Doch Sawatzki ist mit Sicherheit kein Landschaftsmaler im klassischen Sinn. Man möchte es kaum glauben aber die Anfänge seiner Kunst liegen in der Street Art. Seitdem die Street Art salonfähig geworden ist finden sich Motive und Bilder, die vorher auf Hauswänden prangten, fein säuberlich gerahmt und auf Leinwand platziert in Galerien und Ausstellungshäusern wieder. Der Künstler Nico Sawatzki hat eine ganz besondere Entwicklung durchlaufen und er ist einer der sehr wenigen Street Art Künstler, die, weg von der Hauswand, hin zur Leinwand einen ganze eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelt haben. Dieser zeichnet sich durch die Motivik und einer auf lange Jahre entwickelten künstlerischen Technik aus, die seinen Arbeiten einen hohen Wiedererkennungswert verschafft. Der Künstler arbeitet mit dem klassischen Medium der Street Art, der Sprühdose. Nur der Untergrund ist ein anderer. Haftet der Sprühnebel sofort und irreversibel auf groben Wandstrukturen, so hat der Künstler beim Auftrag auf die Leinwand doch einen gewissen Zeitrahmen, in dem er den feinen Nebel aus Acryllack bearbeiten kann. Genau dieses Momentum macht sich Sawatzki zu Nutze. Seine Arbeiten entstehen in einem ewigen Zyklus von Konstruktion und Dekonstruktion von einzelnen Farbschichten. Bis zu 40 verschiedene Schichten trägt der Künstler auf die Leinwand auf. Der Bildaufbau erfolgt klassisch vom Hintergrund zum Vordergrund hin. Seine Bildstrukturen ritzt Sawatzki mit verschiedenartigsten Werkzeugen in die bestehenden Farbschichten. Dann folgt die nächste Schicht, die, sobald sie auftragen ist, schon wieder abgeschabt wird. Was bleibt sind die Spuren in den vertieften Ritzen. Auch die Motivik ist bei Sawatzki wie eingangs bereits erwähnt eine ganz besondere. Es ist schon ein drastischer Schritt von der klassischen Street Art hin zur Thematik der, auf persönlichen Erinnerungen basierenden, Landschaftsmalerei. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
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