Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Montag, 4. Dezember 2023

Bericht von der Kulturpreisverleihung 2023 im marinaforum




Am Abend des 15. November 2023 verlieh die Stadt Regensburg im vollbesetzten Sall des marinaforum den Kulturpreis sowie drei Kulturförderpreise. Im Anschluss gab es den traditionellen Empfang, der Gelegenheit gab, Kontakte zu pflegen und Kontakte zu erweitern.

Sowohl Stadtrat als auch Stadtverwaltung darf man für diese Veranstaltung loben. Den Stadtrat für die gelungene Auswahl der Preisträger, die Stadt wegen der gelungenen Veranstaltung. Auch wenn der Vortragsteil fast drei Stunden dauerte, waren diese kurzweilig. Launige Laudationes, interessante Videos, gute Musikeinlagen und der Ausschnitt aus einem Theaterstück, das die Theatergruppe St. Anton derzeit aufführt. Die Theatergruppe ist eine der Preisträge an diesem Abend. 

Zwischendurch gab es Musikbeiträge von Riva Leon und Lisa Fischer.

Die Preisträger wurden im Juli vom Stadtrat beschlossen, die Verleihung selbst fand an diesem Abend statt.

Der Kulturpreis ging an:

  • Peter Engel (Laudatio: Toni Schmid)

Kulturförderpreise gingen an:

  • Barbara Muhr (Laudatio: Anne Wiegand)
  • Transit Filmfest (Laudatio: Dr. Herbert Schwaab)
  • Theatergruppe St. Anton e.V. (Laudatio: Andreas Meixner)

Der Abend wurde moderiert von Daniela Schuster; nach einleitenden Ansprachen von Kulturreferent Wolfgang Dersch und OB Maltz-Schwarzfischer gab es Musikeinlagen und die Preisverleihungen.

Wie es der Tradition entspricht durfte jeder Preisträger sich einen Laudator aussuchen, und deren Reden waren durchwegs unterhaltsam und informativ. Zum Kulturpreisträger Peter Engel gab es außerdem einen Kurzfilm von Stefan  Effenhauser, der Engel durch sein Atelier folgte. Peter Engel dürfte mit 54 Jahren eine der jüngsten Kulturpreisträger sein.  Er ist dem Laien durch seine Wimmelbücher, dem Fachmann durch seine langjährige Tätigkeit als Theatermaler bekannt. (Statt Webseite: Kulturdatenbankeintrag

Die Theatergruppe St. Anton unter der Leitung von Stephan Roggenbuck erhielt eine enthusiastische Laudatio von Meixner. Die Gruppe hat über 70 aktive Mitgliedern bestehende Theatergruppe und existiert gut 40 Jahre. Webseite: https://www.theatergruppe.net/

Die in Straubing geborene Barbara Muhr ist bildende Künstlerin und seit 2016 als freie Künstlerin tätig. Einigen Beobachtern der Kunstszene dürfte sie aus ihrer Zeit im Andreasstadel bekannt sein; mittlerweile arbeitet sie in zwei Ateliers in Regensburg und Straubing.  Die  Moderatorin inszenierte auf der Bühne ein Interview mit der Künstlerin. Barbara Muhr war zeitweise wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte und ist seit 2023 freiberufliche Mitarbeiterin der Kunstsammlungen des Bistums Regensburg. Webseite: https://barbaramuhr.jimdofree.com

Das "Transit Filmfest" macht seit 15 Jahren zukunftsweisendes Kino. Ursprünglicher Name war "Heimspiel", die Umbenennung erfolgte 2019. Die Gruppe besteht aus einem ehrenamtlichen Team aus Studierenden und Medienwissenschaftlen, das in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Medienwissenschaft der Universität Regensburg jedes Jahr ein mehrtägiges Filmfestival in den Regensburger Altstadtkinos organisiert. „30 junge Leute arbeiten ein Jahr daran, dass in drei Kinos zehn Filme pro Tag zu sehen sind“, erzählte derLaudator. Sie holen Gäste aus aller Welt , in diesem Jahr waren es an die 4000 Besucher - Festivalleiterin ist Chrissy Grundl; Laudator Dr. Schwaab von der Universität hat die Gruppe über die Jahre hinweg unterstützt. Beide wiesen darauf hin, dass der extreme Einsatz bisher ehrenamtlich erfolgte, und es Zeit wäre, daran etwas zu ändern. Webseite: https://www.transit-filmfest.de/


Weitere Details über die Künstler findet ihr in der offiziellen Mitteilung der Stadt Regensburg über diesen Abend (nach den Bildern)

Gertrud Maltz-Schwarzfischer

 

Ansprache Kulturreferent Wolfgang Dersch

Moderation: Daniela Schuster

Eröffnung mit Musik


Riva Leon


Anne Wiegand (Laudatio für Barbara Muhr)



Interview mit Barbara Muhr

Laudatio für Theatergruppe St. Anton: Meixner

Theatergruppe St. Anton

Leiter der Gruppe: Stephan Roggenbuck

Theaterszene aus "Automatenbüffet"

Laudatio für Transit Filmfest: Dr. Schwaab


Chrissy Grundl vom Leitungsteam


Musikbeitrag: Isa Fischer




Laudatio für P. Engel: Toni Schmid

Peter Engel bei der Verleihung des Kulturpreises 2023


Moderatorin: Daniela Schuster








Hier ist der volle Wortlaut der Pressemitteilung der Stadt Regensburg:

Kulturpreis ehrt Peter Engel für sein Lebenswerk

Der Kulturpreis wird an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich in hervorragender Weise um das kulturelle Leben der Stadt Regensburg verdient gemacht haben. Der Preis ist die Auszeichnung für ein besonderes Lebenswerk oder eine überragende Leistung im Kulturbereich. Am 15. November 2023 wurde Peter Engel mit dem Kulturpreis 2023 geehrt.

Peter Engel, 1969 geboren, ist in Coburg aufgewachsen. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, 1995 begann er seine Karriere als freischaffender Künstler, Bühnenbildner und Illustrator. Heute lebt und arbeitet er in Regensburg. Seit über zwei Jahrzehnten bereichert Peter Engels Schaffen die hiesige Kunstlandschaft, die Reichweite seiner Kunst strahlt jedoch weit über die Grenzen seiner Wahlheimat hinaus.

Peter Engels künstlerisches Wirken kommt in jeder seiner Disziplinen zum Vorschein. Bekannt sind seine Zeichnungen – brillante Wort- und Bildkombinationen von feinsinnigem Humor, die zum Schmunzeln bringen und zum Nachdenken anregen. Mit seinen Illustrationen hat er das Theater Regensburg und das Regensburger Bürgerfest mit Plakatdesigns bereichert, seine Buchillustrationen verschiedenster Wimmelbücher und weiterer Werke wurden vielfach publiziert. Peter Engel schafft zudem beeindruckende, detailverliebte und wohldurchdachte Rauminstallationen von ganz eigenem Stil, die man in Ausstellungen und auch im Stadtbild sofort wiedererkennt. Seit 1996 entwickelt er Bühnenbilder für zahlreiche nationale Theater. Engels überregionale Bekanntheit zeigt sich auch in der Vielzahl an Galerien in ganz Bayern, in denen er sein Œuvre in Einzel- sowie Gruppenausstellungen präsentierte.

1995 wurde Engel mit dem Kulturförderpreis der Stadt Coburg ausgezeichnet, 1998 mit dem Debütantenpreis des Bayerischen Kultusministeriums. Es folgten unter anderem der Kunstpreis des Kunst- und Gewerbevereins Regensburg, der E.ON-Kulturpreis Bayern, der Otto-Ditscher-Preis für Buchillustration und jüngst der Kunstpreis der Sparkasse Regensburg. 2009 erhielt Peter Engel den Kulturförderpreis der Stadt Regensburg.

Peter Engel zeigte zu jedem Punkt seiner Karriere Offenheit gegenüber Innovationen und der Erschließung neuer multimedialer Bereiche in seiner Kunst. So sind beispielsweise seine ersten Ölkompositionen, die mittlerweile einen großen Teil des künstlerischen Schaffens ausmachen, erst zu Zeiten der Corona-Pandemie entstanden. Engels Fähigkeit sich anzupassen, kreativ offen zu bleiben und sich stets zu entwickeln zeichnen ihn als Künstler besonders aus.
Im Laufe seiner Karriere hat er als Bildender Künstler, als Grafiker, Bühnenbildner und Zeichner ein umfassendes und eigenständiges Œuvre geschaffen, das in vielerlei Gestalt in Regensburg sichtbar ist.

Die große städtische Auszeichnung des Kulturpreises stellt eine angemessene Würdigung dieses langjährigen bedeutsamen Schaffens dar, das die Kunst- und Kultur-Landschaft in Regensburg und der Region bedeutend prägt und nachhaltig bereichert.

Kulturförderpreise holen die unterschiedlichsten künstlerischen Sparten vor den Vorhang
Die maximal drei zu vergebenden Kulturförderpreise werden jedes Jahr unter Berücksichtigung des künstlerischen und wissenschaftlichen Nachwuchses an Personen oder Vereinigungen verliehen, die das kulturelle Leben in der Stadt gestalten und fördern.

Kulturförderpreis an Barbara Muhr
Den ersten Kulturförderpreis erhält Barbara Muhr für ihr vielbeachtetes künstlerisches Wirken im Bereich der Bildenden Kunst. Barbara Muhr, geboren 1988, absolvierte ein Lehramtsstudium für Kunsterziehung und Englisch. Nach ihrem Referendariat studierte sie Bildende Kunst und Ästhetische Erziehung sowie Kunstgeschichte. Seit 2016 ist sie als freie Künstlerin in Regensburg tätig.

Barbara Muhrs vielschichtige und mehrdeutige gegenständliche Malerei enthält Anspielungen und Verweise auf Geschichte, Literatur und Kunstgeschichte. Muhrs Werke beeindrucken nicht nur durch die spontan gesetzten, teils heftigen Pinselstriche. „Ihrer vorgestellten Bildidee gibt sie erst im Entstehen gültige Gestalt. Im Prozess ihres großzügig-spontanen Farbauftrags, verdichtet sie Porträts zu fast fotografisch konkreten, sehr individuellen Bildnissen, die immer ihre hohe malerische Qualität behalten“, schreiben die KulturNachrichten Darmstadt in diesem Jahr. Die fast fotorealistische Exaktheit geht dabei über in eine zunehmend freie und abstrahierte Form. Für ihre Bildsprache setzt Barbara Muhr grafische Elemente mit flächiger Malerei zusammen und unterschiedliche Materialien ein.

Von 2017 bis 2022 hatte Barbara Muhr ein Förderatelier im Künstlerhaus Andreas-Stadel inne. Seit 2017 ist sie Mitglied im BBK Niederbayern/Oberpfalz, seit 2019 im erweiterten Vorstand als zweite Schriftführerin. Ebenso ist sie Teil der Gemeinschaft Bildender Künstler*innen Straubing, der Isargilde Landau/Dingolfing und des KunstvereinGRAZ. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen zeigten ihre Werke. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit engagiert sich Barbara Muhr auch in der Kunstvermittlung, als Dozentin sowie in verschiedenen Vereinen und Schulen. Barbara Muhr erhielt den Straubinger Kulturförderpreis und den SPARDA-Kunstpreis in Amberg, den Drei-Länder-Kunstpreis in Passau sowie den Förderpreis für gegenständliche Kunst des Bodenseekreises.

Zweiter Kulturförderpreis an das Transit Filmfest
Ein weiterer Kulturförderpreis geht an das Transit Filmfest für das künstlerische Wirken und große ehrenamtliche Engagement im Bereich Film. Ein junges, ehrenamtliches Team aus Studierenden der Universität Regensburg, aus Medienwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sowie Cineastinnen und Cineasten bildet das Organisationsteam rund um Leiterin Chrissy Grundl, das für das Transit Filmfest verantwortlich zeichnet. Seit nunmehr 15 Jahren präsentiert es jeden November ein einwöchiges Filmfestival in Regensburg. 2009 wurde die Initiative als „Heimspiel Filmfest“ gegründet. Über die Jahre hat sich das Filmfest zum größten Langfilm-Festival der Stadt und zu einer festen Größe im Regensburger Kulturleben entwickelt. Dabei nimmt es ausschließlich den Arthouse- und lndependent-Langfilm in den Fokus. Das Festival präsentiert die wichtigsten und aktuellsten Filme der deutschen und auch internationalen Szene in verschiedenen Kinos der Regensburger Innenstadt.

Ein zentraler Aspekt des Festivals ist der Austausch zwischen Filmemacherinnen und Filmemachern und dem Publikum. Gesellschaftlich relevante Themen erfahren hier eine Plattform für den Diskurs. Neben dem vielschichtigen Programm und der großen kuratorischen Qualität der Filmauswahl setzt das Festival seit dem vergangenen Jahr zudem auf einen vermehrt interdisziplinären Ansatz aus Film, Kunst, Diskurs und Musik.

Theatergruppe St. Anton Regensburg e.V. erhält weiteren Kulturförderpreis
Die Theatergruppe St. Anton wird für das künstlerische und integrative Wirken im Bereich Darstellende Kunst und Theater ausgezeichnet. Aus dem vielfältigen kulturellen Leben der Stadtpfarrei St. Anton im Regensburger Stadtosten ist im Jahr 1982 die Theatergruppe St. Anton hervorgegangen. Im vergangenen Jahr feierte das Ensemble sein 40-jähriges Bestehen.

Unter der Leitung und Regie von Stephan Roggenbuck entwickelte sich aus dem klassischen Laientheater eine anspruchsvolle Bühne. Mit außergewöhnlichen Inszenierungen großer Klassiker und eigenen Adaptionen bekannter Werke des Sprechtheaters begeistert die Theatergruppe heute ein immer größer werdendes Publikum. Die Spielerinnen und Spieler haben sich durch ihre innovative Arbeit und ihre sichtbare Spielfreude einen hervorragenden Ruf erworben.

Heute sind es etwa 70 Mitglieder aus mittlerweile drei Generationen, die sich für die Theaterarbeit der Gruppe engagieren. Neben der hohen künstlerischen Leistung des Ensembles und der vielseitigen Arbeit der Gruppe ist die integrative Kulturleistung im Stadtteil besonders hervorzuheben. Ein Großteil der Mitglieder lebt in unmittelbarer Nähe zur Stadtpfarrei, im Kasernenviertel oder am Galgenberg. Sowohl hinter als auch vor der Bühne sind Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen ein fester Bestandteil der Gemeinschaft.

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Und hier ist die Ansprache der Oberbürgermeisterin in vollem Wortlaut (https://www.regensburg.de/aktuelles/ansprachen-und-reden/ob-maltz-schwarzfischer/verleihung-kulturpreis-und-kulturfoerderpreise-2023):

Sehr geehrte Preisträgerinnen und Preisträger,
verehrte Gäste,

ich begrüße Sie alle herzlich zur Kulturpreisverleihung 2023.

Wir leben, arbeiten und wirken in einer Zeit des Wandels. Globalisierung, Migration und Digitalisierung – auch die Anforderungen an die Kulturarbeit sind anspruchsvoll.

Die jüngsten Krisenzeiten – mit einer zurückliegenden Pandemie, einem Krieg in Europa und im Nahen Osten, der Klima- und der Energiekrise – verändern unser Denken und unseren Blick in die Zukunft. All die Veränderungen und neuen Strukturen stellen uns vor Herausforderungen und zeigen zugleich auf, wo unser Handeln gefragt ist; wo das Zuhören und Lernen relevant ist; wo ein Wegbereiten und Begleiten gebraucht wird.

Die Kultur nimmt gerade in diesen herausfordernden Zeiten für mich eine wichtige Schlüsselrolle ein: als Wegweiser, aber auch als Stütze und vor allem Identitätsstifter. Unsere urbane Gesellschaft braucht diesen Nährboden aus Innovation und kreativem Schaffen.

- Sie lebt davon.

Wir sehen es als Aufgabe der Kommune an, Projekte anzustoßen und zu ebnen, die die Szene mit Herz, Leben und kreativer Energie füllt. Wir wollen die Prozesse qualifiziert und wertbringend begleiten und dazu den Diskurs anregen und vor allem anbieten. Dazu braucht es ein gemeinsames Agieren, ein Hand-in-Hand und ein gelungenes Miteinander aller an Kultur beteiligter Akteure in unserer einzigartigen Stadt.

Für unsere Kulturarbeit ist das Thema „Stadt“ gegenwärtig prägend, der „Raum“ eine der wichtigsten Ressourcen in diesem Kontext: der öffentliche Raum, die Stadträume, urbane Freiräume, der Stadt-Diskurs.

Kulturelle Projekte und Experimente haben es sich zum Ziel gemacht, die Stadt – als hybrides Konstrukt, ja als Gemenge – auszuloten und sozio-kulturelle Nutzungen zu erproben.

Das Kulturreferat und das Kulturamt haben Strategien auf den Weg gebracht, die „Raum“ als zentrale Ressource zukünftiger Kulturförderung und innovativer Stadtentwicklung verstehen.

Das kleinste, aber nicht minder prägende Projekt sind hier wohl die „neunkubikmeter“. Sie verwandeln den Schaukasten in der Pustetpassage zu einem experimentellen Ort für zeitgenössische Interventionen – mitten im Stadtraum. Kulturschaffende erkunden den kleinen Raum mit ihren Ideen und Methoden und schaffen überraschende und unmittelbare Begegnungen – und das zwischen all den kommerziellen Werbeflächen.

Mit dem M26, dem Leerstand in der Maximilianstraße 26, entstand im letzten Jahr ein offener Möglichkeitsraum für Kunst und Kultur in Regensburg.

Seit Anfang dieses Jahres werden die 400 Quadratmeter großen Räumlichkeiten in zentraler Lage von und mit der Regensburger Kunst- und Kulturszene bespielt. Ein Community Café in den Räumlichkeiten dient als soziale Begegnungsstätte und als konsumfreier Treffpunkt für die Stadtgesellschaft.

In der nun einjährigen Laborphase der soziokulturellen Zwischennutzung wurde schnell klar und auch dringlich, dass Regensburg diesen Experimentierraum braucht: gemeinwohlorientiert und offen.

Die Kulturszene hat sich dem Raum angenommen und gezeigt, dass das M26 ein Impulsort für die zentrale Altstadt sowie die gesamte Stadt sein kann. Die Lage am Rande des wichtigen städtischen Entwicklungsgebietes rund um den Ernst-Reuter-Platz macht das M26 sogar zu einem Schlüsselprojekt für die Innenstadt. Kultur und Bildung stärken dabei den positiven Aufschwung in der Maxstraße.

Die kulturelle Zwischennutzung des M26 kann sich nun bis Ende 2026 als Kulturort entwickeln, sich als Ankommensort und als Ort zur Integration anbieten. Das freut mich persönlich sehr.

Wenn wir über die kulturelle Kraft im städtischen Diskurs sprechen, muss auch das Bürgerfest fallen. Weil es zeigt, was Engagement und Initiative aus der Gesellschaft heraus bewirken können. Darin steckt eine ungemeine Kraft, die Vieles zu verändern vermag. Das Bürgerfest ist hier für Regensburg mit Sicherheit ein Parade-Beispiel.

Was mich am Bürgerfest in diesem Jahr und zum 50-jährigen Bestehen besonders begeistert hat? Die Emotionalität. Das zugewandte Miteinander, das gemeinsame Erleben in einer liebenswerten und diversen Stadt. Man hat gemerkt, wie Pandemie und Vereinzelung die Gesellschaft gezeichnet haben und wie schön es war, das bunte Miteinander auch ausgelassen feiern zu dürfen.

Wir haben mit der diesjährigen Bürgerfest-Ausgabe geschafft, an die Oberfläche zu holen, was die Macherinnen und Macher der ersten Ausgabe im Jahr 1973 erkämpft haben: Altstadt macht Spaß.

Wir haben es, wie damals, geschafft, mit einem Fest das Bewusstsein der Regensburgerinnen und Regensburger für Kultur in ihrer Stadt zu wecken; den identitätsstiftenden historischen Stadtkern in all seinen Gassen und Winkeln zu erkunden und für ein Wochenende lang einen friedlichen Ausnahmezustand zu schaffen.

Ohne das Bürgerfest und seinen wichtigen Grundgedanken und ohne die Menschen, die diese Idee immer weitergetragen und gestärkt haben, wäre Regensburg nicht dieser bemerkenswerte sowie liebens- und lebenswerte Ort von heute – Danke an Kulturreferent Wolfgang Dersch und sein Team für dieses „back to the roots“.

Und hier schließt sich gleich mein nächster Dank an:

An Sie alle – an den diesjährigen Kulturpreisträger, die drei Kulturförderpreisträger, aber auch an die ganze Kulturszene unserer Stadt, die uns immer wieder aufs Neue überrascht, begeistert und erfreut.

Ich wünsche uns allen nun eine würdige Preisverleihung und freue mich im Anschluss auf den persönlichen Austausch mit unseren Künstlerinnen und Künstlern im Foyer.  Quelle: 
https://www.regensburg.de/aktuelles/ansprachen-und-reden/ob-maltz-schwarzfischer/verleihung-kulturpreis-und-kulturfoerderpreise-2023