Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Donnerstag, 14. November 2024

Bericht von der Regensburger Kulturpreisverleihung 2024

OB Maltz-Schwarzfischer überreicht den Kulturpreis 2024
an Regina Hellwig-Schmid



Am 13. November 2024 fand die jährliche Kulturpreisverleihung statt. Genau genommen wird dabei  immer ein Kulturpreis und drei Kulturförderpreise verliehen. Die Preisträger selbst standen schon im Juli fest, die offizielle Verleihung fand gestern statt.

Den Kulturpreis der Stadt Regensburg 2024 erhält die Ausstellungsmacherin Regina Hellwig-Schmid für die Gründung und jahrelange Durchführung des internationalen Kunstfestivals donumenta. 

Die drei Kulturförderpreise wurden vergeben an den multimedialen Konzeptkünstler und Fotografen Jonas Höschl, das Bürgertheater Regensburg e. V. sowie den Cellisten und Komponisten Tomasz Skweres.

Die Verleihung fand diesmal nicht im marinaforum, sondern im Theater am Bismarckplatz statt.

Eingeleitet wurde der Abend mit einem denkwürdigen Auftritt: Kulturreferent Wolfgang Dersch und Moderator Dominik Glöbl spielten ein jazziges Intro; Dersch mit Posaune, Glöbl mit Trompete. Der Kulturreferent erklärte dazu, dass er früher jahrelang im Orcherstergraben als Musiker spielte, und schon immer mal wissen wollte, wie sich das anfühlt, auf der Bühne zu stehen. 



v.l.: Dominik Glöbl und Wolfgang Dersch




Verliehen wurden erst die Kulturförderpreise. Wie üblich, gab es vorher jeweils eine Laudatio.


Die Preisträger


Jonas Höschl (Kulturförderpreis 2024)
Laudator Chuck Winter

Jonas Höschl ist ein politisch gelesener Konzeptkünstler und Fotograf. Zuletzt erhielt er für sein künstlerisches Werk, welches die Medien Druckgrafik, Sound, Video und Installation umfasst, unteranderem den Bayerischen Kunstförderpreis für Bildende Kunst, sowie den Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz für Druckgrafik. Er ist Teil des Künstler- und Künstlerinnenkollektivs "Tannhäuser Kreis".


Bürgertheater Regensburg (Kulturförderpreis 2024)
http://www.buergertheater-regensburg.de/
(Laudatio: Stefanie Junge)

Im Rahmen des großen Jubiläums „350 Jahre Immerwährender Reichstag“ gründete sich 2013 auf Initiative des Theaters Regensburg das Bürgertheater. Eine Gruppe von 50 engagierten Laienschauspielern entwickelte eine Szenenfolge zur Zusammenkunft der Gesandten und erweckte die Geschichte so auf unterhaltsame Weise zum Leben. Beflügelt von der positiven Resonanz und ausverkauften Vorstellungen wurde Anfang 2015 ein gemeinnütziger Verein gegründet und das Bürgertheater Regensburg war geboren!

Tomasz Skweres (Kulturförderpreis 2024)
https://www.tomasz-skweres.com/biography
(Laudatio: Andreas Meixner)

Tomasz Skweres - geboren am 3. April 1984 - ist ein polnischer Komponist und Cellist, der sowohl in Wien  als auch in Regensburg lebt und arbeitet. Er studierte Komposition bei Chaya Czernowin und Detlev Müller-Siemens und Cello bei Valentin Erben und Stefan Kropfitsch an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.


Dann wurde der Kulturpreis verliehen

Regina Hellwig-Schmid
http://www.regina-hellwig-schmid.de/
(Laudatio: Dr. Birgit Eigelsperger)

Regina Hellwig-Schmid lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin und Kuratorin in Regensburg. Seit 1986 wirkt sie künstlerisch in den Bereichen Land Art, Malerei, Video und Fotografie, Installation und Performance. Bis heute zeigt Hellwig-Schmid ihre Kunst in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland.

1992 eröffnete die Künstlerin in Regensburg das offene Atelier „Am Wiedfang“. 

1994 gründete sie mit acht Kolleginnen und Kollegen den bis heute bestehenden Verein Kunstknoten e. V. – und damit den organisatorischen Hintergrund ihrer Arbeit. 

Ihr erstes großes Friedensprojekt „pax danubiana – Flaschenpost für den Frieden“ schloss im Jahr 2000 Künstlerinnen und Künstler aus zehn Donauländern zu einer Solidaritätsaktion zusammen. 

Daraufhin initiierte Hellwig-Schmid 2001 und 2002 die ersten beiden Internationalen DonauKonferenzen für Kunst und Kultur in Regensburg und Belgrad; im selben Jahr gründete sie den donumenta e. V., deren Vorsitzende sie bis heute ist.

Als Initiatorin der donumenta engagiert sich Regina Hellwig-Schmid für die künstlerische und wissenschaftliche Zusammenarbeit von Künstlerinnen und Künstlern aus dem mittel- und südosteuropäischen Raum und damit für den wichtigen Dialog der Kulturen. Über zehn Jahre lang präsentierte der donumenta e. V. in Form eines mehrwöchigen Festivals jährlich ein anderes Donauland mit seiner spartenübergreifenden Kunst- und Kulturszene.

Bereits im Jahr 2004 wurde Regina Hellwig-Schmid mit dem Preis „Frauen Europas – Deutschland“ für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement für ein vereintes Europa ausgezeichnet. Zu ihren weiteren herausragenden Auszeichnungen zählen unter anderem der Kulturförderpreis der Stadt Regensburg 2002, die Verleihung der Medaille um „Besondere Verdienste um Bayern im Vereinten Europa“ 2008 und das Bundesverdienstkreuz 2016. 2020 erhielt sie den Bayerischen Kulturpreis.


Jonas Höschl



Bürgertheater Regensburg

Tomasz Skweres 

Thomasz Skweres mit einer Eigenkomposition


Regina Hellwig-Schmid


Meine Fotos haben nicht die übliche Qualität. Im Theater fiel mir ein, dass ich meine Kamera im Auto gelassen hatte. Ich habe dann mit dem Handy improvisiert. Man möge mir verzeihen.