Diesmal hatte ich mehr Zeit als im Vorjahr, und ich kam sehr sehr spät nach Hause. Denn ich sah so viel interessante Kunst und traf so viel sympathische Leute, dass mich die Nachtkälte nicht vertreiben konnte.
Leider war es im artspace Erdel dann schon dunkel - dabei wollte ich doch noch die restlichen Künstler fotografieren, was beim ersten Durchgang zeitlich nicht möglich war. Sehr schade.
Der Reihe nach.
Ich treffe mich mit einem Bekannten zwischen Kunstkabinett und Orphee, wo zufälligerweise schon Neli, Wolli und ein Kameramann auf mich warten. Ach so - die warten gar nicht auf mich, na gut, dann geht es ins Kunstkabinett, wo wieder mal die (wirklich!) tollen Bilder von Gerhard Griessbeck ausgestellt sind (siehe Beispiele auf: http://kunstkabinett.com). Wenn Ihr die Galerie besucht, werft mal auch einen Blick in die Bücher dieses Malers. Die liegen dort aus.
Dann schnell weiter zur Erdelgalerie am Fischmarkt, wo eine Themenausstellung mit mehreren Künstlern eröffnet wurde, über die ich schon berichtete
Galeriebetreiber Dr. Wolf Erdel |
Ich hatte übrigens in der Galerie DIE KUNSTZELLE gerne alkoholfreien Sekt angeboten. Der kam hervorragend an. "Wollen Sie ein Glas Sekt?" "Nein, vielen Dank" "Auch keinen alkoholfreien?" "Ah... - doch, ja gerne!" War immer der gleiche Dialog.
Dr. Wolf Erdel erklärt die Hintergründe zu seiner Installation, die er als Beitrag in die Ausstellung einbrachte |
Besucher betrachten die Bilder von Frau Frieda Korda |
Die Bilder von der holländischen Künstlerin Frieda Korda sind vielschichtig und faszinierend. Im Gespräch überrascht sie mich mit bisher unbekannten Hintergrundinformationen: sie arbeitet unter anderem mit Avataren aus dem Second Life. Womit sich auch Querbezüge zu den anderen Künstlern ergeben (siehe zur Ausstellung: http://erdel.de/ - dort Beitrag über "Das magische Viereck")
Mittlerweile weiß ich auch, dass sie eigentlich Frieda Kuterna heißt, und Frieda Korda ihr Name im Second Life ist - das las ich hier: http://www.museodelmetaverso.org/frieda-korda
Blumen beim Verlassen des artspace Erdel |
Es geht weiter in die Galerie Art Affair, wo die Bilder von Anna Bocek ausgestellt sind. Eine Künstlerin, für deren Bilder ich seit Jahren schwärme, seit ich sie das erste mal in der Galerie von Karl-Friedrich Krause sah.
Ah, da ist er ja, der Galerist.
Karl-Friedrich Krause, Galerie art-affair Regensburg |
Rena Mayer |
Art Affair, zweite von links: Anna Bocek |
Die Galerie von Brigitte Berndt, die ich letztes Jahr noch in der OBEREN Bachgasse fotografierte, ist jetzt in der UNTEREN Bachgasse gelandet. Brigitte Berndt kümmert sich auch um den Galerienabend als solchen.
Schmuckgalerie Brigitte Berndt |
In der Oberen Bachgasse kehren wir in der ehemaligen Galerie Bäumler ein, die vor zwei Jahren von Andrea Madesta übernommen und zunächst unter dem alten Namen fortgeführt wurde. Erst heute, als ich meine Galerien-Seite im Regensburger Tagebuch überarbeitete, merkte ich die Namensänderung: Die Galeristin firmiert jetzt unter eigenem Namen: Galerie Andrea Madesta. Das ist auch gut so, denn jeder Insider nennt die Galerie genau bei diesem Namen.
Galerie Andrea Madesta, Regensburg, Obere Bachgasse |
Passanten vor dem Schaufenster der Galerie Madesta |
Dr. Andrea Madesta |
Dr. Andrea Madesta |
Dann die Überraschung: der Besuch im "Kunstkontor Westnerwacht, der Galerie des Historikers Emanuel Schmid. In diese Galerie habe ich die ganzen Jahre hindurch nie geschafft. Es wurde immer zu spät, ich war zu müde, oder die Begleiter wollten nicht (und ich wohne nun mal am anderen Ende der Stadt und dass ich dort drüben keine Parkplätze finde, um mal gesondert dahin zu fahren, ist ein altbekanntes Problem).
Es war schon mal ein äußerst fröhlicher und herzlicher Emfpang. Außerdem waren wir vom ersten Moment an begeistert von den ausgestellten Werken. Wir hatten das Glück, dass derzeit keine Einzelausstellung, sondern eine Gesamtschau anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Galerie zu sehen ist. Also waren viele Künstler vertreten.
Und nach und nach erhielten wir ausführliche Informationen über die einzelnen Künstler. Ich habe soviel Anregungen bekommen, dass ich noch wochenlang über die entsprechenden Künstler recherchieren werde.
Im Laufe der Zeit kamen viele Bekannte vorbei, so wurde es fast Mitternacht, bevor ich weiter wanderte.
Galerist Emanuel Schmid mit Frau |
Dafür darf sich der Galerist jetzt rächen, und den auch nicht mehr gerade taufrischen "Regensburger Tagebuchschreiber" ablichten (ohne Mittelformatkamera, mit einer gewöhnlichen Canon)
P. Burkes in der Galerie Kunstkontor Westnerwacht. Leider nur als Besucher. |
Dr. Morsbach, Emanuel Schmid im Gespräch in der Galerie Kunstkonto Westnerwacht |
Werke von Franz Weidinger, wahrscheinlich noch aus der letzten Ausstellung 2015 (MZ-Artikel) |
Als wir ankamen, war gerade eine Flaute von 15 Minuten - das war um halb elf. Aber es dauerte nicht lange, und die Galerie füllte sich wieder und ich traf nach und nach vertraute Gesichter. Zum Beispiel Dr. Morsbach, dessen Alteglofsheimer Schlossführung ich mich demnächst wieder gönne, oder M. Baumann, Leiterin des Diözesanmuseums.
Die hier links gehängten vier Bilder dieses Künstlers (Wolfgang G. Bühler) sind mit Aquarell und Tusche gemacht und äußerst faszinierend |
Beim Rückweg knöpfe ich mir die Jahresausstellung des Kunst- und Gewerbevereins vor, die im Rahmen des Galerienabends kostenlos geöffnet ist. Das meiste kenne ich schon von der Eröffnungsveranstaltung, aber erstmals kann ich mich auf der (damals unzugänglichen) Galerie umsehen.
Und da ist auch die Bronze-Skultpur von Rena Mayer, die noch viel faszinierender ist, als im Katalog. Dort ist nämlich nur eine Ansicht von vorne zu sehen.
Die Arbeit wurde von der Jury angenommen, obwohl die Künstlerin nicht Mitglied des Verbands ist. Dass sie früher in ihrer Münchner Zeit talentiert malte, wusste ich, dass sie sich in den letzten Jahren ganz intensiv der Bildhauerei gewidmet hatte, habe ich erst vor kurzem erfahren
Die neue PanAmericanarte-Galerie, die dieses Jahr erstmals mit dabei ist, habe ich an diesem Abend nicht mehr geschafft, schade.
Beim Rückweg ging ich über Fischmarkt und Bachgasse Richtung Parkhaus Petersweg. Dabei kam ich an der Galerie Lesmeister vorbei, wo trotz später Stunde noch Betrieb herrschte. Dort gibt es die Ausstellung "CLAROSCURO" von Juan Eugenio Ochoa (http://galerie-lesmeister.de)
In der Obermünsterstraße dann, auf dem Weg zum Parkhaus, der unschöne Ausklang dieses kultivierten Abends: lärmende Trauben von Menschen vor den einzelnen Lokalen, und bis in das Parkhaus hinein immer wieder aggressive Jungs und Mädels, die sich anschreien und sich Namen geben. Und zwar keine Tiernamen. Gut, dass wir damals mit unserer eigenen Galerie dort weg sind. Das morgendliche Aufräumen war manchmal sehr eklig. Der Vandalismus unzumutbar.
Das war's zum Galerienabend 2016.