Am Dienstag 13. Juni in der Ulrichskirche wird nun der zweite Band der
Dominschriften vorgestellt: "Die Inschriften des Regensburger Doms von 1051 bis 1700"
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Die Inschriften des Regensburger Doms
von 1501 bis 1700;
Nachfolger von Teil 1, das die Zeit bis 1500 erfasst |
Das wissenschaftlich ausgerichtete Buch ist eigentlich schon seit 2016
erhältlich. Da auch bei der Vorstellung des zweiten Bandes wieder viel Prominenz beteiligt ist, deren Terminpläne zu berücksichtigen waren, ist die Vorstellung erst jetzt möglich. Ich will hier auch nicht Werbung für die wissenschaftlich ausgerichteten Bücher machen, sondern über die Hintergründe berichten.
Über das erste Buch hatte ich 2008 berichtet.
Sechs Jahre lang haben die Kunsthistoriker Werner Mayer und Walburga Knorr die Inschriften in Dom und Domkreuzgang erforscht. Sie haben mühsam die alten, verwitterten Texte enträtselt und übersetzt, schließlich wissenschaftlich dokumentiert. Der Wälzer ist natürlich für die Fachwelt gedacht - aber durchaus nicht nur für die theologische Fachwelt.
Für die Regensburger Geschichtsforschung ist er z.B. deshalb interessant, weil er Informationen über die Geschichte des Regensburger Bürgertums enthält
"Inschriften" befinden sich nämlich hauptsächlich auf Grabplatten, daneben auch in
den gotischen Fenstern oder auf Messgewändern und liturgischen Geräten.
Hauptsächlich die Grabinschriften sagen etwas aus über die Stifter, z. B. ob sie aus Adelsfamilien
kamen oder reiche Regensburger Kaufleute waren. Es konnte sich
schließlich nicht jeder leisten, im Dom begraben zu werden.
Grabplatten in Kirchen?
Vielleicht ist Ihnen das schon mal aufgefallen: in Regensburger Kirchen, also auch dem Dom und im Domkreuzgang, findet man hunderte von Grabplatten - sowohl in die Wand eingelassen oder im Fußboden integriert, auch an Außenwänden (betrachten Sie doch mal das Peterskirchlein am Bahnhof etwas genauer).
Wie schwer die Texte zu enträtseln sind, die man in verschiedenen
Sprachen und in altdeutschen Schriftarten und zudem abgewetzt vorfindet,
habe ich über die Jahre hinweg mit verfolgt, weil mir der Autor Werner
Mayer immer wieder mal Beispiele demonstrierte, z.B. bei der
Besichtigung des Domkreuzgangs kurz vor dessen renovierungsbedingter
Schließung.
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Werner Mayer erklärt mir eine Inschrift im Regensburger Domkreuzgang
Besuch am Tag der offenen Tür, 2015 |