Es gibt ein paar sehenswerte Ausstellungen im Bayerischen Wald, wobei jede für sich vielleicht nicht unbedingt die fast zweistündige Fahrt lohn - aber aktuell kann man sich ein wunderschönes Paket schnüren.
Das habe ich letzte Woche gemacht. Wobei ich auch noch zufällig in die Zwieseler Glasnacht gerauscht bin, von der ich bis dahin nichts gewusst habe.
Nicht bekannt war mir die Glaskunstausstellung im Waldmuseum Zwiesel, die ebenfalls noch bis Oktober läuft. Somit könnt ihr in einem Tagesausflug folgende Besichtigungen mitnehmen:
- die Glaskunstausstellung + Dauerausstellung in Bayerisch Eisenstein (bis 20.10.)
- das Localbahn-Museum in Bayerischen Eisenstein (bis 8.9. täglich, danach eingeschränkt)
- die Buntspechtausstellung in Zwiesel (nur noch bis 25. August 2024 !)
- die Glaskunstausstellung im Waldmuseum Zwiesel (bis 3.10.)
Nach Bayerisch Eisenstein fährt man 1,5 Stunden, von dort nach Zwiesel sind es nur 15 Minuten.
Von Bayerisch Eisenstein bis Zwiesel |
Ich machte mich am 14. August auf den Weg, und landete erstmal in Bayerisch Eisenstein. Dieser Grenzort ist wegen seines Bahnhofs bekannt, durch den die deutsch-tschechische Grenze verläuft (früher lief sogar eine Mauer quer durch das Gebäude).
Ich besichtigte dort aber erst mal ausgiebig das wirklich sehenswerte Localbahn-Museum. Dieses Museum ist wirklich liebevoll gestaltet und bietet sehr viel Informationen und Anschauung. Auch wenn nur kleinere Lokomotiven herumstehen, ist der Besuch genau so interessant wie der eines großen Eisenbahnmuseums, z.B. in Nördlingen. Man erfährt sogar mehr Details.
50 Meter weiter an der Straße, die neben den Gleisen verläuft, findet man die Galerie Kunst(t)räume, die sich mit erstaunlichen Ausstellungen einen überregionalen guten Ruf aufgebaut hat.
Die Galerie hat derzeit auf vier Etagen Ausstellungen: im ersten Stock die Glaskunstausstellung, im zweiten Stock und im Dachgeschoß eine Dauerausstellung mit Werken bekannter Künstler der Region (inklusive Eheleute Eisch) und im Erdgeschoß gibt es aktuell noch eine "Bixl-Macher"-Ausstellung mit kunstvoll verzierten Tabakbehältern aus Glas.
Die Galerie hat sich mit erstaunlichen Ausstellungen einen überregionalen Namen gemacht. Der Betreiber, Christian Bayerl, hat offenbar sehr gute Kontakte in die Sammlerszene und kommt so an Exponate von namhaften Künstlern. Ohne staatliche Hilfe hat er das ehemalige Postamt saniert und zu einer Galerie umfunktioniert. er wurde dafür vom Bezirk Niederbayern gewürdigt (https://www.bezirk-niederbayern.de/presse/pressearchiv/jahr-2016/detailansicht/tx_news/begeisterung-ueber-grenzenlose-kunst)
Auf demselben Grundstück ein Lokal in Form einer großen Holzhütte, der "Schmugglerhütte",wo ich erstmal meinen Hunger stillte. Die Portion war so groß, dass ich die Hälfte einpacken ließ. Übrigens: wer zuerst die Galerie besucht, bekommt einen 1-Euro-Gutschein für das Lokal.
Galerie "Kunst(t)räume" |
Die Schmugglerhütte mit leckerem Essen |
Das Dachgeschoß der Galerie nicht auslassen! |
Bixlmacher-Ausstellung im EG zeigt faszinierende Tabakgläser |
Localbahnmuseum |
Westflügel des Grenzbahnhofs |
Danach fuhr ich nach Zwiesel, zur jährlichen Buntspechtausstellung. Die übrigens absolut sehenswert ist.
Als ich ankam, meinte ich, ich hätte nur noch eine dreiviertel Stunde Besichtigungszeit. Aber nicht doch, meinte die Aufsicht vom Waldverein, "heut abend wird nicht geschlossen. Heute ist doch die Zwiesler Glasnacht".
Ich ließ mich aufklären. Einmal im Jahr gibt es die Glasnacht - mit mehreren Bühnen in der Stadt, mit Musik, mit Feuer und vor allem: mit hunderten von kleinen Gläsern mit Teelichtern, die an den Straßenrändern aufgestellt werden. Das sei sehr romantisch, hieß es, das soll ich mir nicht entgehen lassen.
Daher also waren auf der Terrasse der Schule die vielen Bänke aufgebaut, und auf eine Bühne agierten Techniker und Musiker.
Also hielt ich trotz Hitze und müden Beinen noch durch.
Ab 18 Uhr ging es los, bei der Glaspyramide auf dem Parkplatz der ZWIESEL KRISTALLGLAS AG wurde offiziell die Glasnacht eröffnet, auf den anderen Bühnen im Ort ging die Musik los.
Aber es war noch heiß, und die Bänke waren nur teilweise besetzt. Ich guckte noch ein wenig den Glasbläsern im Verkaufsgebäude der "Zwiesel Glas"-Werke zu, unterhielt mich mit den jungen Damen, die an den Wegen zum Park rechts und links die Gläser aufstellten (die erhält jeder Besucher kostenlos vor dem Werk und darf sie ruhig mit nach Hause nehmen) und bei Einbruch der Dämmerung wurde es richtig voll.
Ich genoß die Stimmung, vor allem im Park. Aber Fotos von den lichtbesäumten Wegen konnte ich nicht machen. Denn die Leute hatten offenbar nach und nach die Gläser mit genommen. Nur am Stadtplatz nicht.
So machte ich mich um 21 Uhr auf den Nachhauseweg. Und die ganze Fahrt wurde ich - egal wo ich mich befand - von eindrucksvollem Wetterleuchten begleitet. Das Navi hatte mich schon vor Unwetter gewarnt. Erst kurz vor Regensburg ging das in echtes Gewitter über und es regnete bei meiner Ankunft. Ich hoffe, die Leute in Zwiesel hatten noch einige Zeit trockenes Wetter. Das Regenradar jedenfalls zeigte trockenes Wetter bis 23 Uhr an.
Hinten rechts der Eingang zur Buntspechtausstellung über die Terrasse (am unteren Teil der Schule) |
Alles ist vorbereitet, in einer Stunde geht es los |
Auch im Park ist es noch ruhig -zwei Stunden später kam ich nur langsam durch die Menge |
Die Kristallglaspyramide von der Kristallglas AG https://www.zwiesel.de/kunst-und-kultur/glas-stadt/glaspyramide.html |
Verteilung der Teelicht-Gläser, gesponsort von der Kristallglas AG |
Ladenschluss ist erst in zwei Stunden, also sehe ich mir die Kristallglasbläser an |
Offizielle Eröffnung (hier Ansprache des Leiters des Werks) |
Auf der Schattenseite sind die Bänke schon besetzt, drüben dauert es noch |
An den Wegrändern: die Gläser mit den Kerzen |
Diesmal ist der Park voll |
Auf der Terrasse der Mittelschule (wo auch die Buntspechtausstellung ist) |