Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Donnerstag, 6. März 2025

Das Ende der Galerie Hammer in Regensburg






Die Galerie Hammer gibt es nicht mehr. Sie war eine der ältesten Galerien in Regensburg. Von 1990 bis Januar 2025 fand man sie in dem Durchgang zwischen Unterer Bachgasse und Haidplatz.

Die Räume sind bereits leer. Anfang Februar 2025 war der Auszug. Der Mietvertrag mit der Stadtbau wurde beendet. 

Im letzten Jahr starb Frau Pilar Hammer, und ebenfalls im letzten Jahr erlitt Herr Ludwig Hammer einen Schlaganfall.

Die drei Söhne haben sich nun schweren Herzens dazu entschieden, die Galerie aufzugeben.
Ludwig Hammer und seine Frau Pilar, Keramikkünstlerin, zogen in den 80er Jahren von Weiden nach Regensburg und hatten sich zuerst in Wollwirkergasse niedergelassen.  Ab 1990 wurde  dann der Durchgang bei der Unteren Bachgasse als Keramikwerkstatt und Kunstgalerie ihr neues  Zuhause.






Galerie Hammer am Galerienabend 2019




Die Galerie Hammer war zum Zeitpunkt ihrer Schließung die dienstälteste Galerie in Regensburg. 

Sie hatte sogar einen zusätzlichen Raum in der Brückstraße, gegenüber dem Buchgeschäft. Die Hauptgalerie ist aber versteckt in der Passage zwischen Unterer Bachgasse und "Vor der Grieb". Ganz klarer Schwerpunkt ist die Vermarktung der Arbeiten von Helene Beauvoir, der Schwester von Simone de Beauvoir. In einem Abschnitt in Wikipedia zu Helene de Beauvoir heißt es:
Besonders hervorzuheben ist ihre Beziehung zu dem Galeristen Ludwig Hammer, den sie 1970 auf der Schifffahrt von Yokohama nach Russland kennenlernte. Eine lebenslang anhaltende Freundschaft entstand. „C´est au cours de ce voyage que je rencontrai Ludwig Hammer qui m´organisa différentes expositions à l’étranger. Un ami très cher.“ S. 248, Souvenirs, Hélène de Beauvoir[1]. 
Heute befindet sich in der Galerie Hammer in Regensburg ein beachtlicher Teil ihrer mehr als 3000 farbenprächtigen und ausdrucksstarken Werke. Der Nachlass wird in der Staatlichen Bibliothek Regensburg aufbewahrt.

Bei meiner Reportage über die Geschichte Regensburger Galerien (Dez 2016) versuchte ich, das Eröffnungsjahr der Galerie herausfinden. Das gelang mir zunächst nicht - weder über die Webseite, das Internet im allgemeinen oder frühere Galerienführer. Ich fragte dann direkt beim Galeristen an und erhielt folgende interessante Anwort:
Meine Galerie hat ihren Anfang in Weiden schon vor 1960 als Malerei Galerie Hammer. Das war die erste ! in der Oberpfalz ? Seit 1988 sind wir in Regensburg. Zuerst in der Wollwirkergasse ein kleines Fenster, dann ab 1990 in der Unteren Bachgasse 6.


















Screenshot der Webseite : http://www.hammergalerie.de/




Galerie Hammer Galerienabend 2020 (damals allerdings geschlossen)



Auf der Timeline in meiner Reportage im Jahre 2016 war Galerie noch an zweiter Stelle, was das Dienstalter betraf. Mittlerweile ist bzw. war sie die dienstälteste Galerie. Denn das Kunstkabinett ist mittlerweile weggefallen.

https://www.regensburger-tagebuch.de/2016/11/zur-geschichte-der-regensburger.html




Siehe auch:

"Eine Leerstelle im Regensburger Kulturleben: Die Galerie Hammer hat geschlossen"  Rainer Wendl am 25.2.25 MZ