Günter Klobouk, Pauline Adler, Andreas Prucker Ausstellungseröffnung 16.05.2019 im Green Spirit Hotel |
Der Donnerstag war wieder ein besonders langer Arbeitstag für mich, und dass ich mich trotz des erschöpften Zustands zu dieser Vernissage aufmachte, lag daran, dass ich unbedingt die Werke dieser Künstler sehen wollte. Der Gedanke, dass ich dort wegen der Dult wohl keinen Parkplatz finden werde, hat mich ebenfalls nicht abgeschreckt. Auch die vielen anderen Besucher nicht, die so zahlreich waren, dass die vielen Aufenthaltsräume des Green-Spirit-Hotels gut gefüllt waren.
Und so hat sich der Abend für mich gelohnt: sehenswerte Werke und nebenher einen Einblick in das Hotel, das sich entgegen der außen unscheinbaren Fassade (die von der Stadt vorgeschrieben war) innen als überraschendes Juwel herausstellte. Unter anderem auch wegen des herrlichen Innen-Gartens, der von denkmalgeschütztem Altbau und den Hotelneubauten umrahmt wird
Da ich beim Abholen einer Begleitperson meine Kamera liegen gelassen hatte, konnte ich nur ein paar Fotos mit meiner billigen Smartphonekamera schießen. Einige musste ich löschen, und die schlechte Qualität der restlichen Bilder bitte ich zu entschuldigen.
Eines der Foyers mit Blick in den Innengarten |
Künstler Andreas Prucker |
Künstler Günter Klobouk |
Künstlerin Pauline Adler (rechts); hier neben Petra Schmidt (Terre des Langues) |
Der Abend ermöglichte kleine Ausflüge in die urigen Nebenräume des z.T. denkmalgeschützten Hotel-Gebäudekomplexes, z.B. die (aktive) Brennerei |
Einladungsflyer, links eine Arbeit von Adler, rechts oben von Prucker, rechts unten von Klobouk |
Zu den Künstlern:
Pauline Adler
Pauline Adler ist vielen Regensburgern als Gründerin und künstlerische Leitung des Hesperidengartens bekannt, das sie zusammen mit ihrem Mann von 1990 bis 2010 betrieb. Danach hat sie ein Atelier in der Institution "Stadtkunst" in der Prüfeninger Straße bezogen und gibt dort auch workshops. Sie beschäftigt sich - neben dem Weiden-Flechten, für das sie Kurse gibt - mit Landart und mit Installationen und Objekten, die sie aus natürlichen Materialien gestaltet
Genau das konnte ich in der Ausstellung sehen: faszinierende Objekte aus Naturmaterialien, und meine Erwartungen wurden übertroffen.
Die Objekte waren für sich schon faszinierend, aber als ich im Gespräch erfuhr, wie die fragilen Elemente aus noch kleineren Elementen zusammengenäht oder -gefügt wurden, war ich restlos begeistert. Leider bekommt man diese Details nicht mit, wenn man sich diese Objekte später ansieht.
Aber es gibt ja die Möglichkeit, Pauline Adler in der "Stadtkunst" zu besuchen, wo sie auch Kurse gibt. Auf den Filmbericht vom Bayerischen Rundfunk hatte ich bereits hingewiesen, siehe https://www.youtube.com/watch?v=h_7Z4-onQqQ
Siehe auch:
https://www.kunst-in-ostbayern.de/kuenstler/adlerpauline.html
Andreas Prucker
Andreas Prucker, den ich bis dahin noch nicht kannte, hat ebenfalls ein Atelier in der "Stadtkunst" und beschäftigt sich mit klassischer Bildhauerei (vor allem in Stein) und beschäftigt sich zudem mit Zeichnungen, von denen er einige hier veröffentlicht hat. Diese sind z.t. in den Gängen des Hotels zu sehen. Von ihm stammt auch die Skulptur von Widerstandskämpfers Fritz Gerlich (Bronze nach Stein), die 2015 im öffentlichen Raum aufgestellt wurde.
Einige seiner Objekte findet man im Garten. Leider war am Vernissage-Tag das Wetter anfangs regnerisch, so dass die im Garten ausgestellten Objekte von Prucker und Adler erst von längerbleibenden Gästen entdeckt wurden, als später die Sonne durchbrach.
Andreas Pruckers Webseite ist: http://andreas-prucker.de/ und mehr Infos gibt es auf der BBK-Seite: https://www.kunst-in-ostbayern.de/kuenstler/pruckerandreas.html
Günter Klobouk
Günter Klobouk, der ebenfalls Atelier und workshops in Stadtkunst betreibt, hatte ich schon vor über 30 Jahren kennengelernt. Ab und zu liefen wir uns über den Weg, aber seinen künstlerischen Werdegang hatte ich nicht so genau verfolgt. Ich wusste nur,dass er gerne abstrakt malt. Und so war ich überrascht zu erfahren, wohin sich seine Tätigkeit insgesamt entwickelt hatte. Und da bei ihm wie auch bei den anderen beiden Künstlern keine Selbstbeschreibungen im Internet zu finden waren, die ich bedenkenlos übernehmen könnte, muss ich von vorsichtig formulieren in der Hoffnung, das Ganze richtig zu beschreiben.
Offenbar beschäftigt er sich neben Landart (auch zusammen mit anderen Künstlern) vor allem mit so genannten "Materialbildern", etwas, was ich bis dato auch noch nicht kannte, was aber durchaus eine lange Geschichte mit ganz bekannten Künstlern hat
Dabei geht es gemäß üblichen Lexika-Aussagen um "Bilder, die aus ursprünglich bildfremden Materialien hergestellt sind, z. B. aus Holz, Glas, Sand, Kies, Sackleinen". Materialbilder finden sich u. a. bei A. Tapies, A. Burri, J. Dubuffet, W. Baumeister, M. Millares Sall, A. Kiefer.
Wenn man sich ansieht, was Günter Klobouk in seinen Kursen in der "Stadtkunst" anbietet, ergibt sich wohl auch eine deutlichere Vorstellung speziell für seine Werke. Dazu nehme ich zwei seiner drei Kursangebote:
Freies Gestalten mit ungewöhnlichen Materialien wie Farbbeizen, Eisen III-Chlorid, Sand, Schlämmkreide, Farbpigmenten, Hautleim, Lötlampe aber auch mit Öl-und Acrylfarbe, Ölkreiden uvm. (http://www.stadtkunst.de/index.php?g=kinfo&s=4)Soweit ich feststellen kann, hat er auch schon mit Gisela Conrad eine landart-Veranstaltung durchgeführt (ich kann hier den MZ-Link nich heraussuchen, weil sonst mein 4-Artikel-Monats-Kontigent aufgebraucht ist) und ist Mitglied der Künstlergruppe "von-wegen", die sich schwerpunktmäßig mit landart zu beschäftigen scheint: http://www.klauskurz.de/landart-fotograf-1.html
Plastische Malerei mit Acrylfarben, Ölkreide- und Wachsausschmelzverfahren, Wellpappe, Verbrennungen, Sand, Überklebungen, Decollagen uvm.; Gestalterische Neuentwicklungen auf reliefartigem Grund. Bei gutem Wetter im Garten oder in der Halle ( http://www.stadtkunst.de/index.php?g=kinfo&s=7)
Günter Klobouk hat seine Webseite hier: www.guenter-klobouk.de/
Zur Ausstellung:
"Kunst zu Gast" - Pauline Adler, Günter Klobouk und Andreas Prucker
Ausstellungsdauer 17.05. bis 26.07.2019
Green Spirit Hotel, Frankenstr. 9c
https://greenspirithotel.de/