Dass der Umfang wegen der gestiegenen Druckkosten geringer ist als in früheren Jahren, wie es in der Zeitung hieß, spielt überhaupt keine Rolle. Da steckt immer noch genug Lesestoff drin um sagen zu können: die Anschaffung lohnt sich.
Der Regensburger Almanach ist ein seit 1967 herausgegebenes Jahrbuch mit Aufsätzen verschiedener Autoren über Themen quer durch Regensburg. Das Buch soll gleichzeitig ein Neujahrsgeschenk sein - das bedeutete der Name "Almanach" nämlich ursprünglich, und hat eine Berichtsjahr von Michaeli zu Michaeli - also vom 29. September bis zum 29. September.
Das Buch wird nicht von der Stadt herausgegeben, sondern von Professor Dr. Peter Morsbach, und erscheint im Battenberg Gietl Verlag (früher MZ-Verlag).
Frank Baumgartner berichtet über Mütter, die mit ihren Kindern aus der Ukraine geflüchtet sind und vorübergehend im St. Vincent untergebracht wurden. Chrstine Allgeyer fügt ein Interview mit einer Pflegemutter an.
Lorenz Baibl würdigt in einem Rückblick die Tätigkeit von Dr. Werner Chrobak als Stadtheimatpfleger von 1998 bis 2022.
Susanne Hauer macht sich Gedanken zum neuen Welterbetitel "Donaulimes", der im Juli 21 verliehen wurde.
Elisabeth Pustet schreibt für die geschichtsinteressierten Leser über das Patriziergeschlecht der Gravenreuther.
Stefan Krabatsch und Stefan Hanke betrachten vier Forumsbauten der Uni, die unter Denkmalschutz stehen. Michael Hitzek berichtet über Prof. Dr. Baier, der 10 Jahre Präsident der OTH Regensburg war.
Thema Sport: Heiner Gietl interviewte Christian Keller über seine Zeit beim SSV Jahn (Achteinhalb Jahre Christian Kelle beim SSV JAhn). Claus-Dieter Wotrube schreibt über die Eisbären, die im Frühjahr 2022 einen erstaunlichen Aufstieg schafften.
Von Thomas Muggenthaler stammt ein Bericht über das tragische Schicksal der jüdischen Familie Brandis.
Albert von Schirnding analysiert einen Speicherfund zur Bruckner-Feier ind er Walhalla 1937. Armin Gugau nahm sich die Geschichte der (heute nicht mehr existierenden) Barackensiedlung Keilbergheim, die von 1936 bis 1980 existierte.
Hubert Hans Wartner berichtet über Johann Babtist Wartner und seine Rolle bei der Wahl des ersten Bundeskanzlers.
Reiner Vogel würdigt den Kunstmaler Richard Vogl zum siebzigsten Geburtstag. Anton Zimmermann widmet sich der Opernresgisseurin Nicola Raab, die den Regensburger Theaterfreunden vielleicht in Zusammenhang mit der Turandot-Inszenierung ein Begriff ist.
Manfred Engelhardt zeigt uns Autogrammkarten von Künstlern am Regensburger Stadttheater aus der Zeit von 1928 bis 1934 und erzählt über das Poesiealbum seiner Mutter, in welchem er diese Fotos fand.
Florian Sendtner schreibt über das traurige Schicksel des Juristen Otmar Spirk, der sich als Kämpfer für sozial Schwache und ihre tragischen Schicksale einen Namen machte. Er starb 2022 an Corona, an das er nicht glauben wollte, und noch vom Krankenhaus aus rief er zu den Spaziergängen der Querdenker auf. Seine Entwicklung hin zum Querdenker während der Pandemie hat viele Leute ratlos gemacht. Ich hatte ihn früher oft im Cafe Diba getroffen und wir tauschten uns gelegentlich über juristische Probleme aus. Mir gefiel sein soziales Engagement, auch beim Donaustrudl und später bei Regensburg-Digital.
Der Regensburger Almanach ist ein seit 1967 herausgegebenes Jahrbuch mit Aufsätzen verschiedener Autoren über Themen quer durch Regensburg. Das Buch soll gleichzeitig ein Neujahrsgeschenk sein - das bedeutete der Name "Almanach" nämlich ursprünglich, und hat eine Berichtsjahr von Michaeli zu Michaeli - also vom 29. September bis zum 29. September.
Das Buch wird nicht von der Stadt herausgegeben, sondern von Professor Dr. Peter Morsbach, und erscheint im Battenberg Gietl Verlag (früher MZ-Verlag).
Wie üblich gibt es zunächst eine Chronik, und da das "Geschäftsjahr" des Almanach von Michaeli zu Michaeli geht, umfasst die Chronik den Zeitraum September 2021 bis September 2022 (was zu dem im ersten Moment verwirrenden Titel "Chronik 2021-2022" führt). Geschrieben haben diesmal die Chronik Julia Kathrin Knoll und Rolf Stemmle.
Der Inhalt
Ein kleiner Schwerpunkt des Almanachs 2022 ist das Thema Film und Kino.
Das beginnt schon mit einer kleinen Geschichte der Regensburger Kinos, den Dr. Morsbach in der Einleitung versteckt hat. Und das ist nicht etwa einfach nur eine Auflistung von Scala, Bavaria, Kammer, Stali und anderen Kinos, sondern Dr.Morsbach erzählt von seinen persönlichen Erfahrungen, als er als Jugendlicher sein Taschengeld in den Kammer-Lichtspielen aufbesserte.
Dann schreibt Fabienne Angela Schaumberger über Regensburg als Ort für Filmdrehs. "Filmlocation" wie man sagt. Ich möchte die Liste noch ergänzen um 2006 erschienenen Film "Zwei zum Fressen gern" - eine herrliche komische-spannende Krimistory über ein ausgebüchstes Krokodil, mit Christian Tramitz und den (mittlerweile verstorbenen) Dirk Bach. Ich war gerade mit einem Bekannten auf der Steinernen Brücke unterwegs, als wir auf der Jahninsel den Dreh verfolgen konnten: da war ein umgekipptes Auto, ein zum Filmdreh gehörendes Polizeiauto mit Blaulicht, eine 50m lange Schiene für den Kamerawagen. Und mein Bekannter meinte: ist das nicht Dirk Bach, da unten? Ich wollte es nicht glauben, aber er hatte recht.
Danach folgt ein Artikel über 40 Jahre Stummfilmwoche, und wer könnte darüber besser berichten als Nicole Litzel.
Chrissy Grundl schreibt anschließend über das "Transit Filmfest Regensburg", das ursprünglich "Heimspiel Filmfest" hießt. Gabriel Flieger beschreibt dann die Geschichte der "Internationale Kurzfilmwoche Regensburg", vom Ursprung bis heute.
Andreas Meixner stellt schließlich im Artikel "Kulturmenschen" einige Persönlichkeiten vor, darunter zunächst Medard Kammermeier, der die Kinoszene Regensburgs geprägt hat (siehe meinen Bericht über die Kulturpreisverleihung). Aber was mich besonders gefreut hat: der legendäre "Pater Clemens" war mit dabei. Pater Clemens Habiger feierte nämlich im Februar seinen 80. Geburtstag. Als ich ihn vor Jahrzehnten kennenlernte, erzählte er mir, dass er erst darum kämpfen musste, um seinen Kapuziner-Orden verlassen zu dürfen und sozusagen als eine Art Streetworker und mobiler Seelsorger außerhalb der Klosterräume wirken darf. Schön, dass hier über ihn berichtet wird.
Michael Scheiner schreibt Spannendes über das Leben der Regensburger Schriftstellerin (und frühere Mitarbeiterin des Hessischen Rundfunks) Eva Demski.
Lisa Schneider und Rolf Stemmle haben sich im anschließenden Artikel die schönen Fotos von Benno Hurt aus den 80er Jahren genommen und dazu passende Texte verfasst.
Gertrud Maltz-Schwarzfischer schreibt einen ausführlichen Artikel über die urkainische Partnerstadt Odessa.
Wir erinnern uns: im September 2021 kam eine Delegation aus der Ukraine zu uns und wir feierten nachträglich 30 Jahre Städtepartnerschaft Regensburg-Odessa (https://www.regensburger-tagebuch.de/2021/09/mehr-als-30-jahre-stadtepartnerschaft.html). Der Odessa-Anker, ein Geschenk der Partnerstadt, wurde neben der Thundorferstraße auf dem Marc-Aurel-Uferweg platziert und erhielt im Februar 2022 eine völlig neue Bedeutung als Mahnmal
Odessa-Anker, Marc-Aurel-Ufer (Foto vom 27.02.2022) |
Lorenz Baibl würdigt in einem Rückblick die Tätigkeit von Dr. Werner Chrobak als Stadtheimatpfleger von 1998 bis 2022.
Susanne Hauer macht sich Gedanken zum neuen Welterbetitel "Donaulimes", der im Juli 21 verliehen wurde.
Elisabeth Pustet schreibt für die geschichtsinteressierten Leser über das Patriziergeschlecht der Gravenreuther.
Stefan Krabatsch und Stefan Hanke betrachten vier Forumsbauten der Uni, die unter Denkmalschutz stehen. Michael Hitzek berichtet über Prof. Dr. Baier, der 10 Jahre Präsident der OTH Regensburg war.
Thema Sport: Heiner Gietl interviewte Christian Keller über seine Zeit beim SSV Jahn (Achteinhalb Jahre Christian Kelle beim SSV JAhn). Claus-Dieter Wotrube schreibt über die Eisbären, die im Frühjahr 2022 einen erstaunlichen Aufstieg schafften.
Von Thomas Muggenthaler stammt ein Bericht über das tragische Schicksal der jüdischen Familie Brandis.
Hubert Hans Wartner berichtet über Johann Babtist Wartner und seine Rolle bei der Wahl des ersten Bundeskanzlers.
Reiner Vogel würdigt den Kunstmaler Richard Vogl zum siebzigsten Geburtstag. Anton Zimmermann widmet sich der Opernresgisseurin Nicola Raab, die den Regensburger Theaterfreunden vielleicht in Zusammenhang mit der Turandot-Inszenierung ein Begriff ist.
Manfred Engelhardt zeigt uns Autogrammkarten von Künstlern am Regensburger Stadttheater aus der Zeit von 1928 bis 1934 und erzählt über das Poesiealbum seiner Mutter, in welchem er diese Fotos fand.
Florian Sendtner schreibt über das traurige Schicksel des Juristen Otmar Spirk, der sich als Kämpfer für sozial Schwache und ihre tragischen Schicksale einen Namen machte. Er starb 2022 an Corona, an das er nicht glauben wollte, und noch vom Krankenhaus aus rief er zu den Spaziergängen der Querdenker auf. Seine Entwicklung hin zum Querdenker während der Pandemie hat viele Leute ratlos gemacht. Ich hatte ihn früher oft im Cafe Diba getroffen und wir tauschten uns gelegentlich über juristische Probleme aus. Mir gefiel sein soziales Engagement, auch beim Donaustrudl und später bei Regensburg-Digital.
Christian Stang erzählt uns von einem neuen DIN-Entwurf, der beinahe dazu geführt hätte, dass es künftig "R wie Regensburg" heißt.
I bin der Sepp aus Ghana, heißt ein Artikel über den offenbar stadtbekannten "Robert Odoi Mensah", geschrieben von Anton Zimmermann. Ich selbst kannte dieses "Original" nicht, und fand den Artikel höchst amüsant und interessant.
Der letzte Artikel stammt von Rainer Girg und darin geht es um den 15. Geburtstags des Geschichts- und Kulturvereins Regensburg-Kumpfmühl. Ihm haben wir viel zu verdanken, allem voran das vor 15 Jahren herausgegebene geniale Buch über die Geschichte von Kumpfmühl, das gleichzeitig ein Buch über die Geschichte von Regensburg ist und in keiner Bibliothek eines geschichtsinteressierten Regensburger fehlen sollte.
https://www.regensburger-tagebuch.de/2016/10/regensburger-almanach-2016-und-die.htm
Regensburger Almanach 2022
Film ab!
Titel: MZ-Buchverlag
ISBN: 978-3-95587-417-9
Auflage: 1. Auflage 2022
Format: 22 x 20,5 cm
Abbildungen: durchgehend farbig
Cover-Typ: Hardcover
Seitenanzahl: 200