zum Regensburger Burgfrieden, sondern zu einem Gebiet namens "Pfleg" |
Liste laut Wikipedia
in Regensburg noch erhalten:
- Burgfriedensäule Simmernstraße [10]
- Historie und Standorte der Burgfriedensäulen von 1445 bis 1850 [1]
- an der Donau unterhalb der Stadt
- am Wege nach Oberisling
- am Wuzelstein / alte Sandgrube
- im Hoffeld an der Straße nach Prüsening
- im Wassergraben vor dem Dorf Dechbetten
- gegenüber der Steingrube von Dechbetten
- in Feld von Königswiesen
- auf dem Königsberg
- im Burgerwalde
- an der Straße nach Weinting
- auf dem Burgerberg
- am Garteneck bei der Emmeramer Breiten an der Kumpfmühler Straße
- hinter Neuhausen (Einhausen)
- am Felde von Irl