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Sonntag, 26. April 2020

Auch meine Ausstellung fällt aus

Heute wäre die Vernissage zu meiner eigenen Ausstellung im Leeren Beutel gewesen. Anfang März waren die Planungen soweit, dass der Termin und Einladungsflyer feststanden. Und genau in diesen Tagen schwappte die Corona-Krise nach Deutschland. Wie ich dann auch schon vermutete, wurde die Planung letztendlich aufgehoben und die Ausstellung für ungewisse Zeit verschoben.

Ganz ehrlich: es stört mich nicht.

Bei mir liegen im Wohnzimmer zwar immer noch Rahmen, Passepartouts und die neueste, teuere Lieferung von großformatigen Alu-Dibond-Drucken (noch verpackt, so wie sie von Wolfram Schmidt kamen) herum. Aber ab den ersten Tagen der Krise galt meine Sorge der Gesundheit meiner Familie, vor allem meiner über 80 jährigen Mutter, die ich damals wegen ihrer Handverletzung intensiv im Haushalt betreute. Und natürlich musste ich blitzschnell  in dieTechnik des homeschooling einarbeiten, also vor allem in den Umgang mit Videokonferenzen und der entsprechenden Software, die ich benötigte.

Die künstlerische Seite ist glücklicherweise nicht mein Brotberuf. Das ist die Lehrtätigkeit. Ich denke mir, die Ausstellung wird irgendwann nachgeholt werden (ich benutze nicht das Wort "sicher", denn wer weiß was noch alles passiert). Wirklich leid tun mir diejenigen Künstler (und Musiker), die davon leben und die ihre Ausstellungen oder Auftritte absagen mussten. Und natürlich tut mir Winni leid, der das Restaurant "Leerer Beutel" (und dort hätte die Ausstellung stattfinden sollen) schließen musste.

Immerhin gibt es einen Lichtblick für die Künstler. Von Antonia Kienberger, die nicht nur in der Erdel-Galerie mitwirkt sondern auch für andere Künstler und Galerien Pressearbeit macht, erfuhr ich vor ein paar Tagen vom "soft-opening" der Galerien.
So wird es auch im Schaulager der Erdel-Galerie ab Montag eine Ausstellung geben, über die ich noch gesondert berichten werde. Und in der gestrigen MZ-Ausgabe wurde ebenfalls über die Regensburger Galerien berichtet.

Aber Vernissagen selbst, das war die meisten Künstler vorrangig interessiert, wird es vorläufig wohl nicht so schnell geben. Wobei in meinem Fall gilt: wär für mich auch nicht so schlimm. Ich bin sowieso etwas übervorsichtig und menschenmengenscheu geworden, um nicht den ekelhaften Virus in die Familie zu schleppen.

Witzig ist die Vorgeschichte natürlich schon. Ich hatte vor zwei Jahren für viel Geld eine größere Menge großformatiger Bilder aus meiner Experimental-Serie machen lassen, die ich bei künftigen Ausstellungen (damals über die Charity-Art-Group) verwenden wollte. Einen Teil davon stellte ich dann auch aus, und zwar 2018 im Donaueinkaufszentrum. Dann löste sich nach dem tragischen Tod von Rita Dendorfer der Verein auf und die für 2019 schon langfristig geplante Ausstellung im DEZ fiel in's Wasser. Bei dem üblichen Vorlauf von einem Jahr für Ausstellungen bemühte ich mich um eine Solo-Ausstellung, die dann in der jazzgalerie (also  im Leeren Beutel) im Frühjahr 2020 stattfinden sollte. Was aber nun erneut in Gefahr ist.

Aber wie gesagt: es gibt Wichtigeres.

Müsst ich mal aufräumen. Denn langsam weiß ich nicht mehr, was von den Bildern die ausgewählten und was die aussortierten waren.  Im Hintergrund die Lieferung von weiteren Alu-Dibon-Drucken, dieich  zu den sowieso schon vorhandenen 16 Bildern hinzu bestellt habe