Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Donnerstag, 30. März 2023

EMIL ORLIK in der Ostdeutschen Galerie




EMIL ORLIK AN MAX LEHRS.
KÜNSTLERPOST AUS ALLER WELT
Kunstforum Ostdeutsche Galerie

31. März bis 18. Juni 2023

Eröffnung am 30. März 19 Uhr

Erstmals stellt das KOG einen einzigartigen Schatz seiner Grafischen Sammlung vor: die umfassende Korrespondenz des Grafikers Emil Orlik mit dem befreundeten Kunsthistoriker Max Lehrs. Die reich illustrierten Briefe und Karten geben in Wort und Bild Aufschluss über Orliks Leben sowie seine künstlerischen Vorhaben zwischen 1898 und 1930. Ein Leitfaden, den die Präsentation aufgreift und mit weiteren Werken aus der Sammlung veranschaulicht, sind Orliks zahlreiche Reisen.

 


Rund 440 Briefe und Postkarten sandte Emil Orlik zwischen 1898 und 1930 an seinen Freund Max Lehrs. Der Kunsthistoriker war damals zunächst als Direktor am königlichen Kupferstichkabinett in Dresden tätig. Später wurde er Direktor des Berliner Kupferstichkabinetts (1904–1908) und kehrte anschließend an seinen ersten Wirkungsort Dresden zurück. Orliks Post ließ er in drei Alben binden, die heute zur Grafischen Sammlung des KOG gehören. Das Konvolut enthält nicht nur aufschlussreiche Informationen zu Orliks Leben, seinen Reisen und künstlerischen Projekten: Es bietet auch eine Vielzahl an Zeichnungen und anderen grafischen Arbeiten, mit denen der Künstler seine Schriftstücke virtuos und humorvoll bereicherte.

Emil Orlik (Prag 1870–1932 Berlin) arbeitete vor allem als Grafiker und Zeichner und war insbesondere für seine Porträts sehr gefragt. Nach dem Studium in München und einer Phase als freischaffender Künstler in Prag verlagerte er 1905 seinen Lebensmittelpunkt nach Berlin, um hier eine Professur an der Staatlichen Lehranstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums zu übernehmen. Viel Zeit verbrachte Orlik auf Reisen quer durch Europa sowie nach Asien und später nach Amerika. Wegweisend waren für ihn seine beiden Japan-Besuche in den Jahren 1900/01 und 1912. Als Kenner des japanischen Farbholzschnitts trug er zur Verbreitung dieser für den Jugendstil charakteristischen Technik in Mitteleuropa bei.

Die Ausstellung präsentiert die einzigartige Korrespondenz zwischen Orlik und Lehrs erstmals vollständig. Neben den Alben mit den Originalen lassen sich an einer Medienstation sämtliche Briefe und Karten im Detail virtuell betrachten. In der Zusammenschau mit thematisch passenden Zeichnungen, Aquarellen, Radierungen, Holzschnitten und Lithographien aus dem umfangreichen Orlik-Bestand der Grafischen Sammlung ergibt sich ein spannender Einblick in das Leben des Künstlers, seine zahlreichen Reisen und vielfältigen künstlerischen Techniken.

Nachtrag:
Bericht von der Eröffnung: