Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Samstag, 30. April 2016

Regenstauf - Abriss Hauptstraße 17 und Menath-Haus


Wird abgerissen: Hauptstraße 17, das weiße Haus  links auf dem Bild. Der Hinterhof wurde bereits ausgeräumt


Am Donnerstag war ich bei der Jahresversammlung des gemeinnützigen Thomas-Wiser-Fördervereins in Regenstauf. Darüber werde ich noch einiges Interessantes berichten, sobald die Recherchen abgeschlossen sind.

Während der Sitzung wurde erwähnt, dass bald das Nebengebäude abgerissen wird und als Platz der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wird. Das sei Teil des Konzepts zur Neugestaltung der Ortsmitte Regenstauf, beschlossen im Herbst 2015 (Protokolle am Ende des Artikels)

Am nächsten Tag nutzte ich das gute Wetter, um das Haus in seiner jetztigen Situation zu fotografieren und zu dokumentieren. Ich musste zwar immer wieder mal warten, bis die Cloudy den Blick freigab, und dann musste ich jeweils noch eine Lücke im Feierabendverkehr abpassen - insgesamt ein längere Session, als ich dachte.

Danach fotografierte ich auch den neuen Platz neben dem Kulturhaus, der fast fertig ist. Man muss jede Gelegenheit nutzen, denn aus Regensburger Erfahrung weiß ich, dass bei nächster Gelegenheit schon wieder etwas Störendes da sein kann.

Das positive Ergebnis an der langen Fotosession war, dass ich, müde vom Fotografieren, das Cafe beim Blumenstadl besuchte, was ich sonst nie getan  hätte. Und dort hatte ich ein interessantes Gespräch mit dem Besitzer über das Lokal wie auch über den Katzenhilfeverein seiner Ehefrau der jetzt das 30 jährige Jubiläum.

In diesem Artikel will ich nur auf die beiden Häuser Hauptstraße 17 und Hauptstraße 19 eingehen.




google-earth-Screenshot Regenstauf Hauptstraße

Hier zunächst das Thema "Hauptstraße 17".

Das baufällige Haus ist verbunden mit dem Menath-Haus in der Hauptstraße 19. Das Menathhaus steht seit langem leer, weil es denkmalgeschützt ist - etwas, was viele Regenstaufer gar nicht so recht verstehen. Aber ich will die Bewertungen hier weglassen. Jedenfalls wird das Haus neben dem Menathhaus, als das Haus an der Hauptstraße 17 abgerissen und der Platz neu gestaltet. Ab hier muss ich auf das Beamtendeutsch zurückgreifen, damit ich den Sachverhalt nicht verzerre:

Aktuell ist die Fläche vom Straßenraum aus kaum wahrnehmbar, weil sie von einer Mauer zur Straße hin abgegrenzt wird. Auf der Fläche befinden sich die Stellplätze für das Thomas Wiser Haus, zum Aufenthalt wird kaum Anreiz geboten. Mit der Neugestaltung des Platzes wird die Chance ergriffen, den städtebaulichen Raum Hauptstraße sowohl optisch als auch funktional zu erweitern.
Durch das gute Miteinander der Stiftung des Thomas Wiser Hauses und dem Markt Regenstauf stellen sich Synergieeffekte ein, die der Aufwertung des Ortskerns insgesamt förderlich sind. Größere Bereiche der neu zu gestaltenden Fläche verbleiben im Eigentum der Stiftung des Thomas Wiser Hauses. Zwischen dem Markt Regenstauf und der Stiftung werden ein Widmungsvertrag, sowie eine Vereinbarung zur Aufteilung der Kosten geschlossen. Der überwiegende Flächenanteil des Platzes wird öffentlich nutzbar sein.
Dies betrifft sowohl die eher zur Hauptstraße hin orientierten Aufenthaltsflächen, als auch einen großen Anteil der Stellplätze. Tom‘s Kulturbühne befindet sich im Keller des Thomas Wiser Hauses und wird bevorzugt in den Abendstunden bespielt. Für den Zeitraum dieser Veranstaltungen soll die Nutzung der Stellplätze ebenfalls gestattet sein.
(aus: Bericht der Marktgemeinde Regenstauf, Oktober 2015, http://www.regenstauf.de/gemeinde.asp?naviid=54BA90B8-DC60-4A78-A0DE-61DC1D408043&ORGID={C5AC6C08-C030-4849-93D0-2280CEEB9D0B})

Dass die Thomas-Wiser-Stiftung (oder: das Thomas-Wiser-Haus) mit der Marktgemeinde sehr gut zusammen arbeitet, kann ich übrigens aus langjähriger Beobachtung bestätigen.

















Nun zum benachbarten Menath-Haus. 







Als der Abriss des Hauses Nr. 17 schon geplant war, überlegte die Marktgemeinde bei der Gelegenheit auch, wie man das Menath-Haus in das Gesamtkonzept einbinden könnte.. Denn es stand leer und wegen der Eintragung in die Denkmalrolle wäre es noch lange leer gestanden. Kein privater Investor hätte das alte Haus saniert. Daher kaufte der Markt das Gebäude, um es in die Neugestaltung der Gemeinde einzubeziehen. So heißt es in einer Mitteilung vom Februar 2016, nachzulesen auf der Webseite der Marktgemeinde:

Der Markt Regenstauf hat sich nun dazu entschlossen das leerstehende Haus zu kaufen und zu sanieren. Am Gebäude besteht erheblicher Sanierungsbedarf; es muss daher aufwendig instand gesetzt und modernisiert werden. Da es in die Denkmalliste eingetragen ist, musste man davon ausgehen, dass es sehr schwer sein würde und vor allem lang gedauert hätte, bis das Gebäude von einer Privatperson gekauft und fachgerecht saniert worden wäre.


Das Gebäude soll dabei öffentlich genutzt werden. Gedacht wird momentan an ein Gebäude für die Zwecke der  Ortsheimatpflege. Neben Ausstellungsflächen könnten auch Büros und Räume für Archivzwecke geschaffen werden.  Genaues steht derzeit noch nicht fest. Vor allem muss das Haus noch begutachtet werden, bevor Sanierungsmöglichkeiten und Nutzungsmöglichkeiten überlegt werden (siehe offizielle Meldung am Ende des Artikels)

Damit das Haus für diese Zwecke nutzbar ist, soll es einen erweiternden Anbau geben. Der soll aber modern gestaltet sein, damit es sich von der historischen Bauweise des Denkmals unterscheidet.

Beginn der Arbeiten im Mai 2016
Wir mir schon die letzten Wochen auffiel, wurde der Hinterhof entrümpelt und abgeholzt und eine kleine Mauer entfernt. Dementsprechend fand ich auch eine aktuelle Meldung vom April 2016 auf der Seite der Marktgemeinde (zwecks besserer Lesbarkeit habe ich Zeilenumbrüche eingefügt, wodurch aber der Sinn nicht entstellt wird):

Ab Mai 2016 beginnen die Bauarbeiten beim Platz am Thomas Wiser Haus. Als zweiter Bauabschnitt aus dem Konzept der Platzfolgen wird mit der vom Büro SHL Architekten und Stadtplaner entwickelten Platzgestaltung begonnen.
 
Der bis dato abgetrennte, private Vorplatz wird für die Öffentlichkeit zugängig gemacht. Durch neuen Natursteinbelag, Sitzgelegenheiten, einem Wasserlauf sowie attraktiver Bepflanzung verbessert sich die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte um ein weiteres Fragment. 
Daneben bleibt aber auch Raum für private und öffentliche Stellplatznutzung.  
Da in Kürze auch das Gebäude Hauptstraße 19 einen Anbau erhalten und saniert werden soll, wird im Zuge der Maßnahme bereits das angrenzende Gebäude Hauptstraße 17 abgebrochen werden.  
Im nächsten Schritt wird man sich dann über die Erschließungssituation Gedanken machen, da es sinnvoll wäre das Gebäude über den Anbau von der Seite des neuen Platzes zu erschließen.

Quelle: http://www.regenstauf.de/gemeinde.asp?naviid=54BA90B8-DC60-4A78-A0DE-61DC1D408043&ORGID={D5CEB3D8-62B0-4FF6-9E20-351935BDE84A}










(Aus Zeitgründen musste ich auf die übliche Korrektur der stürzenden Linien verzichten.)



Hier die offiziellen Meldungen der Marktgemeinde Regenstauf


Oktober 2015    Platz beim Thomas Wiser Haus beschlossen

Bereits während der Erstellung des ISEK entstand die Idee den privaten Vorplatz beim Thomas Wiser Haus neu zu gestalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies wurde vom Büro SHL Architekten und Stadtplaner aus Weiden, die den Planungsauftrag für die Ortsmitte nach der Durchführung einer europaweiten Ausschreibung erhielten, in das Gestaltungskonzept für die Ortsmitte von Regenstauf mit aufgenommen. Es sieht vor die Nebenflächen aufzuwerten und durch angelagerte Plätze aufzuweiten. In der Sitzung des Marktgemeinderates vom 13.10.2015 wurde auf Grundlage dieser Planung, der Platz beim Thomas Wiser Haus als nächste Maßnahme im Rahmen der Städtebauförderung einstimmig beschlossen.
Nach dem Platz am Kulturhaus, der noch dieses Jahr fertig gestellt werden wird, ist der Bereich beim Wiser Haus der zweite Abschnitt, der realisiert werden soll. Aktuell ist die Fläche vom Straßenraum aus kaum wahrnehmbar, weil sie von einer Mauer zur Straße hin abgegrenzt wird. Auf der Fläche befinden sich die Stellplätze für das Thomas Wiser Haus, zum Aufenthalt wird kaum Anreiz geboten. Mit der Neugestaltung des Platzes wird die Chance ergriffen, den städtebaulichen Raum Hauptstraße sowohl optisch als auch funktional zu erweitern. Durch das gute Miteinander der Stiftung des Thomas Wiser Hauses und dem Markt Regenstauf stellen sich Synergieeffekte ein, die der Aufwertung des Ortskerns insgesamt förderlich sind. Größere Bereiche der neu zu gestaltenden Fläche verbleiben im Eigentum der Stiftung des Thomas Wiser Hauses. Zwischen dem Markt Regenstauf und der Stiftung werden ein Widmungsvertrag, sowie eine Vereinbarung zur Aufteilung der Kosten geschlossen. Der überwiegende Flächenanteil des Platzes wird öffentlich nutzbar sein. Dies betrifft sowohl die eher zur Hauptstraße hin orientierten Aufenthaltsflächen, als auch einen großen Anteil der Stellplätze. Tom‘s Kulturbühne befindet sich im Keller des Thomas Wiser Hauses und wird bevorzugt in den Abendstunden bespielt. Für den Zeitraum dieser Veranstaltungen soll die Nutzung der Stellplätze ebenfalls gestattet sein.

http://www.regenstauf.de/gemeinde.asp?naviid=54BA90B8-DC60-4A78-A0DE-61DC1D408043&ORGID={C5AC6C08-C030-4849-93D0-2280CEEB9D0B}



Februar 2016       Hauptstraße 19 ehemaliges Menath-Gebäude

Bei dem Denkmal Hauptstraße 19 handelt es sich um ein ortsbildprägendes Gebäude in der Ortsmitte von Regenstauf. Das zweigeschossige Wohn- und Geschäftshaus steht mittlerweile seit einigen Jahren leer. Im sogenannten Menath-Gebäude waren im Erdgeschoss in den letzten Jahrzehnten die unterschiedlichsten Nutzungen ansässig. Die Räumlichkeiten wurden von den jeweiligen Eigentümern als Konditorei, als Café, als Lebensmittelgeschäft, als Friseurgeschäft und auch als Zahnarztpraxis genutzt. In den oberen Geschossen befand sich der Wohnraum für die Eigentümer.
Am auffälligsten an der verzierten Außenfassade sind die über den Fenstern angebrachten Stuckornamente und Bienenkörbe, die aus der Zeit stammen in der im Gebäude Lebkuchen mit Honig gebacken wurden.

Der Markt Regenstauf hat sich nun dazu entschlossen das leerstehende Haus zu kaufen und zu sanieren. Am Gebäude besteht erheblicher Sanierungsbedarf; es muss daher aufwendig instand gesetzt und modernisiert werden. Da es in die Denkmalliste eingetragen ist, musste man davon ausgehen, dass es sehr schwer sein würde und vor allem lang gedauert hätte, bis das Gebäude von einer Privatperson gekauft und fachgerecht saniert worden wäre.
Da mit dem Platz am Thomas Wiser Haus und dem Abbruch des Anwesens Hauptstraße 17 im direkten Umfeld eine städtebauliche Entwicklung statt findet, hat es sich angeboten das Gebäude in ein Gesamtkonzept zu integrieren. Um dem Gebäude eine nachhaltige öffentliche Nutzung zuzuführen, wird es höchstwahrscheinlich im Rahmen der Sanierung notwendig sein dieses durch einen Anbau zu erweitern. Der Anbau sollte sich dann aber ganz klar von der historischen Bauweise des Denkmals abgrenzen und sollte eher modern gestaltet werden. Ein Architekturbüro wird sich zu gegebener Zeit zur Neugestaltung Gedanken machen. Eine Arbeitsgruppe wird zeitgleich zusammen mit der Verwaltung ein Nutzungskonzept für das Gebäude und die einzelnen Räumlichkeiten erstellen. Gedacht wird momentan an ein Gebäude wo Ortsheimatpflege erlebt werden kann. Neben Ausstellungsflächen könnten auch Büros und Räume für Archivzwecke geschaffen werden.

Bei der Sanierung von Denkmälern ist es immer zwingend notwendig die Untere Denkmalschutzbehörde sowie das Landesamt für Denkmalpflege einzuschalten. Nach einer Besichtigung des Gebäudes mit den besagten Fachstellen verständigte man auf ein Vorgehen, welches die denkmalpflegerischen Ansprüche bei einer Sanierung erfüllt. Zur Grundlagenbestimmung werden daher eine bauhistorische Untersuchung mit zeitlicher Datierung des Dachstuhls, ein verformungsgerechtes Aufmaß sowie Putzuntersuchungen durch einen Restaurator in Auftrag gegeben. Das Landesamt für Denkmalpflege beteiligt sich mit fünfzig Prozent an den Kosten der Untersuchungen. Sobald die erhobenen Daten ausgewertet sind, wird das Architekturbüro tiefer in die Planung einsteigen.

http://www.regenstauf.de/gemeinde.asp?naviid=54BA90B8-DC60-4A78-A0DE-61DC1D408043&ORGID={D5CEB3D8-62B0-4FF6-9E20-351935BDE84A}


 
April 2016 - Platz am Thomas Wiser Haus

Ab Mai 2016 beginnen die Bauarbeiten beim Platz am Thomas Wiser Haus. Als zweiter Bauabschnitt aus dem Konzept der Platzfolgen wird mit der vom Büro SHL Architekten und Stadtplaner entwickelten Platzgestaltung begonnen. Der bis dato abgetrennte, private Vorplatz wird für die Öffentlichkeit zugängig gemacht. Durch neuen Natursteinbelag, Sitzgelegenheiten, einem Wasserlauf sowie attraktiver Bepflanzung verbessert sich die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte um ein weiteres Fragment. Daneben bleibt aber auch Raum für private und öffentliche Stellplatznutzung.
Da in Kürze auch das Gebäude Hauptstraße 19 einen Anbau erhalten und saniert werden soll, wird im Zuge der Maßnahme bereits das angrenzende Gebäude Hauptstraße 17 abgebrochen werden.
Im nächsten Schritt wird man sich dann über die Erschließungssituation Gedanken machen, da es sinnvoll wäre das Gebäude über den Anbau von der Seite des neuen Platzes zu erschließen.

http://www.regenstauf.de/gemeinde.asp?naviid=54BA90B8-DC60-4A78-A0DE-61DC1D408043&ORGID={D5CEB3D8-62B0-4FF6-9E20-351935BDE84A}