Aufpassen, liebe Leser. Die Weißenburgstraße ist Mitte Dezember zur 30 km/h-Zone geworden. Die Zone fängt schon nach der Brücke an, bzw. geht bis zum Brückenanfang (siehe Bild).
Anlass war die Feinstaubbelastung.
Die neue Beschränkung gilt (gem. Stadtratsbeschluss vom 3. Dezember 2019) auch in den Straßen
Jakobstraße, Neuhausstraße, Arnulfsplatz, Weißgerbergraben und Nordteil
des Bismarckplatzes:
Um auf die Weißenburgstraße zurück zu kommen: nur wenige merken es, und es gibt täglich stille Kämpfe zwischen genervten, arglos normal fahrenden Fahrer (die die Umstellung nicht bemerkt haben) und Fahrer, die von der 30er Beschränkung wissen.
Eine Geschwindigkeitsbeschränkung bei dieser vierspurigen Hauptader vermutet man einfach nicht, und wer sieht denn schon beim Fahren durch diese Straße nach den Schildern ganz rechts am Rand (das macht man allenfalls, wenn man anhalten möchte). Man muss schon konzentriert nach den Schildern spähen, um sie zu bemerken.
Auch ich habe es tagelang nicht bemerkt, wunderte mich aber einmal über einen Fahrer vor mir, der ohne Not 30 fuhr. Will der wechseln und wartet auf eine Gelegenheit? Nö, doch nicht. Ist der von auswärts und glaubt an eine 30er-Zone? Nö, der ist von hier. Warum zum Kuckuck fährt dieser Doldi die ganze Weißenburgstraße so langsam und beschleunigt erst beim Stobäusplatz? Komisch.
Erst zwei Tage später las ich es. Jawohl, die Zeitung war notwendig, und nur gut, dass ich so konsequent jeden Tag Zeitung lese, auch wenn ich zwei Tage lang nicht dazu gekommen bin. Allerdings überlas ich die schon vorangegangene Meldung Mitte Dezember, was beweist, auch auch gründliche Leser nicht alles mit bekommen, was in der Zeitung steht.
Die Stadtverwaltung sollte sich wirklich Gedanken machen, wie man deutlicher auf die Änderung hinweisen könnte. Eine Schrift am Boden wäre nicht schlecht gewesen. Bei jeder Vorfahrtsänderung gibt es ja auch gesonderte Hinweise.
Dabei geht es mir gar nicht so sehr um die Bußgeldgefahr, sondern um die Drängelei, die derzeit entsteht, weil einige von der Beschränkung wissen, die meisten nicht. Das könnte schon mal genervtes Gehupe ergeben, und unnötigen Stress bei allen Beteiligten.
Unabhängig von dieser Problematik bleibt uns allen eine weitere Gefahr: wir Fahrer sind Gewohnheitstiere, und wir fahren automatisch. Wir sind in Gedanken und fahren nach Gefühl. Obwohl ich seit ein paar Tagen von der Beschränkung weiß, bin ich wiederholt normal gefahren. Das erste mal von der Brücke her nach Haus: ich dachte noch auf der Brücke darüber nach, wie ich den Artikel im Regensburger Tagebuch formulieren könnte, und während ich so überlege, merke ich: ich bin schon längst in der Weißenburgstraße, über die ich schreiben will, und fahre die übliche Geschwindigkeit (im Gleichklang mit allen vor, neben und hinter mir, so dass mein Unterbewusstsein nicht klingelte). Und gestern ist es mir wieder passiert, obwohl ich auch da kurz vorher noch dachte: "Obacht".
Das wird wohl noch länger so bleiben. Und ich fürchte, früher oder später werde ich geblitzt werden, obwohl ich zu den gewissenhaften Fahrern gehöre. Aber ich bin über vier Jahrzehnte hier durchgefahren, das wird dauern, bis die innere Automatik umprogrammiert ist.