Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Dienstag, 5. Juni 2018

Juan F. de Laiglesia im artspace erdel - Beginn eines Ausstellungszyklus'


  Juan Fernando de Laiglesia
Cuadros salvajes – Die Struktur des Planeten“

Vernissage: 14. Juni 2018 um 20 Uhr 
mit einer Performance von Juan Fernando de Laiglesia.
 
Dauer der Ausstellung: 14. Juni bis zum 30. August 2018


Mit der Ausstellung „Cuadros salvajes – Die Struktur des Planeten“ des spanischen Künstlers Juan Fernando de Laiglesia eröffnet der artspace Erdel in Regensburg am 14. Juni 2018 einen Ausstellungszyklus, der den vier Elementen Luft, Feuer, Wasser und Erde gewidmet ist.

Diese Ausstellung wurde speziell für die Ausstellungsreihe und den Ausstellungsort konzipiert.


Publikation

Zur Ausstellungseröffnung erscheint eine Publikation: Das Ateliertagebuch, in dem Juan Fernando de Laiglesia die konzeptuellen Überlegungen und den kreativen Prozess dokumentiert.

Juan Fernando ist von Mittwoch, 13. Juni bis Samstag, 16. Juni 2018 in Regensburg und steht den Besuchern für ein Gespräch zur Verfügung.

Der Ausstellungszyklus

Vier „Cuadros salvajes“ (dt. wilde Bilder) von Juan Fernando de Laiglesia gaben die Initialzündung für die Auftaktveranstaltung des Ausstellungzyklus „4 Elemente“. Im intensiven Dialog mit Galerist Wolf Erdel wurden sie zur Grundlage für die gesamte Ausstellungsreihe. Die „wilden Bilder auf leichtem Grund“ entstanden 2017 und folgen drei Maximen:

  • Arbeite schnell, gestatte dir keine Korrektur und keinen Rückblick.
  • Benutze gleichzeitig zwei visuelle Blickdistanzen: Eine in zwei Metern Entfernung, um das ganze Bild zu überblicken. Die andere bei 50 cm, um in das Bild einzutauchen.
  • Erreiche ein Gleichgewicht zwischen der Kraft des Bildes und dem leichten, fragilen Untergrund.

Mit dieser Konzentration auf elementare bildnerische Arbeitsprozesse stehen sie im Dialog mit dem Thema des Zyklus, der Reflexion über den Urstoff menschlicher Erfahrungswelt. Die Kriterien für die Ausstellungsreihe sind Klarheit, Relevanz, Verständlichkeit und Objektivität.

Naturwissenschaft, Philosophie, Musik und Literatur

Die Ausstellung wurde als Prologausstellung für den gesamten Zyklus "4 Elemente" konzipiert. Während des kreativen Prozesses führte der Künstler ein Tagebuch, das den Akt des Schaffens, die theoretischen Überlegungen und die Querverbindungen zu Literatur, Musik und Philosophie dokumentiert.

Das Ergebnis ist eine maßgeschneiderte begehbare Installation, welche die vier Elemente Luft, Feuer, Wasser und Erde mit allen Sinnen erfahrbar macht, sowie eine Publikation zum Entstehungsprozess.

Über die Konzeption des Ausstellungszyklus „4 Elemente“ im artspace Erdel

Die Grundessenz des Lebens ist die Veränderung. Die Rasanz des Wandels in unseren Kulturen begeistert oder erschreckt. Zur eigenen Orientierung suchen wir nach Denkmodellen, die uns eine Vorstellung ermöglichen und uns eine Richtung geben können. Die Naturwissenschaften eröffnen Möglichkeiten, die Geisteswissenschaften konstruieren Werkzeuge zur kritischen Hinterfragung dieser Errungenschaften.

Kunst kann helfen, Grenzen zu überspringen, ohne sie einzureißen. Kunst ist vor allem die Kunst, unorthodox zu denken, die Fragen anders zu stellen und eine andere Wirklichkeit(smöglichkeit) neben der gewohnten Wahrnehmung anzubieten – eine Erweiterung des eigenen geistigen Spielraums.

Der Ausstellungszyklus „4 Elemente“ ist ein Ansatz, tragfähige Denkmodelle zur Lebensentwicklung zu erarbeiten. Dabei werden die vier Elemente Luft, Wasser, Erde und Feuer als Fundament unserer Existenz und kulturellen Entwicklung zum Ausgangspunkt und Thema.

Die vierte Einzelausstellung von Juan Fernando de Laiglesia im artspace Erdel in Regensburg ist Teil des 11. spanischen Film- und Kulturfestivals cinEScultura, das dieses Jahr ganz auf das Thema „Perspektivenwechsel“ ausgerichtet ist.

Das spanische Film- und Kulturfestival cinEScultura in Regensburg präsentiert jedes Jahr zeitgenössische Kultur aus den spanischsprachigen Ländern. Mit den Schwerpunkten Film, Musik, Literatur und Kunst hat sich sich cinEScultura in den letzten zehn Jahren als eine der wichtigsten Plattformen für die Diskussion aktueller künstlerischer Positionen etabliert.


Über den Künstler Juan Fernando de Laiglesia

Juan Fernando de Laiglesia, geboren 1946 in Madrid, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Madrid Bildhauerei. Nach längeren Auslandsaufenthalten in Mailand und Lima promovierte er in Philosophie. 1975 erhielt er an der Akademie der Bildenden Künste in Madrid einen Lehrstuhl für Bildhauerei. 1989 folgt er dem Ruf an die Universität Vigo (Galicien) und baute dort die Fakultät der Bildenden Künste auf.

Zentrales Thema in seinem Schaffen ist die Frage nach der Genese von Bedeutung, insbesondere die kulturelle Entwicklung des Gebrauchs des metaphorischen Denkens. Kennzeichnend für sein Werk ist die philosophische Grundlage, seine Vorliebe für das Haptisch-Materielle und die quasi zufälligen Kombinationsmöglichkeiten der Form. Ein Grundelement ist das Modell des Puzzles, das es dem Betrachter ermöglicht, das Werk konstruktiv zu verändern.

In Juan Fernando de Laiglesias Werk verbinden sich spielerische Leichtigkeit, starke Emotion und Dynamik. Er vermag es, philosophische Fragestellungen auf ästhetische Weise zu materialisieren und lässt sie für den Rezipienten fassbar werden.

Juan Fernando de Laiglesia stellt seit 1970 regelmäßig international aus. Mehr als 40 Publikationen reflektieren seine künstlerische Arbeit.