Morgen, Freitag den 18.März um 19.30 steht eine weitere Lesung des hier besprochenen Buches an. Und zwar im Luftmuseum Amberg (siehe Hinweis am Ende dieses Artikels), wobei ich aktuell nicht weiß, ob noch Plätze frei sind.
Aber eigentlich wollte ich von dem Matinee am letzten Sonntag berichten: eine Lesung von Jürgen Huber und Gisela Bender.
Sie fand in Kallmünz in der "Orangerie" statt, dem Frühstücksraum des Hotels im zentral gelegenen "Schloss Raitenbuch",. Der Raum diente bis zum Pandemiebeginn auch als Cafe und hat deshalb einen eigenen Namen, eben Orangerie. Es befindet sich gleich hinter dem Eingangstor.
Es war dort bereits die zweite Lesung zu einem Buch, das ich eigentlich schon Monaten besitze: "Die Gedichte stehen zwischen den Zeilen" mit Gedichten und Zeichnungen von Jürgen Huber und Kevin Coyne.
Natürlich fragte ich mich, ob es sich lohnt, zu einer Lesung zu fahren, wenn ich das Buch schon habe. Und es hat sich gelohnt! Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt.
Das hat mehrere Gründe - zum einen kann man Gedichte immer wieder neu erleben, vor allem, wenn sie vorgelesen werden. Was einen eigenen Reiz gibt - und Jürgen Huber und Gisela Bender haben das geschickt aufgezogen: die Gedichte von Coyne wurden abwechseln deutsch und englisch gesprochen, die Gedichte von Huber wurden jeweils zwei mal hintereinander gelesen, weil man oft erst beim zweiten Lesen das bessere Verständnis findet.
Zudem waren sehr anrührende Gedichte dabei, z.B. wenn die Krebskrankheit von Jürgen Huber verarbeitet wurde, oder wenn andere Zeilen an den aktuellen Krieg erinnern.
Aber das wichtigste und entscheidende für mich war: das schauspielerische Talent von Jürgen Huber. Es führte zu weit mehr als einer bloßen "Lesung". Jürgen Huber sprach nicht die Texte, er "spielte" sie. Auf eine sympathisch-konzertante Art, die mich an meinen Lieblingskabarettisten Vitasek erinnert. Und neben den ausgewählten Gedichten (von Coyne) las er auch einen vergnüglichen Prosatext, der selbst verfasst hatte - eine "Dreingabe" für das Matinee. Und hier - befreit von dem Korsett der Lyrik - konnte er ganz besonders intensiv "schauspielern".
Das war fesselnd, und ich hoffe, er wird künftig noch mehr solcher "Lesungen" veranstalten.
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Jürgen Huber, Gisela Bender, Lesung in Kallmünz am Sonntag 13.03.2022 |
Ursprünglich vorgesehen war, dass der Mitherausgeber Stefan Voit mit anwesend ist, der zusammen mit Jürgen Huber lesen sollte. Coronabedingt fiel er diesmal aus, und die Mitherausgeberin Gisela Bender, in deren "Giselaverlag" das Buch erschien, übernahm die Lesung der Gedichte von Huber, ferner die jeweils englische Variante der Gedichte von Kevin Coyne.