In diesem Artikel informiere ich über die Bebauungplanung im Südosten, ferner über den frisch gegründeten Verein "Kulturviertel Regensburg e.V." und um die (eigentlich schon laufende) Zwischennutzung auf dem Gelände ("prinzleokultur") und schließlich über das Eröffnungswochenende am 16. bis 18. Juli mit Ausstellungen und Veranstaltungen auf dem Zwischennutzungsgelände.
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Werden neuer Stadtteil: das Gebiet der Prinz-Leopold-Kaserne sowie die links und rechts angrenzenden Areale |
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Zwischennutzung an der nördlichen Ecke des Areals (Eingang über Dieselstraße) |
Zunächst: das Gebiet rund um die ehemalige Prinz-Leopold-Kaserne im Stadtosten soll ein komplett neues Stadtviertel werden.
Die Stadt Regensburg wird fast alle bestehenden Gebäude bis 2022 abreissen und auf dem Areal nicht nur einfach Wohnungen, sondern einen richtigen Stadtteil mit Parks und Einkaufsmöglichkeiten errichten. Dabei steht sie unter Zeitdruck, denn die mit eingeplanten Sozialwohnungen müssen bis 2024 stehen - sonst drohen Strafen bezüglich der staatlichen Fördermittel.
Das Neubau-Projekt ist auf folgender Webseite der Stadt Regensburg näher beschrieben:
Ein Bebauungsplan steht noch nicht. Aber es gab einen Ideenwettbewerb und drei Gewinner; die Pläne können Sie über obigen Link einsehen. An diesen Entwürfen will sich die Stadt dann orientieren, wenn sie den endgültigen Plan erstellt.
Die Zwischennutzung - "PrinzLeoKultur"
Die nördlichste Ecke des Geländes hat die Stadt für die Zeit bis 2022 der Zwischennutzung zur Verfügung gestellt. Dafür wird der Name "PrinzLeoKultur" verwendet.
Sie beauftragte das Architektenteam "bauwärts" (Architektin Stephanie Reiterer aus Regensburg und Jan Weber-Ebnet aus München), die wieder Kulturschaffende, Vereine und sonst Interessierte zu Ideensitzungen einlud. Am Ende kam eine Vereinsgründung heraus, nämlich am 11. Juni 2021. Dieser hat die Leitung über die Zwischennutzung des Geländeteils. Dieser plant unter Hochdruck ein Veranstaltungswochenende ab kommenden Samstag.
Bei dem ersten Gespräch am 7.5., das als Videokonferenz stattfinden musste, waren 100 Teilnehmer angemeldet. weitere Termine waren am 14.5., 21.5. und 4.6. (erstmals live). am 11. Juni kam es dann zur Gründung des (letztlich unvermeidlichen) Vereins, nachdem man andere Organisationsformen durchdiskutiert hatte.
Mit beteiligt an diesen Gesprächen waren u.a. der AK Film, der Kunstverein GRAZ, die Vereine "
con_temporary" und "
Scants of Grace". Schon während dieser Gespräche liefen einzelne Nutzungen, z.B. für Filmaufnahmen oder sonstige Aktivitäten, die dann natürlich einzeln von der Stadt genehmigt werden mussten.
Die vielen organisatorischen und rechtlichen Fragen, mit denen die interessierten Teilnehmer konfrontiert wurden, überraschten so manchen, nur nicht die alten "Vereinshasen". Wer Erfahrung hat, weiß natürlich, dass kleine spontane "GbRs" (Gesellschaften bürgerlichen Rechts") nicht reichen, sondern ein Verein oder eine Genossenschaft zu gründen ist. Am 11. Juni war dann alles vorbereitet und der Verein wurde konstituiert.
Nach mehreren Wahlgängen einigte man sich auf den Namen "Kulturviertel Regensburg". Man hat die Hoffnung, dass der Verein über 2022 hinaus etwas kulturelles in dem Stadtteil organisieren kann, eventuell ist auch eine Aufspaltung notwendig, so dass ein Teil das Prinz-Leo-Gebiet bearbeitet und ein neuer Teil andere Umbaugebiete in Regensburg in Angriff nimmt.
Das war nämlich von Anfang an von der Stadt und den Beteiligten geplant: man will hier ganz generell experimentieren. Wie können bei Umbaugebieten die Zwischennutzungen organisiert werden?
In das Vorstandsgremium wurden unter anderem auch die Architekten von bauwärts gewählt, insgesamt sieht der Vorstand so aus:
Jan Weber-Ebnet - 1. Vorsitzender
Hubertus Hinse - 2. Vorstandsmitglied
Louisa Reinheimer - 3. Vorstandsmitglied
Stephanie Reiterer - Kassenwartin
Philipp Eichhorn - Schriftführer
Ich habe ein wenig recherchiert: Hubertus Hinse, den manche vielleicht in Zusammenhang mit "Drudenherz" kennen, ist Autor, Schauspieler, Theaterpädagoge und Filmemacher (http://www.hubertus-hinse.com/) . Louisa Reinheimer ist Kunststudentin und wissenschaftliche Assistentin an der Uni Regensburg. Phillip Eichhorn ist Architekt und Fotograf (https://eichhorn-creativestudio.de/). Jan Weber-Ebnet und Stephanie Reiterer sind - wie schon eingangs erwähnt - Architekten aus München und Regensburg und betreiben die Agentur "bauwärts.de"
Ich selbst habe den Gründungsprozess nicht selbst miterlebt, sondern über die Webseite von bauwärts verfolgt. Erst gestern war ich das erste mal persönlich auf dem Gelände, und zwar eher zufällig - Bekannte von mir werden dort ausstellen und waren gerade auf dem Weg dort hin, um das Organisatorische zu klären.
Veranstaltungswochenende 16. Juli bis 18. Juli 2021
Eigentlich war schon ab Juni geplant, mit Veranstaltungen an die Öffentlichkeit zu gehen, aber sowohl Kulturamt als auch der Verein wurden etwas von der Baubehörde ausgebremst. Nun ist es ab kommenden Wochenende so weit. Der Verein arbeitet mit Hochdruck an der Organisation des Wochenendes; es gibt auch schon einen Verantwortlichen für die Presse und es ist wohl auch schon eine Pressemitteilung verfasst oder unterwegs, hörte ich gestern bei einem Gespräch.