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Donnerstag, 11. Januar 2018

Werkschau von Mariana Steiner - Vernissage am 2.2.2018

Mein ganz persönlicher Tipp:


Mariana Steiner
Werkschau: "Wegweisende Anspielung"


 Vernissage am Fr. 2.2.18 um 19:00 Uhr

Musik: Cornelie Bergius und Johannes Klier

PanAmericanArte Galerie


Ausstellungsdauer: 03.02.17 - 10.03.2018
Do./Fr. 14:00-19:00 Uhr, Sa. 11:00 - 17:00 Uhr
Galerie: Watmarkt 6 Regensburg


Hands Pack (Friends)
von Mariana Steiner

Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass wir hier in Regensburg eine ganz besondere Künstlerin haben: Mariana Steiner. Sie ist nicht einfach nur die Mitinitiatorin des PanamericanArte-Projekts, als der sie einem größeren Publikum bekannt wurde, sondern eine vielseitig begabte Künstlerin.

Alleine ihre  Arbeit mit Blinden am Regensburger Blindeninstitut - im ersten Moment reichlich paradox klingend - ist ein höchst faszinierendes Thema, für das sich eine Unterhaltung mit ihr lohnt.

Und ein Teil der Bilder, die sie in ihrer Werkschau zeigt, hat auch mit dem Thema zu tun.


Die Pressefotos zur anstehenden Werkschau machen neugierig, denn sie zeigen, dass Sie weit mehr kann als Landschaftsbilder, die man von ihrer letzten Ausstellung in der PanamericanArte-Galerie kannte.

Der Titel der anstehenden Ausstellung lautet "Wegweisende Anspielungen" und soll den Schwerpunkt der Werkschau darstellen.

Was steckt dahinter? Vor allem Körpersprache und Mienenspiel, wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit im Blindeninstitut. Sie war schon als Kind damit konfrontiert - als Tochter eines aus Bayern stammenden Diplomaten wuchs sie in Argentinien, Costa Rica und in Deutschland auf. Für die Verständigung war es wichtig, sich neben der Sprache zusätzlich auf Körpersprache und Mienenspiel zu konzentrieren.

Gestikulierende Hände - das ist die erste von drei Bilderreihen, aus denen sie ihre Werkschau zusammen setzt.
Diese gestikulierenden Hände verkörpern die Taubstummensprache mit der Mariana Steiner in ihrem Unterricht als Werkstattmeisterin für Malerei und Keramik am Regensburger Blindeninstitut häufig zu tun hat. Die Hände sprechen miteinander, gleichen einem semantischen Code, der durch ihre Zeichen und zugleich ihre Symbolik auf das Innige einer persönlichen Vermittlung verweist.



In einer zweiten Bilderreihe werfen unbestimmbare Figuren außerhalb des Blickfeldes lange Schatten über die Leinwand, deren Gestalt an die Architektur von großen Buchstaben erinnert.

In beiden Bilderserien will sie spüren lassen, wie das Bild zum Zeichensystem heranwächst. Diese Abstraktion soll gleichzeitig Distanz schaffen, um dem Bildinhalt näher zu kommen.
Rothaarige in der Gasse
von Mariana Steiner



In einer dritten Werkserie führt sie die Fluchtgeschwindigkeit der Informationen  vor Augen, für die sie eine Technik anwendet, die sie speziell für die Schüler des Blindeninstituts entwickelt hat.
Die Farben werden mit einer Walze aufgetragen, dann abgeklebt, erneut wird drüber gemalt, wieder abgeklebt und so fort.

Je ungenauer die Farben auf die Leinwand aufgetragen werden, desto spannender werden die Bilder. Mit diesem ungewöhnlichen bildnerischen Verfahren versucht sie, energiegeladene und simultane Effekte zu erzielen. Sie wollen von der entfesselten Geschwindigkeit erzählen, der ständigen Verfügbarkeit und dem globalen Dauerbeschuss mit Informationen.

Kilobits
von Mariana Steiner

Mariana Steiner

  • 1962 geb. in Buenos Aires/Argentinien 
  • aufgewachsen in Argentinien, Costa Rica und Deutschland
  • Studium der Kunst/Kunsterziehung in Buenos Aires und Regensburg
  • Ausbildung zur Keramikerin an der Berufsfachschule Landshut
  • Schülerin von Engelbert Hilbich
  • seit 1990 freischaffende Künstlerin
  • seit 2006 Werkstattmeisterin für Keramik am Blindeninstitut Regensburg

Mariana Steiner
Foto: Gregory Wendt (Carbondale/USA)