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Montag, 26. April 2021

Historische Panoramabilder von Georg Scharf jetzt online verfügbar


Vor ein paar Monaten spazierte ich über den Haidplatz und warf, wie so oft, einen Blick in den Durchgang neben dem Goldenen Kreuz. Und stellte traurig fest: die Panorama-Bilder von Georg Scharf waren weg. Es waren natürlich keine Originale, sondern  auf Plane gespannte Reprints (entgegen einer früheren Fassung dieses Artikels stammen sie aber nicht vom Auktionshaus Keup, sondern von der "Hausverwaltung).

Die sah ich immer gerne. Ich hatte erstmals 2012 zu den Bildern recherchiert und festgestellt, dass die Originale in London aufbewahrt werden. Online waren sie aber nicht sichtbar. Ich fand es auch traurig, dass in Regensburg so wenig über diesen faszinierenden Maler geschrieben wurde oder die Bilder gezeigt wurden. 

Die Sensation: Digitalisate jetzt verfügbar

Und vor ein paar Wochen, im März, machte ich eher zufällig die (jedenfalls für mich) sensationelle Entdeckung: die British Library hat ihre Bilder von diesem Künstler digitalisiert und online zur Verfügung gestellt. 

Ich musste erst längere Zeit auf der Webseite stöbern, bis ich begriff: auf dem Portal sind im Endeffekt drei Bilder aufrufbar: 1 Aquarellbild mit Nordansicht, 2 Ölbilder mit einmal Nordansicht und einmal Südansicht (im Durchgang gezeigt wurde nur eines der drei Bilder, und ein weiteres Bild, das jetzt quasi verschollen ist - dazu später mehr). 

Ich habe das hier mal wie folgt zusammen gestellt:

1.) Aquarellbild mit  Nordansicht (Titel "Panorama Ansicht von Regensburg")

Linkhttps://www.bl.uk/collection-items/panoramic-view-of-ratisbon# (nur Nordansicht, links unvollständig)

Ein Aquarell-Bild, das auf 1845 datiert wird.

https://www.bl.uk/collection-items/panoramic-view-of-ratisbon


PANORAMIC VIEW of that part of Ratisbon west of the cathedral, painted in water-colours by G. Scharf, sen.; 1845. Paper; 6 ft. 1/2 in. X 1 ft.


2.) Zwei Ölbilder - einmal mit Südansicht und einmal mit Nordansicht. Beide auf derselben Webseite aufrufbar (scheinbar als wäre es nur ein Bild); Titel "Panorama Ansicht von Regensburg mit Kathedrale":

https://www.bl.uk/collection-items/panoramic-view-of-ratisbon-with-the-cathedral (Süd+Nord)

Beide Ölbilder sind mit "circa 1845" datiert

PANORAMIC VIEW, of Ratisbon, having the cathedral in the centre, and showing all the principal buildings, etc., painted in oils by G. Scharf, sen.; circ. 1845. Canvas Roll; 11 ft. 2 in. x 2 ft.

https://www.bl.uk/collection-items/panoramic-view-of-ratisbon-with-the-cathedral


https://www.bl.uk/collection-items/panoramic-view-of-ratisbon-with-the-cathedral


Das Sängerfest 1847 im Stadtpark Regensburg

Bei meinen Archivierungsarbeiten vor ein paar Wochen stieß ich auch auf das unten gezeigte "Erinnerungsblatt zum Sängerfest in Regensburg am 25., 26. und 27. Juli 1847". Die mittleren drei Bilder zeigen zwei Stadtansichten und die Ansicht der Sängerhalle.

Die Sängerhalle befand sich im Stadtpark im Bereich "Unter den Linden".  Nach einer deutschlandweiten Gründungswelle von Gesangsvereinen blieb der Platz "Unter den Linden" für Jahre ein viel genutzter Festplatz. Der 1837 gegründete Regensburger Liederkranz richtete 1847 auf der Festwiese sein erstes Sängerfest mit auswärtigen Teilnehmern aus, die ihre Fahnen im Rathaus ausstellten. Der Festzug führte durch die festlich geschmückte Stadt und durch das Jakobstor aus der Stadt hinaus zum Festplatz auf der Schießwiese. Dort war eigens für diesen Anlass eine Sängerhalle in neugotischem Stil errichtet worden, in der die Vereine ihre Lieder vortrugen. (Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtpark_Regensburg)

Die Geschichte des Stadtparks ist übrigens von einem (auch außerhalb von Wikipedia sehr rührigen) Freiwilligen in hervorragender Weise für Wikipedia aufbereitet worden. Dieses Engagement möchte ich mal ganz dick loben.





Wenn man länger mit historischen Bildern beschäftigt, fängt man an, sich für den Standpunkt des Betrachters zu interessieren. Ähnlich wie die Mitglieder der facebook-Gruppe "Regensburger damals" oft einen Fotografenstandpunkt bei alten Fotos diskutieren (eine wirklich spannende Beschäftigung), versuche ich seit Jahren, den Standort des Zeichners bei historischen Stichen zu finden. Der benutzte oft genug ein Fernglas, was zu perspektivischen Verzerrungen führt (Teleobjektiv-Effekt) und die Suche trotz Einsatz von google-earth-3D schwer macht. 

Hier war aber kein Fernglas im Spiel. Die Ansichten oben und unten sind aber etwas ungewohnt. Normalerweise übernimmt man vorhandene Stiche und wandelt sie leicht ab, oder benutzt jedenfalls immer dieselben Betrachterstandpunkte. Der Flugblattersteller hat aber offenbar eigenständige bzw. unbekannte Zeichnungen als Vorlage für die Federlithographie benutzt.





Ein eher seltener Blickwinkel Richtung Norden, den ich noch in keiner anderen Stadtansicht gesehen habe. Wahrscheinlich von dem Haus in Goldene Bärenstr. 55 (damalige Adresse) aus gezeichnet;
siehe Stadtplan zu 1840; http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70305335/df_dk_0010562

 

BR Fernsehbericht über Regensburg in 1962

Mal nicht das Stadtbild, sondern der Wohnungsalltag steht im Fokus dieses Filmberichts mit interessanten Aufnahmen aus Regensburg im Jahre 1962. Zu sehen in der Mediathek des Bayerischen Fernsehens:

Wiederaufbau oder Abriss? Die Altstädte von Regensburg und Venedig
24.08.1962 ∙ BR Retro ∙ BR Fernsehen

Schwabelweiser Neubaugebiet - 2015 und heute


Das Neubaugebiet im Nordwesten von Schwabelweis, genauer der letzte westliche Zipfel im so genannten "Baugebiet Nord",  scheint ziemlich fertig zu sein. Bei der letzten Häuserreihe im Westen bin ich nicht sicher, ob sie schon bezogen sind, zwischen den anderen Häusern spielen schon die Kinder. 

Als ich vor ein paar Tagen dort zu tun hatte, fiel mir ein, dass ich vor Jahren das leere planierte Gelände fotografiert hatte, einfach zwecks Dokumentation der Stadtentwicklung. Diese Bilder  hatte ich in ein Online-Album hochgeladen, das ich jetzt frei geschaltet habe. 

Es ist unter diesem Link aufrufbar: https://photos.app.goo.gl/YsxbvAMZZhfar7Du7 (Fotos vom 28.05.2015)

28.05.2015. Weitere Fotos: https://photos.app.goo.gl/YsxbvAMZZhfar7Du7


Vergleich 2015 - 2020


Abriss-Doku Schenkergelände 4.5.2015 - Teil 3

Fortsetzung von Teil 2
Abriss-Doku Schenkergelände 4.5.2015 - Teil 3 (die Sonne bricht durch)


Während ich im ersten Stock der Gebäuderuine fotografiere, merke ich am Rande, dass am wolkenverhangenen Horizont ab und zu die Sonne durchspitzt und Licht in die Räume zaubert. Kurz darauf bricht sie voll durch und beschert mir noch eine gute Viertelstunde Gelegenheit, das Gelände bei Sonnenlicht einzufangen. Noch dazu bei Abendsonne, was mir persönlich am besten gefällt. 



 

Freitag, 23. April 2021

23. April 1809 - als Napoleon Regensburg veränderte

 

Prise de Ratisbonne. Rugendas



Und wieder jährt sich der 23. April 1809. Der Tag, der das Stadtbild von Regensburg änderte. 

Im Laufe der napoleonischen Kriege hatten die Österreicher die Stadt besetzt und die Stadttore dicht gemacht, um die heranrückenden Franzosen abzuwehren. Napoleon und seine Soldaten schossen mit Kanonen auf die Stadt, die eigentlich politisch auf Frankreichs Seite waren. 

Ewa dort, wo heute die Martin-Luther-Straße in die Altstadt führt, schafften es die Franzosen, eine Bresche in die Mauer zu schießen. Soldaten drangen ein, eilten im Schutz der Stadtmauer rüber zum (ebenfalls umkämpften) Peterstor und öffneten es. Jetzt konnten die Franzosen erst richtig die Stadt stürmen. Sie jagten die Österreicher durch die Altstadt und über die Steinerne Brücke nach "Statt am Hoff", dem heutigen Stadtamhof, das damals eine eigene Stadt war. Die Österreicher zogen sich - nach Straßenkämpfen in Stadtamhof - auf den Dreifaltigkeitsberg zurück und schossen dort mit Kanonen auf die Franzosen in Stadtamhof und richteten erheblichen Schaden an.

Das ist die Kurzfassung, die spannende Langfassung können Sie in kostenlos aufrufbaren Erzählungen von Wackenreiter, Wittmann oder anderen Autoren nachlesen - und in entsprechenden Blogartikeln hier aus früheren Jahren (Liste am Ende).

Aber sehen wir uns diesmal die Auswirkungen auf das Stadtbild an:

Durch das stundenlange Bombardement im Bereich zwischen Peterstor (Höhe Fröhliche-Türken-Straße) und Stadtosten (Höhe Von-der-Thann-Straße) wurden große Teile der südlichen Altstadt zerstört.

  • Der Teil rechts und links von der heutigen Maximilianstraße war so zerstört, dass er komplett abgerissen und ein neues Stadtviertel gebaut wurde - mit rechtwinkligen Straßen (findet man in der Altstadt sonst nicht) und einer breiten Straße zu Ehren von Maximilian. Am südlichen Ende, dort wo das heutige Maximilianhotel ist, wurde ein Tor in die Stadtmauer geschlagen - für Fußgänger. Bisher gab es nur drei Tore im Westen Süden und Osten, und natürlich der Turm am nördlichen Ende der Steinernen Brücke, als vierter Ausgang nach Norden. Das Maxtor war ein neuer, fünfter Ausgang. Die Allee als Verlängerung zum Bahnhof entstand aber erst Jahrzehnte später.
     
  • Das Kloster Mittelmünster, das sich neben dem Kloster Obermünster befand, wurde so zerstört, dass die Ruine in den Jahren darauf abgerissen wurde. Das ist der Abschnitt zwischen Fröhliche Türken Straße und der Mitte der Obermünsterstraße (inkl. heutigem Parkhaus Petersweg). 
     
  • Die Gegend um Dachauparkhaus/Dachauplatz und östlich davon wurden ebenfalls stark beschädigt und konnte nicht überall so aufgebaut werden, wie es vorher war. Insbesondere gab es dort das Klarissenkloster, das unwiderruflich zerstört wurde.
     
  • Der nördliche Turm der Steinernen Brücke, den es damals noch gab (der so genannte Schwarze Turm, mit der Funktion als Grenze von Regensburg zu Bayern) wurde so beschädigt, dass er abgerissen wurde.
     
  • Und Stadtamhof wurde so stark beschädigt, dass die Hauptstraße dort neu erbaut wurde.
     
  • Insgesamt wurde in Regensburg ein Fünftel des Hausbestands und einige Kirchen beschädigt.
Die Schlacht an diesem Tag führte also zu starken Veränderungen im Stadtbild. 

Interessanterweise hat Napoleon schon ein paar Jahre vorher das Leben in Regensburg umgestürzt.

Denn im Rahmen der vorangegangenen napoleonischen Kriege (Koalitionskriege) gab es 1803 eine Neuordnung des bisherigen Heiligen römischen Reichs (siehe Reichsdeputationshauptschluss). Regensburg verlor dabei seine Freiheit als  "freie Reichsstadt" und wurde einem Fürsten übertragen, aber was das Schlimmste war: der immerwährende Reichstag löste sich auf, alle Gesandten zogen ab, und Regensburg fiel schlagartig in die Bedeutungslosigkeit einer Bezirksstadt zurück (so ist es vielleicht mal auch den Leuten in Bonn gegangen - das war nämlich tatsächlich mal Regierungssitz der BRD, liebe Kinder)

Und auch nach dieser Schlacht von 1809 hat Napoleon Regensburg nochmals verändert. Denn im Zuge der napoleonischen Kriege kam es 1810 dazu, dass Regensburg Teil des frisch gegründeten Königreichs Bayerns wurde. 


Ob man wegen all dem Napoleon verabscheuen muss, ist eine andere Frage. Denn von Historikern wird darauf hingewiesen, dass es die jeweiligen Allierten ("Koalitionspartner") waren, die Napoleon zu den Kriegen faktisch gezwungen haben. Es war vor allem Österreich, das nach vier Kriegen gegen Napoleon 1809 den fünften Koalitionskrieg eröffnete.  Außerdem seien es die feindlichen Österreicher gewesen, die die Stadt besetzt hatte; die Österreicher hätten im übrigen selbst geplündert und Brände gelegt. 

Die  verbreitete  Napoleonfeindlichkeit in Regensburg ist tatsächlich ein bis in die heutige Zeit reichendes Problem. Man denke an den heftigen Streit 2012 über die Inschrift in Stadtamhof (z.B. https://www.regensburg-digital.de/antinapoleonischer-befreiungskrieg-des-heinrich-wanderwitz/21092012/).  Sie ist im ersten Ansatz verständlich - aber ich will sie nicht fördern. Wegen geschichtlicher Ereignisse Hass zu entwickeln, ist Unsinn. Ohne die Änderungen wären wir nicht am Leben. Ohne Napoleon wäre es nicht zur Gründung des Königreich Bayerns gekommen. Und wenn man sich mehr mit den Koalitionskriegen beschäftigt hat, muss man einsehen, dass die Entwicklung viel komplizierter ist, als es beim ersten Hinsehen zu sein scheint.


Achtung. Auf dieser Karte ist Süden oben, anders als üblich



Dienstag, 20. April 2021

Lüpertz feiert 80. Geburtstag - neues Video hochgeladen

v.l.: Markus Lüpertz, Jens Neundorff von Enzberg

Der international bekannte Künstler Markus Lüpertz feiert demnächst seinen 80.Geburtstag, war heute in der Tageszeitung zu erfahren. Das Multitalent war schon mehrfach in Regensburg. Bei der Ausstellung in der Ostdeutschen Galerie im November 2010 wurde ich das erste mal auf ihn und seine faszinierenden Werke aufmerksam.

Anlässlich des Geburtstags habe ich heute ein Video auf youtube hochgeladen, das in 2019 in der ArtAffair-Ausstellung entstand. Der Intendant des Stadttheaters Regensburg, Jens Neundorff von Enzberg, und der Künstler Markus Lüpertz führten mit einem Künstlergespräch in die neue Ausstellung ein, die am 7.12.2019 vormittags in der Regensburger Galerie Art Affair eröffnet wurde.

Ein Snippet daraus hatte ich bereits früher auf youtube veröffentlicht: Markus Lüpertz und  die Höhlenmalerei

Das jetzt auf youtube freigeschaltete Video umfasst beinahe das komplette Gespräch. Lediglich am Anfang fehlen zwei Minuten, und auf 11:50​ gibt es einen Schnitt, bei dem eine Minute fehlt (es gab einen Sanitätereinsatz vor der Tür der Galerie). Zur Ausstellungseröffnung siehe: https://www.regensburger-tagebuch.de/...

Das volle Video also hier: https://www.youtube.com/watch?v=f9OPmXStMy4


Mittwoch, 14. April 2021

cinescultura-Ausstellung in der Stadtbücherei: UNESCO Welterbe-Städte in Spanien

Fotoausstellung "Spanisches UNESCO Welterbe" 12.4. bis 22.5.2021

Eigentlich wäre es jetzt wieder soweit: das alljährliche Film-und-Kulturfestival "CinEsCultura" würde starten, wie fast jeden Frühjahr seit 2008. Aber wie schon im letzten Jahr funkt Corona dazwischen. Letztes Jahr wurden dann viele Angebote zumindest im Herbst in irgendeiner Form nachgeholt.

Auch dieses Jahr kann das Festival in der sonst üblichen Art nicht stattfinden. Trotzdem hat sich das Team um Pedro Álvarez Olañeta intensiv eingesetzt, um zumindest ein paar Angebote zu schaffen. 

Dazu gehört unter anderem  eine von cincescultura organisierte Fotoausstellung in der Stadtbücherei, die in den letzten still und leise startete:

Spanisches UNESCO Welterbe
Fotoausstellung

Stadtbücherei am Haidplatz

12.04.2021 bis 22.05.2021

Wegen der Öffnungszeiten: siehe am besten https://www.facebook.com/stadtbuechereiregensburg/

Siehe zur Ausstellung auch: Vorankündigung auf regensburg.de und der Stadtbücherei


Weitere cinescultura-Angebote

Dank der  Informationen von Antonia Kienberger kann ich noch auf folgende Planungen hinweisen:

Abriss-Doku Schenkergelände 4.5.2015 - Teil 1

Am 4. Mai 2015 dokumentierte ich in fast 800 Fotos den Zustand des Schenker-Gelände-Abrisses. Ich wusste, in den nächsten Tagen werden auch die letzten Kern-Gebäude entfernt. Und ich hatte nur noch an diesem Wochenende Zeit, um die Foto-Dokumentation der vorangegangenen Monate bzw. Jahre zu ergänzen. 

Begonnen hatte ich bei schlechtem Wetter mit einem Spaziergang die Ladehofstraße entlang, immer in Begleitung mit Yorki, der damals noch laufen konnte. Am Ende der Ladehofstraße waren überraschend die Tore offen, so dass ich auf dem Gelände zurück wandern konnte. Nachdem ich schon hunderte von Fotos gemacht hatte, die wegen des schlechten Wetters nur noch dokumentarischen Wert haben sollten, kam es zur großen Überraschung: in der letzten halben Stunde vor Sonnenuntergang riss die Wolkendecke auf, die Sonne kam heraus, und ich hatte Gelegenheit zu herrlichen Foto-Impressionen in dieser Ruinenlandschaft.

Ich hatte diese Bilder bisher weder überarbeitet noch veröffentlicht. Das hole ich hiermit nach, indem ich eine Auswahl der Bilder zeige. Mit Rücksicht auf die Ladezeit habe ich die Bilder auf drei Blogartikel verteilt. 

Es ist vielleicht ganz gut, dass ich die Bilder erst jetzt veröffentliche - heute, nachdem dieses Areal längst bebaut und bewohnt ist. Hier erst werden diese Rückblicke wirklich interessant.


Die Stadtanwicklung dieses Areals hatte ich schon vorher in zahlreichen Artikeln dokumentiert. Hier ist eine Liste:



Das waren die am 4.5.2015 noch vorhandenen Gebäudeteile. Mein Spaziergang beginnt in der (damals noch so heißenden) Ladehofstraße an der Kreuzung, die Ladehofstraße (im Foto von rechts nach links) entlang, weiter hinten auf das Gelände und dann auf dem Gelände zurück.

Die am 4.5.2015 noch vorhandenen Gebäudeteile

Dienstag, 13. April 2021

Kurzfilmwoche - morgen um 19.00 Uhr Live-Stream zum Architekturfenster-Programm

https://youtu.be/Z9q3wpPl0dA


Im Rahmen des Degginger Jahresthemas "Nahsicht Architektur" und des kulturellen Jahresthemas "Nahsicht" des Kulturreferats, präsentiert die Internationale Kurzfilmwoche Regensburg verschiedene Filme aus ihrem Architekturfenster-Programm

Die Veranstaltung ist Teil des Austellungszyklus "Architektur in Bewegung" - organisiert zum 50.-jährigen Jubiläum der Bayerischen Architektenkammer.

Gestreamt wird die Veranstaltung über den YouTube-Kanal und im facebook-Kanal von Degginger.

Hier die youtube-Adresse:

https://youtu.be/Z9q3wpPl0dA 
(Nachtrag 16.04.: Link funktioniert inzwischen nicht mehr, siehe aber https://www.youtube.com/watch?v=4ZYNH58bZ-s)

Dieser Livestream wird finanziert vom Clustermanagement Kultur- und Kreativwirtschaft, dem Sofortprogramm für Corona-bedingte Investitionen in Kultureinrichtungen, dem Bundesverband Soziokultur und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Eintritt frei | keine Anmeldung notwendig 

NACHTRAG: Wer das versäumt hat, kann den Film noch ein paar Wochen lang auf youtube ansehen:



Dienstag, 6. April 2021

Aprilscherz von Ringlstetter - Kanzlerkandidat gesucht

Das war er also, der Aprilscherz von Hannes Ringlstetter: eine Anzeige in der Mittelbayerischen Zeitung, in der die "Union" einen Kanzlerkandidaten sucht. Ein paar Tage später gab es es ein Interview in derselben Zeitung (hier das zugehörige Video, das auch für Nichtabonennten frei ist). 

Im Fernsehen sah ich eine Aufzeichnung einer Ringlstetter-Show, die offenbar noch vor dem 1.4. gemacht wurde, denn er deutet dort nur an, dass da noch etwas mit der "Mittelbayerischen Zeitung" kommen werde, über das er jetzt noch nicht reden wolle.

Dass es mehr Satire als Aprilscherz ist, liegt daran, dass man den fake erkennt. Spätestens am Ende, wenn für die Bewerbungen als E-Mail-Adresse "ringlstetter@br.de" angegeben wird.

So richtig Wellen geschlagen hat die Aktion aber noch nicht. Bei einer google-Suche finde ich fast nur MZ-Seiten. Aber vielleicht kommt das noch.

Also - zu Dokumentationszwecken zeige ich hier die Anzeige:




Montag, 5. April 2021

Vorstellung: die Kulturzeitschrift "Lichtung"

Durch meinen Sohn und meine Schwiegertochter habe ich in den letzten Jahren erfahren, wie reich der ostbayerische Raum zwischen Bayerischem Wald und Landshut an Kunst und an Künstlern ist. Und zwar Künstler mit überregionalem Ruf und mit wirklich interessanten Portfolios.  

Die beiden waren es auch, die mir letztes Jahr ein Abo der Zeitschrift "lichtung" schenkten. Sie wussten von meinen Interessen und dass ich, wenn ich im Palletti sitze, das Kulturjournal von Peter Lang von vorn bis hinten durchackere. Sie waren der Ansicht, die Zeitschrift könnte mir gefallen. Zu Recht.

Diese Zeitschrift möchte ich heute vorstellen, denn sie könnte den einen oder anderen interessieren. 


Wikipedia beschreibt die Zeitschrift so: "die regionale Zeitschrift bringt Hintergrundberichte zu regionalen Themen und stellt Schriftsteller, bildende Künstler und Musiker aus Niederbayern und der Oberpfalz vor. Als einziges Magazin stellt es einen umfangreichen Kultur-Veranstaltungskalender für ganz Ostbayern zusammen".

Ähnlich wie im Kulturjournal geht es natürlich nicht nur um Kunst, sondern auch um Gesellschaft, Theater, Literatur, Film und anderen kulturellen Themen. Und wichtig für uns Regensburger ist: auch das Kulturleben unserer Stadt wird erfasst.

Die aktuelle Ausgabe, die vor zwei Tagen eintraf, enthält unter anderem
  • ein interessantes Interview mit Hannes Ringlstetter durch Harald Dobler (letzterer ist übrigens Gitarrenlehrer, Liederbuchautor und Musiker.)
  • ein Artikel über den (letztes Jahr verstorbenen) Werner Hofbauer anlässlich 50 Jahre Ostentor-Kino - sehr schön geschrieben von Florian Wendtner ( "Mit dem Ostentor-Kino hatte die aus dem Boden gestampfte Uni oben am Berg endlich eine kleine Freundin unten in der Stadt"...)
  • Ein Portrait über Peter Litvai, der in Landshut eine Fotogalerie betreibt (beim Theater tätig, Schwerpunkt Architektur und Streetfotografie)
  • ein Beitrag über die Ketzerverbrennung auf dem Domplatz vor 600 Jahren, als Ulrich Grünsleder hingerichtet, wurde
  • ein Artikel über Populismus
  • ein Portrait über Anna Zisler, die die isrealitische Kultugsgemeine Straubing leitet,
  • ein Artikel über den Ausschwitz-Überlebenden Jakob Haiblum;
Ferner gibt es
  • ein Dutzend Buchvorstellungen, darunter einige, die Regensburg betreffen (siehe unten)
  • Vorstellungen einzelner Künstler und deren Ausstellungen in Marchhäuser, Waldmünchen, Straubing, Passau
  • und natürlich den zentralen Veranstaltungskalender mit Veranstaltungen von Landshut bis Weiden, Passau bis Regensburg (sortiert nach Ausstellung, Theater, Konzerte, Kabarett) - eine gute Ergänzung zum VA-Kalender des Kulturjournals
Weitere Artikel betreffen
  • das Kunstmuseum "Spital in Hengersberg" während der Coronazeit
  • das "Waldzeit-Projekt" Thoreau 2.2, wo sich Kreative eine Woche lang von der Atmosphäre des Wildniscamps im Nationalpark Bayer. Wald inspriieren lassen
  • den Planetenweg am Wanderweg Bad Kötzting,
  • das neue Aufkommen der Wölfe
  • Versöhnungsmarsch Brünn (Gedenkmarsch Pohrlitz nach Brünn, von der österr. Autorin Ursula Wiegele),

Von den Buchbesprechungen  (insgesamt 12 im Heft) sind mir aufgefallen:

  • Buch von Jürgen Huber und Kevin Coyne, "Die Gedichte stehen zwischen den Zeilen" aus Giselaverlag Regensburg (ja, "unser" Jürgen Huber, Künstler und ehemaliger Bürgermeister!), 
  • Helmut Hoehn, "Im Land der letzten Welterklärern - Die Eierkopftrolle im Matriarchat."
    Es ist das zweite Buch über die Eierkopftrolle, ein satirisches Märchenbuch für Erwachsene, 2020 erschienen (Hoehn ist bekannt mit Wurstkuchlhund u.a. illustrierten Büchern)
  • Jan Reiser und Johan Wax (auch hier: ja, gemeint ist "unser" Hans Wax) mit dem Titel "In rauer Nacht", edition buntehunde Regensburg,
  • ein Buch vom Kabarettisten Michael Altinger, Rampensau ohne Bühne 
  • weitere 7 Bücher von Autoren, die mir bitte verzeihen, dass ich sie nicht alle nenne

Sonntag, 4. April 2021

Ein Brunnen mit Wein und Goldmünzen ins Volk - Krönungsfeierlichkeiten im alten Regensburg

Detail aus: "Krönungsfeierlichkeiten Ferdinand IV 1653 in Regensburg": der Kampf um den fließenden Wein am Weinbrunnen


Na, das nenne ich doch mal eine Feier: ein Brunnen wird errichtet, wo Rotwein und Weißwein fließt, ein Ochse wird gebraten, der kostenlos verteilt wird, und jemand reitet durch die Menge und wirft Gold- und Silbermünzen unter die Leute.

So etwa lief das ab, wenn früher ein Kaiser oder König gekrönt wurde. Was oft auch in Regensburg geschah, so zum Beispiel 1653 bei der Krönung von Ferdinand IV.

Das kann man schön sehen in einem Flugblatt aus dem Jahre 1653, von mir vor kurzem entdeckt auf bavarikon.de. Es zeigt die Krönungsfeierlichkeiten von Ferdinand im Jahre 1653 in Regensburg, und ist beim ersten Hinsehen erst mal unscheinbar.

Samstag, 3. April 2021

Online-Archiv "Regensburg historisch" auf neuesten Stand gebracht


Die letzten zehn Wochen habe ich mein Online-Archiv "Regensburg historisch" auf einen neueren Stand gebracht. 

Das ging Hand in Hand mit dem Aufräumen meiner Festplatte. 4102 Bilddateien haben sich in meinem Ordner "regensburg-historisch-eingang" im Lauf der letzten Jahre angesammelt,  und sie mussten sortiert, zugeordnet, umbenannt und in die endgültigen Ordner für Fotos, Graphiken und Landkarten verschoben werden. Dass es so viele sind, lag daran, dass ich oft von einer zoombaren Grafik Screenshots der Ausschnitte anfertigte (Beispiel hier). In Wirklichkeit waren es nur knapp über 1000 Werke - Graphiken, Fotos, Ansichtskarten oder Landkartenausschnitte.

Soweit ich die Bilder datieren konnte und sie urheberrechtsfrei sind, habe ich sie zusätzlich auf "regensburg-historisch.blogspot.de" hochgeladen und um Notizen und Fundstellen ergänzt. 

Diesen Blog hatte ich 2011 angelegt. Es war als Hilfestellung für mich gedacht, damit ich  mich bei meinen Recherchen über die Geschichte von Regensburg besser zurecht finde. Von Anfang an aber habe ich die meisten Beiträge online sichtbar gestellt, damit andere auch etwas davon haben. 

Allerdings hat das einen Haken, das muss ich zugeben: die Notizen über die gefundenen Graphiken sind laienhaft, es sind meine persönlichen Erkenntnisse und wenn ein Fachkundiger drüber geht, wird er an manchen Stellen die Hände über den Kopf schlagen. So ging es mir ja auch selbst in den letzten Tagen, wenn ich alte Einträge aufbesserte.

Insofern hat das Archiv keinen wissenschaftlichen Wert. Trotzdem glaube ich, dass es für Dritte hilfreich ist, darum lasse ich den Blog weiterhin öffentlich lesbar laufen. 

Bei meinen Freunden auf "Regensburger damals" und bei einem bestimmten Bekannten (der jetzt genau weiß, dass ich ihn meine) möchte ich mich herzlich für alle Fehler entschuldigen. Es ist noch viel zu tun, aber ich muss zwischendurch wieder andere Prioritäten setzen.

Donnerstag, 1. April 2021

Von Schuhgeschäften und Corona-Ostern in Regensburg

Laut der Webseite der Stadtverwaltung (regensburg.de) liegt die Inzidenz in Regensburg aktuell (1.4.2021)  bei 160,7.  Also über 100. 

Die über Ostern gültigen Regeln fasst die Stadt auf dieser Unterseite zusammen: https://www.regensburg.de/aktuelles/coronavirus/corona-regelungen

Dazu gehört: 

  • Da der Wert über 100 liegt,  darf man maximal eine weitere Person treffen, die nicht dem eigenen Haushalt angehört. Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgerechnet. Ehegatten, Lebenspartner und Partner einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft gelten als ein Hausstand, auch wenn sie keinen gemeinsamen Wohnsitz haben. Sofern Besuch aus einem anderen Landkreis empfangen wird, gelten die Regelungen des aktuellen Aufenthaltsorts.
  • Nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr.

Testzentrum am Dultplatz Öffnungszeiten:

  • Karfreitag, 2. April 2021: 8 bis 12 Uhr (nachmittags geschlossen)
  • Karsamstag, 3. April 2021: 8 bis 12 Uhr (nachmittags geschlossen)
  • Ostermontag, 5. April 2021: geschlossen


Schuhgeschäfte:

Und gerade vorhin - während der letzten Unterrichtsstunde vor den Ferien - platzt eine Umschülerin mit der Nachricht heraus, dass die Schuhgeschäfte wieder öffnen dürfen. Ein Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs hätte dafür gesorgt.



Das hielt ich zuerst für einen Aprilscherz, genauso wie die Pressemitteilung auf der Webseite des VGH. 

Regensburg damals - das Osterberghaus in Steinweg


Das Osterberghaus war eine Gaststätte in Steinweg, auf dem Weg rauf zur Dreifaltigkeitskirche. Es gehörte in den 50er Jahren einer Pfarrei und stand unter der Leitung eines Pfarrers. Mittlerweile sind es Veranstaltungsräume der "Freien Christengemeinde Regensburg".

Meine hier schön öfter mal erwähnte "Tante B" erzählte mir, dass sie dort als Bedienung arbeitete. Das müsste dann Anfang der 50er Jahre gewesen sein.

Gastwirt war ein Herr Schönsteiner, er hatte laut meiner Tante eine rundliche Frau (die als Wirtin mitarbeitete) und zwei  Söhne. Alle seien sehr freundlich gewesen - es war eine sehr schöne Zeit und ein angenehmes Arbeitsklima. 

Am Sonntag bekamen die Kinder kostenlos beliebig viele Knödel mit Soße.

Nachtrag (April 2024):

Nachdem Martin Kempter auf diesen Artikel stieß, benutzte er seine Datensammlung für eine kleine Recherche.

Im Buch von "75 Jahre Kolping Steinweg 1926-2001" (herausgegeben von der Kolpingsfamilie) heißt es auf Seite 30: "1955 kauft die Pfarrei den „Häringkeller" und baut ihn 1956/57 zum Pfarrheim „Osterberghaus" um." 

Auf Seite 31 sieht man die Anzeige der Stadtpfarrei Hl. Dreifaltigkeit zur Einweihung :


Einweihung
des
Pfarr- und Jugendheims Steinweg
OSTERBERGHAUS
Regensburg - Steinweg Kieselgasse 8
am Sonntag den 17. Juli 1957


Im Adressbuch 1963 findet man auch den Eintrag zur Gaststätte Osterberghaus, beim vorherigen Stand 01.05.1957 stehen unter der Adresse nur die Bewohner drin.




Übrigens: das Vorgängerlokal, also der Häringkeller, existierte wohl schon lange. Ich fand eine Anzeige aus dem Jahr 1930, wo der Katholische Gesellsenverein Stadtamhof-Steinweg zu einem Familienabend mit Theater einlud (Theaterstück: "Unter der Jakobinermütze", Drama aus der Zeit der französischen Revolution").



(gefunden im Buch "75 Jahre Kolping Steinweg")