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Samstag, 9. Oktober 2021

Das 14. cinEScultura ab 15. Oktober 2021

Tehran Blues


Viel Kino für Cineasten: Die 14. Ausgabe des spanischen Film- und Kulturfestivals cinEScultura findet vom 15. bis 20. Oktober und vom 28.10. bis 01.11. 2021 in der Filmgalerie im Leeren Beutel in Regensburg statt.

Alle Filme der Sektion Ópera Prima, alle Kurzfilme sowie die zwei Dokumentarfilme "Tehran Blues" und "Das Jahr der Entdeckung" (siehe Filmtipp) können deutschlandweit einen ganzen Monat lang auch online gestreamt werden: Vom 15. Oktober bis zum 15. November 2021.

Das cinEScultura-Programm 2021 gliedert sich in drei Sektionen: 

  • Erstlingswerke junger spanischer Filmmacher*innen, 
  • Dokumentarfilme und 
  • Kurzfilme. 

Sieben Filmemacher*innen, Drehbuchautor*innen und Produzenten werden beim Festival zu Gast sein und ihre Filme mit dem Publikum diskutieren.

Einen weiteren Ehrengast darf cinEScultura 2021 in Regensburg begrüßen: Alexa Portillo, Drehbuchautorin und Mitglied der Jury von CIMA, die den Preis für die beste Regisseurin aus der Sektion Ópera Prima überreichen wird. Dieser Preis wird von cinEScultura in Zusammenarbeit mit CIMA dieses Jahr zum zweiten Mal vergeben.

CIMA ist die spanische Vereinigung von Frauen, die im Filmbusiness tätig sind, und die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, für mehr (Chancen)Gleichheit und Sichtbarkeit von Frauen in der Filmbranche zu lobbyieren. Im cinEScultura-Festivalkatalog sind auch die 10 Punkte veröffentlicht (Autorin María Castejón / Übersetzung Christiane Braun), die nach Ansicht von CIMA essentiell sind, um für mehr Geschlechtergerechtigkeit zu sorgen.

Was wird den Freunden der Filmkunst geboten?

cinEScultura feiert 2021 die 3. Auflage des Ópera Prima Preises der Stadt Regensburg. Der beste erste Langfilm eines jungen Filmemachers, einer jungen Filmemacherin wird prämiert. 

In der Sektion Ópera Prima bewerben sich sechs Filme um den begehrten Preis. Bis auf eine Ausnahme beschäftigen sich alle Filme mit Themen aus der Welt der Frauen: Pubertät, alleinerziehende Mütter, junge und alte Frauen in einer zufälligen Wohngemeinschaft, Lebensentscheidungen von Frauen in der Mitte ihres Lebens. Lediglich ein Film ist eine Komödie von drei Männern, die sich erst gegenseitig die Butter vom Brot nehmen wollen, sich dann aber in einer gemeinsamen Nacht im Weinkeller näher kommen und gemeinsame Sache machen.


Filmtipp: Mädels (2021) 

Regie: Carol Rodíguez Colás - Die Filmemacherin ist zum Festival anwesend.

Marta hat ihre Stelle als erfolgreiche Modefotografin verloren und hat nun keinen Platz mehr in der aufregenden Welt des Glamours. Ihr Traum ist zerbrochen. Sie kehrt in ihr altes Arbeiterviertel zurück und trifft dort auf ihre Jugendfreundinnen Desi, Soraya und Bea. Die Frauen lassen ihre Freundschaft wieder aufleben, erleben neue Abenteuer, teilen Sorgen und Probleme. Letztendlich müssen sich alle neu entdecken und stehen sich gegenseitig bei wichtigen Lebensentscheidungen bei.


Zweiter Schwerpunkt des Festivals sind dieses Jahr die Dokumentarfilme, ein Genre, das seit Anfang des 21. Jahrhunderts wieder ein Revival erlebt. 

11 Dokumentarfilme hat cinEScultura 2021 im Programm. Allesamt aus den Jahren 2018-2020. Das Spektrum reicht von persönlichen Migrationserfahrungen wie etwa in "Im Land meiner Kinder", soziopolitischen Erfahrungen wie Deindustrialisierung, Obdachlosigkeit, Straßenbanden und Kriegserfahrungen, bis hin zu Performances des umstrittenen youtubers Wismichu, dessen 98minütiger Film über die schwindende Wahrheit im digitalen Zeitalter 2018 auf dem Filmfestival in Sitges stark in der Kritik der Medien stand.

Was verbindet die ausgewählten Dokumentarfilme miteinander? Sie sind hybrid in ihrer Erzählform. Die reine Dokumentation ist mit erzählerischen Mitteln verschmolzen. Diese Dokumentarfilme verfolgen den Wunsch nach Erkenntnis als auch der Suche nach innovativen stilistischen Mitteln. Sie alle eint die Suche nach Antworten auf die Herausforderungen und Probleme, mit denen wir konfrontiert werden.

Filmtipp: Tehran Blues (2020), 

Regie: Javier Tolentino - Der Regisseur ist beim Festival anwesend.

Erfan ist ein kurdischer Junge, der in der iranischen Hauptstadt lebt und Filmregisseur werden will. Der Protagonist führt uns durch ein geheimnisvolles Land mit einer faszinierenden Kultur, in dem Tradition und Moderne im Widerspruch stehen. Die Musik und die Menschen, die in diesem Film portraitiert werden, zeigen uns, dass der Iran viel mehr ist als Macht und Öl. Ein Panorama von Klängen aus der reichen Tradition Persiens.

Filmtipp: Das Jahr der Entdeckung (2020)

Regie: Luis López Carrasco.
Drehbuchautor Raúl Liarte und Produzent Pedro Palacios werden anwesend sein.

1992 richtete Spanien zwei internationale Großveranstaltungen aus: Die Olympischen Spiele in Barcelona und die Weltausstellung in Sevilla, die auch mit den Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas verbunden war. Während sich Spanien vor der internationalen Gemeinschaft als ein entwickeltes, modernes und dynamisches Land präsentiert, wurden in Cartagena die Unruhen und Proteste gegen die Schließung von Fabriken und den Abbau der Industrieanlagen immer gewalttätiger und führten schlussendlich zu einem Feuer im Regionalparlament.
Die 200 Minuten sind wahrlich monunmental, jedoch absolut sehenswert. Ein notwendiger, wichtiger Dokumentarfilm, ein Kunstwerk in der spanischen Filmgeschichte.


Auch die Kurzfilme, mit denen das Festival 2008 seinen Anfang nahm, sind wiederum mit einer eigenen Sektion und dem cinEScultur-Kurzfilm-Preis fester Bestandteil des Festivals. Der Preis wird bereits zum 9. Mal verliehen.

Die Kriterien für den cinEScultura-Kurzfilmpreis sind drei: Der Kurzfilm muss die spanische oder lateinamerikanische (Film-)Kultur widerspiegeln, ästhetisch anspruchsvoll sein und sich sowohl für die Lehre als auch für die Forschung eignen. Alle Kurzfilme werden von den Studierenden ins Deutsche übersetzt, laufen mit Untertiteln und eigenen sich so auch besonders für Schulklassen.