Links oben:Marianne Schönsteiner-Mehr, rechts oben: Isabelle Lesmeister; Zeile unten: ehemalige Galerie Lesmeister in der Obermünsterstraße, Rest: Galerie Kunstkabinett Bachgasse 7 |
Ein Paukenschlag in der Kunstszene, so formuierte es Marianne Sperb in der Mittelbayerischen, als sie Anfang März darüber berichtet. Und das ist es wirklich: die Galeristin Isabelle Lesmeister, die seit 10 Jahren erfolgreich eine Galerie in der Obermünsterstraße betreibt, übernahm im Frühjahr 2020 die beliebte Galerie von Marianne Schönsteiner-Mehr, also das "Kunstkabinett".
Frau Schönsteiner-Mehr nimmt ihren Abschied von über 40 Jahren Galerietätigkeit. Beide Galeristinnen freuen sich über diesen Wechsel, der auch aus der Sicht der Kunstinteressierten nicht besser hätte arrangiert werden können.
Nach acht Wochen Umbauphase begann vor etlichenTagen die erste Ausstellung unter der neuen Führung mit dem passenden Titel "same same but different". Eine durchaus sehenswerte Ausstellung übrigens.
Ich war letzte Woche dort und begrüßte Frau Lesmeister. Frau Lesmeister kenne ich, seit ich mich im Jahre 2013 an dem Galerie-Projekt "Die Kunstzelle"in der Obermünsterstraße beteiligt hatte. Ich schloss damals Kontakte mit vielen Nachbarn in der Straße. Isabelle Lesmeister hatte zwei Jahre zuvor die Galerie am Ende der Obermünster Straße gegründet, nachdem sie vorher im Art Affair beschäftigt war. Mit ihrer eigenen Galerie konnte sie aber das verwirklichen, was ihr Traum war: echte Galeristen-Tätigkeit. Das bedeutet, nicht nur Ausstellungen in der eigenen Galerie organisieren, sondern eine ausgewählte Gruppe von Künstlern permanent zu vertreten und deren Interessen zu fördern. Dazu gehört zum Beispiel auch, auf internationalen Messen unterwegs zu sein, um dort die Künstler zu vertreten und zu betreuen.
Sie hat seit der Gründung im Jahre 2011 einen guten Stamm angesehener Künstler aufgebaut, und ich habe ihre Ausstellungen mit Interesse verfolgt. Einige Berichte darüber finden Sie in diesem Tagebuch, wenn Sie die Suchfunktion benutzen.
Das Kunstkabinett wiederum ist nicht nur eine der interessantesten Galerien in Regensburg, sondern auch die derzeit dienstälteste. Das kam bei meiner mehrteiligen Reportage im Jahr 2016 heraus. Nachdem Herr Bäumler ein paar Jahre zuvor aufgegeben hatte, war die Galerie von Frau Schönsteiner Mehr auf dem Spitzenplatz.
Die Galerie öffnete 1979, damals in der Unteren Bachgasse 13 (mit späterem Umzug auf Nr. 7) und wurde von Frau Schönsteiner-Mehr nun insgesamt 41 Jahre lang sehr erfolgreich geführt. Über 250 Ausstellungen gab es dort, entnehme ich dem MZ-Bericht, und die Galerie vertritt wirklich hervorragende Künstler.
Ab 2015 war das Kunstkabinett die dienstälteste Galerie in Regensburg |
Da die neue Galeristin nicht einfach die Räume, sondern die Galerie insgesamt übernahm, werden auch die bisherigen Künstler dort vertreten. Wer also einen Druck von Flora oder von Sillner sucht, der findet dort die vertraute Anlaufstelle.
Wer die aktuellen Ausstellungen im Kunstkabinett wissen will, oder die Öffnungszeiten eruieren will, muss auf die Webseite der Galerie Lesmeister gehen. Die Webseite der "alten" Galerie existiert aktuell noch, ist aber konsequenterweise auf dem Stand März 2020 und wurde offenbar nicht übernommen.
Mehr Informationen über den Wechsel und die Galeristen findet man noch in dem Artikel von Frau Marianne Sperb in der MZ vom 2.03.2020, der sicherlich auch online abrufbar ist (sofern Sie nicht, wie ich, beim Recherchieren wieder mal die 4-Artikel-pro-Monat-Grenze überschritten haben).
Fotografischer Rückblick
Im Folgenden habe ich ein paar Fotos herausgesucht, die ich in den letzten Jahren für das Regensburger Tagebuch veröffentlicht hatte. Es sind natürlich nicht alle.Wer die Suchfunktion dieses Blogs bemüht, findet Artikel über beide Galerien mit mehr Fotos.
Galerie Kunstkabinett:
Marianne Schönsteiner-Mehr |
Galerie Lesmeister
Isabelle Lesmeister |
Geschichte der Regensburger Galerien
Die mehrteilige Reportage über die Geschichte der Regensburger Galerien beginnt mit Teil 1 genau hier:
https://www.regensburger-tagebuch.de/2016/11/zur-geschichte-der-regensburger.html