Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Sonntag, 18. Juni 2023

Bürgerfest 2023 - erste Eindrücke

Wenn ihr keinen speziellen Wunsch habt, dann wäre mein Tipp für das diesjährige Bürgerfest: geht über die Thundorferstraße, wo sich viele Vereine zeigen, über die Keplerstraße, das diesmal als Nachhaltigkeitsmeile fungiert, in den Weißgerbergraben, wo die sozialen Institutionen sind, die unter dem Dachverband der Sozialen Initiativen auftreten. 

Das kommt dem ursprünglichen Gedanken der ersten Bürgerfeste noch am nächsten. 

Vom Rest will ich durchaus nicht abraten. Ich ließ mich sowohl Freitag abend als auch gestern durch alle anderen Straßen schieben, und wo mir die Musik taugte, blieb ich ein wenig hängen. Aber wenn man die Strecke von Kohlenmarkt zu Bismarckplatz bewältigt, muss man auch die Enge akzeptieren. Oder sich eine Bierbank sichern. Natürlich war ich auch auf der Brücke und in Stadtamhof, und die Einbindung der Dilli-Dalli-Stände in die Uferstraße fand ich eine gute Idee. 

Die folgenden Fotos sind - gemischt - vom Freitag und Samstag (Freitag mit Handy, Samstag mit Spiegelreflex - daher die unterschiedliche Qualität)


Chorales in der Keplerstraße


Nach den letzten vier Jahren hatte ich viel Lust auf das Bürgerfest und habe es nicht nur gestreift, wie bei den letzten Malen.  Beim Studium des Programms war ich erschlagen: so viele Music-Acts auf so vielen Bühnen. Das durch zu planen ist Stress. Bis mir einfiel: das ist nicht die ursprüngliche Idee des Bürgerfests. Es geht nicht um kostenlose Open-Air-Musik. Es geht um die Stände, die möglichst von Regensburgern oder lokalen Vereinen betrieben sein sollten, um den Austausch, um die kulturelle Vielfalt (auch beim Essen, jawohl!) und ab und zu bleibt man hängen, weil jemand Musik oder etwas anderes aufführt. 

Und da fand ich es gut, dass man die Keplerstraße diesmal als Nachhaltigkeitsmeile konzipierte und nicht als Open-Air-Cocktail-Strecke. So passten die eingangs genannten Straßenzüge gut zusammen. Und das habe ich sowohl Freitags als auch gestern, am Samstag, intensiv ausgenutzt. Wobei ich dazu sagen muss: am Freitag Abend war zu meiner Überraschung fast noch mehr los als gestern. 

In der Thundorfer Straße präsentieren sich vor allem Vereine. 

Thundorfer Straße


Der Stand der Altstadtfreunde. 





Hier sind auch deutsch-französische Vereine, deutsch-italienische, und man andere Nationalitäten sind auch vertreten:

deutsch-französisch

italienisch

ungarisch



Das ist eine der zwei Bühnen an der Thundorfer Straße. 



Eine lustige Idee des Vereins "Binary-Kitchen e.V.", der sein Zelt auf der gegenüberliegenden Jahninsel aufgeschlagen hat. Das Telefon ist am Salzstadel befestigt, unten am Donauufer


Die Keplerstraße - diesmal die "Nachhaltigkeitsmeile". Eine sehr gute Idee.










Das ehemalige "Ei", wo in den achtziger Jahren der dänische Koch "Helge" seine berühmten Schnitzel briet



Der Stand der OTH. Wollen die jetzt wirklich gegen die DJ-Musik antreten, die von der anderen Straßenseite kommt? 



Wem 5 Euro pro Getränk + 2 Euro Pfand ( so  noch im westlichen Abschnitt der Keplerstraße) zu viel sind: beim Stand des ehrenwerten Vereins "Kreuzbund" bekommt man das alkoholfreie Getränk für 1,50 Euro - und zahlt keinen Pfand. 




Wie schon beim letzten Bürgerfest wird der Weißgerbergraben von den Sozialen Initiativen organisiert




Ab hier wird's eng. Die Ludwigstraße, Richtung Haidplatz

Der Haidplatz. Kein Maibaum, wie 1973, keine Eisstock-Schießbahn. Aber immerhin autofrei. Denn das war die Besonderheit beim ersten Bürgerfest 1973: wann hat die damals noch verkehrsdurchflutete Altstadtfest gesperrt. Die Initiatoren wollten zeigen, wie eine autofreie Altstadt aussehen würde



Musik am Bismarckplatz

Die soziale Meile Freitag nacht

Die verrückten Hüte sind schon lange ein wichtiger Bestandteil der Bürgerfeste








Lichtinstallation an der frisch renovierten Oswaldkirche 









Noisepollution auf dem Kohlenmarkt




Vor dem Andreasstadel

Holy Crap, vor dem Andreasstadel


Wer sich für die Anfänge des Bürgerfestes interessiert (das ich persönlich als 16jähriger das erste Mal mit erlebte), für den habe ich folgende Linktipps:

„Des war wirklich wie a Urknall“ – Das Regensburger Bürgerfest 1973 als identitätsstiftendes Fest für Stadt und Bürger., Bacherlorarbeit 2012
https://altstadtfreunde-regensburg.de/wp-content/uploads/2023/05/Bachelorarbeit-Lindsey-Funk.pdf

Video über die Anfänge des Bürgerfests mit Filmaufnahmen 1973, auf der Webseite der Altstadtfreunde (siehe unten am Ende der Webseite)
https://altstadtfreunde-regensburg.de/buergerfest-2023/