Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Samstag, 3. Juni 2023

Mariana Steiner - Bericht von der Midissage im Kulturhaus

Eine wunderbare Veranstaltung mit exzellenter Musik. Das war die Midissage zur Ausstellung "Nach dem Vulkan" mit Bildern von Mariana Steiner im Kulturhaus Neutraubling am 24. Mai 2023. 

Die zuletzt auf La Palma lebende Künstlerin war in den letzten Wochen in Regensburg, da sie sich im Rahmen der Einweihung des Blindeninstitut-Neubaus um das Kunstdenkmal zu kümmern hatte. Parallel dazu eröffnete sie eine Ausstellung im Kulturhaus in Neutraubling und organisierte eine Midissage, wo sie ihre Bilder persönlich vorstellte.

Mit zur Veranstaltung gehörte der Auftritt des Trios "Cuarteto Cortado". Diese spielten wunderschöne Stücke von Astor Piazolla, die die Künstlerin selbst ausgesucht hatte.

Laudator Michael Schäffer, Midissage am 24.05.2023 in Neutraubling


Mariana Steiner war ab 1990 freischaffende Künstlerin in Regensburg.

Geboren ist die Künstlerin in Argentinien. Ihr niederbayerischer Vater war jahrelang als Diplomat unterwegs, so dass sie abwechselnd in Ländern wie Argentinien, Costa Rica und Deutschland aufwuchs. In Buenos Aires und in Deutschland studierte sie Kunst.

Ab 2006 arbeitete sie für das Blindeninstitut in Regensburg, und zwar bis zur Pandemie im Jahre 2021.

Zusammen mit ihrem Ehemann Michael Schäffer betrieb sie von 2012 bis 2014 das Reise-Kunst-Projekt "PanAmericanArte". Sie banden 220 Künstler aus 21 Ländern ein. Ab 2015 bis 2018 half sie ihrem Ehemann bei der Führung der Galerie "PanAmericanArte" am Watmarkt.

Ab 2021 lebte sie mit ihrem Mann Michael Schäffer auf den kanarischen Inseln, nämlich auf "La Palma" Dort gab es 2021 bekannterweise einen Vulkanausbruch. Drei Monate "brüllte der Vulkan", wie es Kurator Michael Schäffer formulierte. Asche-Regen und giftige Dämpfe bedrohten auch das Domizil der Künstlerin und sie hielt sich vorübergehend bei Freunden auf.

Es dauerte ein wenig, bis sich der Schock legte. Nach einigen Wochen kamen grüne Triebe aus der grauen Asche und die Malblockade löste sich langsam auf.

Den Vulkanausbruch hat sie in späteren Bildern verarbeitet. Sowohl inhaltlich, als auch materiell. Man kann einen neuen Mal-Stil erkennen, wie sie bei der Midissage auch klar bestätigte. Auch das Auftauchen von Menschen in den Bildern ist neu.

Technisch experimentiert sie seit der Naturkastastrophe mit Vulkanasche, den sie mit Acryl-Schwarz mischt und damit die Leinwände grundiert. Das Malen auf schwarz grundierter Farbe ist übrigens eine uralte Technik und sorgt für leuchtende Farben.

Für die musikalische Umrahmung der Midissage sorgte das Cuarteto Cortado, das die (von Mariana Steiner ausgewählten) Stücke des Argentiniers Astor Piazzolla auf ganz wunderbare Weise präsentierten. Cuarteto Cortado, das "gekürzte Quartett", besteht aus Angelika Treutwein (Klarinette), Cornleie Bergius (Violoncello) und Marius Treutwein (Klavier).

Nach der Midissage ist geplant, dass die Künstlerin mit ihrem Mann wieder auf Reisen geht - diesmal in den hohen Norden.






Laudatio: Michael Schäffer

Begrüßung durch Kulturbeauftragte Angelika Achter

Cuarteto Cortado