Drei cineastische Perlen für Liebhaber des spanischen Films: 13. bis 23. Mai 2021 auf www.cinescultura-stream.de
Drei hochaktuelle, preisgekrönte Dokumentarfilme aus dem Jahr 2020 exklusiv als Deutschlandpremiere für das spanische Film- und Kulturfestival cinEScultura
- „Mujereando – El quejío de una diosa” (Carmen Tamayo)
Orginalversion mit englischen Untertiteln - „Marcelino – El mejor payaso del mundo” (Germán Roda)
Orginalversion mit englischen Untertiteln - „La Zaranda – Teatro inestable“ (Venci Kostov und Germán Roda) Orginalversion
Die Filme sind ab 13. Mai auf obiger Webseite gegen Bezahlung abrufbar.
Aus der Ankündigung von cinecscultura:
cinEScultura macht den Vorhang für die Kultur weit auf. Mit dem Sonderprogramm „The Show must go on!“ trägt das spanische Film-Festival aus Regensburg zum Jahresmotto „Nahsicht“ der Stadt bei. In schwierigen Zeiten sind Kultur und Bildung unverzichtbar, um eine Gesellschaft intakt zu halten und den demokratischen Werten treu zu bleiben.
Mit den drei Dokumentarfilmen wirft cinEScultura einen Blick hinter die Kulissen der Schauspielkunst und gibt der Kunst Raum, den sie momentan schwer(er) ausfüllen kann.
Die Dokumentarfilme im Einzelnen:
„Mujereando – El quejío de una diosa”: Theater als Therapie
Dieser Dokumentarfilm ist sehr hart, notwendig und zugleich menschlich. Er ist ein Scheinwerfer, der in die dunklen Ecken leuchtet, in die viele nicht zu schauen wagen.
Eine Gruppe obdachloser Frauen findet im Theater die beste aller Therapien: Die Bühne wird für sie der Ort, an dem sie ihrem inneren Selbst Ausdruck verleihen und die Realität hinter sich lassen können, um frei und selbstbestimmt zu handeln. Der Film begleitet die Frauen während der Wochen vor der Premiere ihres Stückes. Während sie mit den Widrigkeiten des Alltags zu kämpfen haben, stehen sie nun vor der Herausforderung, ihre Botschaft auf der Bühne auszudrücken. Ein künstlerischer Weg von der Straße bis zur Bühne, von der Unsichtbarkeit zu einem würdigen Leben frei von Mißhandlungen und Gewalt.
Die Regisseurin Carmen Tamayo verbindet mit ihrem ersten Werk ihre beiden Berufe. Tamayo ist Sozialarbeiterin und Schauspielerin. Die Idee zur Theatergruppe entstand in einem Zentrum für Obdachlose. Nach dem ersten Gespräch war Tamayo so ergriffen, dass ihr klar wurde, dass ein sicherer Raum geschaffen werden muss, in dem die Frauen ihren Schmerz ausdrücken können: das Theater. Die Auszeichnungen sind für Tamayo nicht so wichtig, wie sagte: „Ich will nur ein Zimmer für die vier Frauen.“
Auszeichnungen: Festival de Cine Europeo Sevilla, Mallorca International Film Festival
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=oKUuMWs0D7M
„Marcelino – El mejor payaso del mundo”: Die Wiederentdeckung des besten Clowns der Welt
Ein Dokumentarfilm so schön wie intensiv. Genauso aufschlussreich wie traurig.
Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der Clown Marcelino Orbés umjubelte Auftritte in London und New York. Der Spaßvogel, Akrobat und Komiker aus Jaca in Aragonien war einer der berühmtesten und beliebtesten Unterhaltungskünstler seiner Zeit. Er wurde von Charlie Chaplin bewundert und von Buster Keaton als der „beste Clown der Welt“ bezeichnet. Marcelino war über 100 Jahre in Vergessenheit geraten und wird nun wieder entdeckt. Die Dokumentation zeigt Höhen und Tiefen im Leben eines Künstlers.
Pepe Viyuela, der Schauspieler, Clown und Komiker ist international für seine Ein-Mann-Bühnenshow „Encerrona“ bekannt. Darin reflektiert er den Alltag aus der Perspektive eines Clowns. In „Marcelino“ spielt er die Hauptrolle. Dazu meint der Kritiker Carlos Marañón in Cinemanía: „Um den Aufstieg und Fall, den Erfolg und das anschließende Vergessen von Marcelino zu rekonstruieren, gibt es keinen Besseren als Pepe Viyuela, Gesicht und Seele dieses einfachen und herzlichen Denkmals.“
Auszeichnungen: Bester sozialer Dokumentarfilm (Festival de Cine de Bogotá), 13 Nominierungen Premios Goya 2021, Festival Internacional de Cine de Huesca, Festival de Málaga
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=JYSBcZwn6rA
„La Zaranda – Teatro inestable“: Theater für die TotenEin faszinierender Dokumentarfilm, den jeder Schauspieler studieren und jeder Zuschauer genießen sollte, um etwas so Magisches und Ungewöhnliches wie das künstlerische Genie zu begreifen.Ein Filmteam begleitet die weltweit renommierte Theatergruppe „La Zaranda“, um die Entstehung ihrer neuen Show „El desguace de las musas“ zu dokumentieren. Der Dokumentarfilm von den Regisseuren Germán Roda und Venci D. Kostov spielt im andalusischen Jerez de la Frontera, genauer gesagt im dunklen Proberaum der Theatergruppe. Dort erwacht die über vierzigjährige Geschichte der Gruppe mit Hilfe unterschiedlicher Requisiten und Bühnenbilder zu neuem Leben. Es geht um nicht weniger als die Quintessenz der Bühnenkunst.Das Besondere an diesem Film ist der kreative Prozess. Bei der Theatergruppe „La Zaranda“ gibt es keine festgelegten Zeiträume oder Premierentermine, die Inszenierung einer Show entsteht in einem laufenden Prozess. Die einzige Vorgabe des Regisseurs lautet: spielen. Der Text ist jederzeit veränderbar, er entsteht während des künstlerischen Prozesses und wird immer wieder neu zusammengesetzt. Auch deshalb sagt Francisco Sánchez alias Paco de la Zaranda im Film: „Denken Sie nicht einmal daran, den Text auswendig zu lernen!“Auszeichnungen: Festival de Málaga